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Ich stürmte in den Raum, wie am Tag zuvor. Nur war ich dieses Mal alleine.

Daniel war der Meinung, dass ich an mich glauben sollte und ich das schaffte.
Falls ich aus irgend einem Grund schwach werden würde, wäre er in der Nähe und würde sofort zu mir kommen.

Caroline war gerade dabei Owen das Essen in den Mund zu stopfen, da dieser ans Bett gefesselt war und es nicht selber tun konnte.

Ohne auch nur ein Wort zu sagen, legte sie das Essen weg, stand auf und verliess den Raum.

Währenddessen hörte ich, wie Owen ein kleines "Scheisse" raus rutschte.

Sobald Caroline die Tür geschlossen hatte, grinste ich Owen an, welcher den Rest des Essens hart schluckte.

„Was willst du? Ich bekomme gerade Frühstück.", fragte er genervt.

„Tja, das kann auch ich machen.", sagte ich zuckersüss, sodass er wusste, dass ich was in Schilde führte.

„Bitte nicht.", flüsterte er vor sich hin, jedoch nicht zu leise, sodass ich es hören konnte.

Als ich vor dem Bett stand zeigte ich auf seinen Fuss.
„Wie gehts deinem Zeh, Owen?"

„Geheilt.", brummelte er und sah mich grimmig an.

„Ich erzähl dir alles, was du wissen willst, aber bitte brich mir nichts.", sagte er mir schnell, bevor ich ihm was antun konnte.

Einen Zeh und er redet von der Seele?

Er war nicht der taffe Owen, den ich von früher kannte.

„Du und sensibel?", fragte ich verblüfft.

Er sah mich mit seinen schokoladenbraunen Augen, welche unter seinem zotteligen, dunkelbraunen Haar hervor blinzelten, lange an, bevor er schlussendlich die Luft aus den Lungen liess und seufzte.

„Warum sucht mein Bruder nach mir?", war meine erste Frage.

„Ich weiss es nicht. Er wollte es mir nicht sagen, aber vielleicht vermisst er dich wirklich.", antwortete er ohne zu zögern.

„Und das soll ich dir glauben?", fragte ich ungläubig und er nickte bloss.

„Warum sollte ich dir das glauben? Du bist schliesslich sein bester Freund! Und beste Freunde erzählen sich immer alles.", reagierte ich gereizt auf sein nicken.

„Glaub mir, es ist so.", war alles, was er zu sagen hatte.

Es war mir schon zu viel und ich nahm seinen Finger so fest in die Hand, dass es schmerzte. Es schmerzte, aber gebrochen war er noch nicht.

„Nein, nein! Warte!! Dein Bruder ist böse!", schrie er auf, in der Hoffnung, dass ich seinen Finger nicht brach.

Tatsächlich liess ich ihn los und lehnte mich in den Stuhl zurück.

„Erzähl mir was, das ich nicht weiss.", lachte ich verbittert auf.

„Er war schon als Junge böse.", fing er an zu erzählen.

„Das weiss ich. Und wieso bist du denn mit ihm befreundet?", unterbrach ich ihn schon nach dem ersten Satz.

Er zögerte, mir das zu erzählen, doch schon nur ein Blick auf seinen Finger genügte und er fuhr seine Geschichte fort.

Hybrid - nur ein halber WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt