Wir erreichten die Location, in der die Release-Party stattfand, wenig später, immer noch Arm in Arm. Vorm Türsteher stoppten wir kurz, den kannte Val allerdings - wie so oft - bereits persönlich und so waren wir wenige Minuten später im Club, der nicht besonders groß, aber ziemlich stylish war. "Wessen Party ist das hier eigentlich?" Fragte ich und blickte mich suchend um. Soweit ich es mitbekommen hatte, waren hier nur wenige geladene Gäste anwesend. Val nannte mir den Namen der Band. "Wirklich?" Fragte ich ungläubig. Ich war als Teenie riesengroßer Fan der Band gewesen. "Ja, ist das ein Problem?" Wollte Val wissen. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, alles gut", entgegnete ich schnell. Was war das für ein verrückter Tag? Erst hatte ich ein Date mit meinem Schwarm aus Teenie-Zeiten, jetzt landete ich auf der Release-Party meiner damaligen Lieblingsband. Noch vor fünf Jahren hätte ich das niemals für möglich gehalten. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, weil der Sänger und der Gitarrist auf uns zukamen, um Val zu begrüßen. Sie schienen sich gut zu kennen, jedenfalls umarmten sie sich kurz. "Vally, alles gut? Schön, dass du gekommen bist." Fragte der Sänger - von dem ich wusste, dass er Finn hieß. "Alles Bestens, wie läufts bei euch?" Gab Val zurück. "Gut, wir sind mega happy, aber auch ein bisschen aufgeregt, wir gehen gleich auf die Bühne und spielen ein paar neue Songs." Val nickte. "Wird sicher cool, bin gespannt auf die Songs, ich kam heute noch nicht dazu, ins Album reinzuhören. Das ist übrigens Julie - eine Freundin", fügte er dann hinzu und deutete auf mich. Finn und Micha, der Gitarrist, gaben mir die Hand. "Hi, freut mich, willkommen auf unserer Party", sagte Finn grinsend. Er war genauso sympathisch, wie ich ihn mir früher immer vorgestellt hatte. "Ähm ja, Danke", brachte ich nur hervor. Peinlicher geht's nicht, beschimpfte ich mich selbst in Gedanken. "Wir machen uns mal fertig für die Bühne - Getränke gibt's da hinten - fühlt euch wie Zuhause", erklärte Finn schnell, dann verschwanden sie wieder hinter der Bühne.
Wir gingen zur Bar, auf der mehrere Getränkeflaschen aufgebaut waren. Valentin nahm sich zwei Bierflaschen und zog mich dann mit sich in eine Sitzecke, wo wir auf Manu und Flo trafen. "Hi", sagte Val und begrüßte Manu mit Handschlag. "Hi", entgegnete Manu, bevor sein Blick auf mich fiel. „Hey Julie!" Ich lächelte. „Hi! Ich hoffe, es ist okay, dass ich dabei bin, Val hat mich aus einem furchtbaren Date gerettet!" Manu grinste. „Klar, schön dass du da bist!" Er war immer so warmherzig, man musste ihn einfach mögen. Val ließ sich auf einen freien Platz fallen und zog mich wie selbstverständlich auf seinen Schoß. Dann öffnete er die Bierflaschen und drückte mir eine davon in die Hand, bevor er seine gegen meine stieß und mir dabei so tief in die Augen sah, dass mir erneut schwindelig wurde. Das Kribbeln in meinem Unterleib war kaum noch auszuhalten, wie lange würden wir wohl hierbleiben müssen?
Kurz darauf begann die Band zu spielen und ich stellte fest, dass ich ihre Musik immer noch mochte. Morgen musste ich mir unbedingt das ganze Album anhören. Während des Auftritts setzte sich eine junge Frau zu uns. „Skylar, Manus Freundin", stellte Valentin sie mir kurz vor. „Hallo, freut mich", sagte ich. Sie lächelte und wirkte auf den ersten Blick ebenso sympathisch wie Manu. Außerdem war sie unglaublich hübsch. Kurz musste ich an Jade denken, verdrängte den Gedanken aber schnell wieder. „Freut mich auch, Valentins Freundin kennenzulernen", sagte sie. „Oh, wir sind nicht zusammen", stellte ich schnell klar. „Ach so", sie musterte uns kurz und wirkte dabei etwas verwundert - vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein. Valentin sagte nichts, aber ich saß noch immer auf seinem Schoß und seine Hände waren locker um mich gelegt.
Es wurde später, die Band hatte mittlerweile aufgehört zu spielen und feierte ausgelassen mit ihren Gästen. Valentin legte mir seine Finger an die Wange, drehte mein Gesicht zu sich und küsste mich. Mit klopfendem Herzen erwiderte ich seinen Kuss. „Alter, nehmt euch ein Zimmer!" Meinte Manu nach einer Weile und bewarf uns scherzhaft mit einem Kronkorken. „Hatten wir gerade vor", entgegnete Valentin und bedeutete mir, dass ich aufstehen sollte. Ich lief sicherlich knallrot an und meine Beine waren wackelig, als ich aufstand. Manu grinste nur. „Na dann, schönen Abend noch!" „Danke", murmelte ich, immer noch leicht peinlich berührt. „Haut rein", meinte Val, nahm meine Hand und ging mit mir zusammen nach draußen. „Zu dir oder zu mir?" Fragte er dann. „Zu dir?" Fragte ich nervös. „Okay. Lass uns ein Taxi nehmen", schlug er vor. Ich nickte.
Wenig später erreichten wir endlich Valentins Wohnung. Unsicher blieb ich im Flur stehen. Valentin blieb das scheinbar nicht verborgen, er kam zu mir und blieb dicht vor mir stehen. „Alles okay?" „Mh." Ich atmete tief durch und überwand dann meine Schüchternheit, indem ich meine Arme um seinen Hals legte und ihn einfach küsste. Valentin erwiderte meinen Kuss. „Und jetzt?" Fragte ich. Valentin zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, du wolltest dich doch revanchieren. It's your turn!" Es war ziemlich ungewöhnlich, dass er mir die Führung überließ, mein Herz schlug jetzt noch schneller, aber ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und schob ihn ins Schlafzimmer. Valentin landete rückwärts auf dem Bett, ich über ihm. Ziemlich schnell fanden seine Hände den Weg unter mein Shirt. Ich hielt sie fest. „Ich entscheide", erinnerte ich ihn belustigt. Valentin nahm seine Hände von meinem Körper und ließ sich gespielt theatralisch zurück auf die Matratze sinken. Ich zog mich langsam bis auf meinen Slip aus, während Valentin mir zusah. Dann kniete ich mich wieder über ihn, half ihm aus seinem Shirt und küsste seinen Oberkörper. „Darf ich dich jetzt wieder anfassen?" fragte er grinsend. Ich dachte kurz nach. „Ja!" Das ließ er sich offenbar nicht zweimal sagen, packte mich an den Armen und drehte uns so, dass ich nun unter ihm lag. Dann griff er nach meinen Handgelenken und hielt sie über meinem Kopf fest, während er mit der freien Hand über meinen Körper fuhr. „Na, wie fühlt sich das an?" Fragte er. Ich sah ihn möglichst provokant an. „Gut. Aber ich fände es auch okay, wenn du mich jetzt ficken würdest", formulierte ich und war selbst überrascht über meine Ausdrucksweise. Val grinste. „Vielleicht genieße ich die Vorfreude noch einen Moment lang." Das Kribbeln in meinem Unterleib war kaum noch zu ertragen, ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, hatte aber keine Chance gegen ihn und irgendwie machte mich das ziemlich an, was Valentin auch nicht zu entgehen schien. Er küsste mich fordernd und strich mit der freien Hand noch einmal über meinen Oberkörper, bevor er endlich seine Jeans auszog. Dann konnte es ihm offenbar selbst nicht schnell genug gehen, jedenfalls nahm er sich nicht mal die Zeit, mir meinen Slip auszuziehen, sondern schob ihn lediglich zur Seite. Ich stöhnte auf. Es fühlte sich ziemlich heiß an.
„Du hast mir gefehlt", sagte ich leise, als ich wenig später glücklich in seinen Armen lag. Valentin lächelte, sagte aber nichts. Stattdessen schaltete er das Licht aus und schlief ziemlich schnell ein.
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Neonliebe
ChickLit"Du bist so langweilig", raunte Valentin mir zu. „Langweilig, ich?" Er lehnte sich zurück und stützte sich auf seinen Unterarmen ab, während er mich provokant ansah. „Du bist der Inbegriff von Langeweile." Wie mir dieser Typ und seine Überheblichkei...