22. Überraschung

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Hallo zusammen, vielen Dank an alle, die für das letzte Kapitel abgestimmt haben <3 Ich hoffe, das neue Kapitel gefällt euch auch!
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Es war ein verregneten Samstag, ich saß wieder einmal vor meinem Laptop und schaute verschiedene Studiengänge in Berlin an. Plötzlich vibrierte mein Handy. Verwundert warf ich einen Blick auf das Display, auf dem Valentins Name stand. Was wollte der denn von mir? Seit seiner knappen Antwort auf meine Nachricht waren schon wieder zwei Wochen vergangen. Nur dank Social Media wusste ich überhaupt, dass er mittlerweile in Polen war und dort für seinen neuen Film drehte. Wenn du noch fünf Sekunden länger draufstarrst, legt er auf, erinnerte mich meine innere Stimme. Also holte ich einmal tief Luft und ging ran. „Ja?" „Hey", sagte Val, dessen Stimme so vertraut klang, obwohl ich sie nun schon länger nicht mehr gehört hatte. „Hi." „Wie geht's?" Fragte er. „Gut und dir? Was macht dein Dreh?" „Läuft ganz gut, ich habe zwei Tage frei und bin gerade im Zug auf dem Weg nach Berlin", erklärte er. „Oh, ich dachte, du kommst erst in zwei Wochen wieder nach Hause." „Ich dachte, ich schaue mal nach meiner Wohnung und nach meinen Freunden." „Okay, gute Idee." „Was machst du heute Abend?" Wollte er mich etwa mit zu seinen Kumpels nehmen? Julian war doch noch auf den Malediven. „Keine Ahnung." „Ein Bekannter von mir hat einen neuen Club bei dir in der Nähe eröffnet, den ich mir mal ansehen wollte. Willst du mitkommen?" Fragte Val. Mein Herz schlug viel zu schnell und ich war plötzlich höllisch aufgeregt. „Klar", presste ich hervor. „Okay, ich hole dich ab. Mitternacht?" „Mitternacht", wiederholte ich. „Alles klar, bis später." „Bis dann", sagte ich, aber er hatte bereits aufgelegt.

Verwirrt und gleichzeitig aufgeregt klappte ich den Laptop zu. Mit diesem Anruf hätte ich niemals gerechnet und ich wusste noch nicht richtig, wie ich ihn einordnen sollte. Erst meldete Valentin sich wochenlang überhaupt nicht und dann rief er plötzlich an um mich am selben Abend zum Feiern einzuladen? Vielleicht hätte ich absagen sollen, dachte ich, aber dafür war es nun auch zu spät und natürlich war ich in Wirklichkeit auch viel zu gespannt darauf, Valentin wiederzusehen.

Ich verbrachte ziemlich viel Zeit vor dem Kleiderschrank, bis ich endlich ein Outfit gefunden hatte, mit dem ich einigermaßen zufrieden war. Pünktlich um Mitternacht nahm ich meinen Mantel und meine Tasche und lief nach draußen. Valentin wartete bereits einige Meter vom Haus entfernt. Er war lässig gegen eine Laterne gelehnt und rauchte. Mein Herz schlug viel zu schnell, als ich ihn sah, aber ich gab mir alle Mühe, mir davon nichts anmerken zu lassen. "Hey", sagte ich. "Hi", er stieß sich von der Laterne ab und umarmte mich. Fast hatte ich vergessen, wie groß er war. Er sah gut aus, aber irgendwie verändert. Seine Haare waren dunkler und er wirkte noch dünner. "Neuer Look?" Fragte ich. "Ja, für den Film", erklärte er. "Ach so. Sieht cool aus." "Danke!" Man musste sich bei ihm wohl daran gewöhnen, dass er ständig anders aussah.

Val setzte sich in Bewegung und ich folgte ihm. "Wie waren die letzten Wochen bei dir so?" Wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich habe gearbeitet, mich ein bisschen über verschiedene Studiengänge informiert und viel Zeit mit meiner Mitbewohnerin verbracht", berichtete ich. Elisa war mittlerweile eine gute Freundin geworden. "Das klingt doch ganz entspannt", meinte Val, machte einen letzten Zug an seiner Zigarette und drückte sie dann aus. "Ja. Und wie war es bei dir?" "Naja, die Promo-Tour war schon anstrengend. Interviews, Fotoshootings, Autogrammstunden,... Das ist ja alles nicht so meins", erklärte er grinsend. Ich nickte. "Dann war ich zwei Tage lang in Berlin und bin anschließend für den Dreh nach Polen gefahren." Ich war ein wenig enttäuscht, dass er sich zwischendurch nicht bei mir gemeldet hatte, behielt das aber lieber für mich.

Wenig später erreichten wir den Club. Er sah schon von außen edel aus, genau wie die Menschen, die in der Schlange standen. Ich war mir sicher, dass ich hier ohne Val niemals reinkommen würde. Der ging allerdings wieder einmal selbstbewusst auf den Türsteher zu und begrüßte ihn mit Handschlag. Wie viele Menschen in dieser Stadt kannte er eigentlich? Sie unterhielten sich kurz, dann bekamen wir jeweils ein goldenes VIP-Bändchen um das Handgelenk und durften passieren. „Ich wollte schon immer mal VIP sein", meinte ich grinsend. „Dein Wunsch ist mir Befehl", antwortete Val, der heute ebenfalls gut gelaunt wirkte.

NeonliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt