Vorsichtiger denn je, achtete ich darauf, was ich wem erzählte.
Ich hoffte immer noch, dass es niemand war, den ich enger kannte, aber vorsichtshalber erzählte ich nichts Wichtiges mehr.
Aber dennoch musste ich meinem Bauchgefühl nachgehen und gewissen heiklen Fragen nachgehen, welche mich nicht in Ruhe liessen.
„Elay, kann ich dich schnell unter vier Augen sprechen?", fragte ich ihn, ohne darauf zu achten, wie Chantal die Augen verdrehte.
„Ja klar, komme gleich.", sagte er schnell und wandte sich wieder seiner Seelenverwandten zu, während ich schon weg lief.
Dies musste ich mir dann doch nicht ansehen.
An einen Baum gelehnt wartete ich, bis mein Bruder zu mir kam und beobachtete in dieser Zeit die Umgebung.
„Was gibts?", durchdrang mein Bruder die Stille, sobald er bei mir war.
„Du musst mir versprechen, dass du es niemandem, nicht einmal deiner reizenden Chantal, verrätst.", sah ich ihn eindringlich an und auch er konnte nicht überhören, wie sarkastisch die Beschreibung seiner Mate sprach.
„Du solltest ihr wirklich eine Chance geben, sie ist nicht so, wie du von ihr denkst.", verteidigte er sie und fing schon fast an von ihr zu schwärmen.
„Versprichst du es mir?", lenkte ich wieder zurück auf meine Forderung.
„Ja, ich verspreche es dir.", sah er mich ernst an.
„Die Idee, im Wald nach mir zu suchen, von wem kam die?", fragte ich ihn und bekam immer ein flaueres Bauchgefühl.
„Spielt das eine Rolle?", schien er sichtlich verwirrt.
„Ja.", war alles, was ich dazu sagte, denn er merkte, wie wichtig es war und nickte, bevor er antwortete.
„Mein Vater hatte diese Idee."
Dies war genau das, was ich befürchtete. Er hatte jemanden, den er irgendwie zum Spitzel gemacht hatte.
„Du weisst nicht per Zufall, wie er darauf gekommen ist?", fragte ich Elay weiter aus.
„Rhianna, was ist los?", sah er mich besorgt an.
Sicherheitshalber sah ich mich nochmals um, um zu schauen, dass uns wirklich niemand belauschte.
„Wir haben einen Maulwurf unter uns.", flüsterte ich so leise, dass sich die Worte fast in der Luft verloren.
Aber Elay hatte es dennoch gehört, denn er riss erschrocken die Augen auf und starrte mich ungläubig an.
„Ist dir nie irgendetwas aufgefallen, was darauf hin deuten konnte?", fragte ich weiter.
Er wollte schon den Kopf schütteln, als ihm dann doch etwas in den Sinn kam.
„Doch, mein Vater hatte eine Person im Keller gefangen. Niemand durfte in diesen Teil des Kellers, aber ich glaub ich hab sie einmal gehört, als ich mich hinunter schlich. Es war, glaube ich, eine Frau."
„Sonst fällt dir nichts mehr ein?", hakte ich nach.
„Nein, das war alles. Ansonsten werde ich dich sofort informieren."
„Danke. Und wie gesagt, erzähl niemandem davon.", bedankte ich mich bei ihm.
„Klaro.", lächelte er mich an.
Dann wusste ich nicht, was mich geritten hatte, aber ich tat einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn kurz.
So kurz, dass er keine Zeit hatte zu reagieren und mich nur verwundert ansah.
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Hybrid - nur ein halber Wolf
FantasyTeil 1 der Hybrid-Bücher "Geh nie in diesen Wald hinein", hatten sie mir gesagt. "Alle die hinein gingen, kamen nicht mehr raus. Ausser einer. Und er hat seit dem einen Dachschaden. Also halte dich fern." Meine Eltern hatten mir das oft genug einget...