Hallo zusammen, ich bin sprachlos über die Anzahl der Aufrufe, die meine Geschichte mittlerweile hat und danke jedem einzelnen von euch von Herzen! Ich hoffe, ihr mögt das neue Kapitel, auch wenn es recht kurz ist :)
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Später lag ich neben Rebecca auf einer Liege in der Sonne, während die Jungs sich im Pool abkühlten. „Also ich hätte mir Valentins Freundin irgendwie anders vorgestellt", meinte sie irgendwann. „Warum?" Fragte ich. „Keine Ahnung, du wirkst so... nett und normal." Ich dachte nach. „Das bin ich hoffentlich auch." „Ich dachte ja, der schleppt wieder irgendeine abgedrehte Künstlerin ab", erklärte sie. Ich schluckte. „Ja, das würde zu ihm passen", diesen Gedanken hatte ich auch schon gehabt und es stimmte ja auch, wenn man sich Jade ansah - sie wirkte jedenfalls absolut nicht normal wie ich. Mein Selbstbewusstsein sank auf den Tiefpunkt. „Komm, wir machen ein Foto zusammen", schlug Rebecca dann plötzlich vor und hielt mir sogleich ihr Smartphone vor die Nase. Unsicher lächelte ich in die Kamera. „Hast du Instagram?" Fragte sie. Ich nickte. „Ja, aber ich nutze es selten." „Was?" Sie starrte mich ungläubig an und mir fiel wieder ein, dass sie Influencerin war. „Das müssen wir dringend ändern! Du bist so hübsch, du könntest einen Haufen Geld damit verdienen." „Ich weiß nicht", warf ich zögerlich ein. Nicht gerade der Job, den ich mir vorstellte. „Komm schon Julie, du wärst verrückt, wenn du diese Möglichkeit nicht nutzen würdest. Die Beziehung zu Valentin könnte dir richtig viel Aufmerksamkeit bringen." „Ich bin doch nicht mit ihm zusammen, um Aufmerksamkeit zu bekommen", warf ich leicht beleidigt ein. Im Gegenteil, eigentlich wünschte ich mir, er wäre nicht bekannt. Rebecca legte mir eine Hand auf den Arm. „Das weiß ich doch, aber Chancen muss man nutzen! Du willst doch nicht ewig in diesem Club arbeiten, oder?" Ich seufzte. „Nein, ich denke nicht." Zum Glück kamen Valentin und Julian wenig später aus dem Wasser zurück und beendeten dieses seltsame Gespräch. Als Valentin mir einen Kuss gab, bedachte Julian uns mit einem Blick, der, wie ich glaubte, Abscheu ausdrückte. Ich nahm mir vor, bei der nächsten Gelegenheit das Gespräch mit ihm zu suchen.
Als wir uns am Abend fürs Essen fertig machten, sah ich auf meinem Handy, dass Rebecca das Foto vom Pool tatsächlich bereits gepostet und mich darauf markiert hatte. "Oh", murmelte ich überrascht. "Was ist los?" Fragte Val, der gerade aus der Dusche gekommen war - er sah ziemlich heiß aus. Ich warf mein Handy aufs Bett. "Nichts, Rebecca hat vorhin ein Foto von uns gemacht und es gepostet." Val verdrehte die Augen. "Diese Frau ist so anstrengend, vielleicht würde ich gerne selbst entscheiden, wann ich meine Beziehung veröffentliche?" Ich seufzte, weil ich insgeheim schon mit dieser Reaktion gerechnet hatte. "Sie hat dich glaube ich nicht erwähnt, es weiß also keiner, dass ich deine Freundin bin." Kurz fragte ich mich, ob er sich für mich schämte, aber wir waren erst seit kurzem zusammen und außerdem hatte er mir schon einmal gesagt, dass er sein Privatleben gern aus der Öffentlichkeit heraushielt. Dafür hatte ich durchaus Verständnis, ich sehnte mich nicht danach, berühmt zu werden. Er seufzte. "Wer sollte sonst mit uns in den Urlaub fahren?" "Freunde? Familie?" Er schüttelte wortlos den Kopf und verdrehte dabei die Augen. Nachdem er sich angezogen hatte, schien er sich allerdings wieder beruhigt zu haben und setzte sich neben mich aufs Bett. "Hey, ich will dich nicht verstecken oder so - ich entscheide nur gerne selbst, was ich wann mit der Öffentlichkeit teile und wir sind erst seit drei Tagen zusammen." Ich schüttelte den Kopf. "Alles gut, so habe ich es auch nicht aufgefasst." Val nickte und gab mir dann einen Kuss, der mich alles andere vergessen ließ.
Die Stimmung beim Abendessen empfand ich als seltsam angespannt. Frau Löwenstein gab sich zwar alle Mühe, ein normales Gespräch mit uns zu führen und sie schien sich auch aufrichtig darüber zu freuen, dass Valentin doch noch gekommen war, aber Julian wirkte immer noch schlecht gelaunt. Genervt stocherte er in seinem Essen herum und warf ab und an eine patzige Antwort ein. So kannte ich ihn überhaupt nicht und sein Verhalten verletzte mich, schließlich war mir unsere Freundschaft wichtig.
Während die anderen nach dem Essen den Tisch abräumten, zog Julian mich schließlich nach draußen auf die Terrasse. „Hey", protestierte ich. „Sag mal spinnst du? Musstest du unbedingt etwas mit meinem Bruder anfangen?" Zischte er. Offenbar war er tatsächlich sauer. Ich fragte mich nur, warum. „Entschuldigung, ich wusste nicht, dass ich dich um Erlaubnis bitten muss", gab ich zurück, genervt von seinem Verhalten. Er verdrehte die Augen und ließ mich los. „Wie lange geht das denn schon?" Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, das hat sich so entwickelt. Ein Paar sind wir erst seit vorgestern." „Ach, doch schon so lange? Lief das schon, als du mich geküsst hast?" Ich sah mich panisch um, weil ich Angst hatte, jemand könnte uns hören, aber alle unterhielten sich und waren beschäftigt. „Jein." „Ich fasse es nicht, du küsst mich, während du gleichzeitig was mit meinem Bruder hast? Findest du das lustig?" Julian war völlig aufgebracht. „Natürlich nicht! Der Kuss war ein Versehen - und ging ja wohl außerdem von dir aus! Bist du etwa eifersüchtig?" „So ein Schwachsinn, ich bin vergeben!" „Dann ist doch alles in Ordnung!" „Ich finde es trotzdem komisch, dass du jetzt mit Valentin zusammen bist. Ihr passt doch gar nicht zusammen!" „Mittlerweile verstehen wir uns gut." Julian schnaubte. „Wie lange? Drei Tage?" Ich legte ihm beschwichtigend eine Hand auf den Arm. „Du wirst dich schon daran gewöhnen. Bitte sag ihm nichts von dem Kuss!" Er entzog sich meiner Berührung. „Ich halte nur wegen Rebecca die Klappe", zischte er und verschwand dann wieder nach drinnen. Ich folgte ihm verwirrt. Es war fast, als hätten er und sein Bruder die Rollen getauscht. Während Valentin jetzt nett war, war es nun offenbar Julian, der ein Problem mit mir hatte. Ich wurde einfach nicht schlau aus dieser Familie.

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Neonliebe
ChickLit"Du bist so langweilig", raunte Valentin mir zu. „Langweilig, ich?" Er lehnte sich zurück und stützte sich auf seinen Unterarmen ab, während er mich provokant ansah. „Du bist der Inbegriff von Langeweile." Wie mir dieser Typ und seine Überheblichkei...