Albtraum

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„Rhianna!", hörte ich meinen Namen von weit weg.

Dann begann es plötzlich ganz heftig zu beben und alles bewegte sich.

„Rhianna!", rief wieder jemand meinen Namen und diesmal war die Stimme näher.

Durch das heftige Beben konnte ich aber nichts erkennen und es war alles schwarz um mich herum.

„Rhianna!", schrie wieder jemand und diesmal stellte ich fest, dass die Stimme ganz nah war und sie Daniel gehörte.

Panisch riss ich meine Augen auf, setzte mich atemlos auf und stellte fest, dass das Rütteln von ihm war.

Er hatte mich aus dem Schlaf gerüttelt.
Schlaf konnte man es nicht wirklich nennen, wenn ein Albtraum einen auf Trab hielt.

Keine Sekunde später nahm er mich fest in die Arme und wartete, bis ich mich beruhigt hatte.

„Gehts wieder?", fragte er mich besorgt, sobald ich meine Atmung einigermassen unter Kontrolle hatte.

Mit der Stirn an seinen Hals gelehnt nickte ich bloss und konzentrierte mich weiterhin auf meine Atmung.

„Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.", entschuldigte ich mich schlussendlich bei ihm.

„Nicht nur mich, meine Schönheit.", schmunzelte er und zeigte mir meinen Vater, der noch ziemlich verschlafen aussah, auf meinem Stuhl sass und wartete.

„Ups, 'tschuldigung.", schmunzelte ich, trotz schlechten Gewissens.

„Albtraum?", fragte er mit verschlafener, heiserer Stimme und ich nickte.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste ich, von wem ich die heisere Morgenstimme geerbt hatte.

„Ich sah wie mein Stiefvater und mein Bruder Mum umbrachten..", erzählte ich, ohne dass sie gefragt hatten.

Sobald ich auch nur darüber nachdachte, dass es vielleicht wahr sein könnte, begann sich eine Wut über mein Herz zu legen, welche sogar mir Angst bereitete.

„Frag ihn, bevor du dich da reinsteigerst.", hielt Daniel mich davon ab.

Dieses Mals hatte ich gegen sein Vorschlag, meinen Bruder zu sprechen, keinen Vorwand und stimmte ihm zu.

„Ich komme mit.", sagte er und als ich protestieren wollte, sah ich in seinen Augen eine Entschlossenheit, die kein 'Nein' gelten liess.

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„Hast du Todessehnsucht, dass du schon wieder zu mir kommst?", begrüsste Elay mich mit eiskaltem Humor.

„Ich bestimmt nicht. Aber du, so wie du mich empfängst.", giftete ich ihn an.

Elay begann mich schon in den ersten 30 Sekunden in den Wahnsinn zu treiben, weshalb ich umso dankbarer war, dass Daniel an meiner Seite war, meine Hand nahm und sie sanft drückte.

„Oh, heute in Begleitung.", bemerkte Elay gleichgültig.

„Ja, ich wollte die Familie meiner Mate kennenlernen.", entgegnete Daniel genau so gekonnt gleichgültig, sodass es mir fast eiskalt den Rücken hinab lief.

„Daniel, der Alpha.", stellte er sich vor und streckte ihm aus Höflichkeit provokant die Hand hin.

Höflich, der Geste willen. Provokant, weil Elay an den Händen gefesselt war.

Nicht dass es nicht funktioniert hätte, sich die Hände zu schütteln.

Elay sah angepisst von der ausgestreckten Hand in sein Gesicht und drehte dann seinen Kopf ab.

Hybrid - nur ein halber WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt