Vater-Tochter-Gespräch

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Nachdem Daniel kurz vor dem Dorf sich von mir verabschiedet hatte, lief ich zur Hütte meines Vaters.

Wir hatten einiges zu klären.

Nervös begann mein Herz zu schlagen, als ich sah, dass das Licht in der Hütte brannte.

Wie soll ich denn anfangen..?

Schwerfällig lief ich die drei Treppenstufen der Veranda hoch und öffnete langsam die Tür.

Vorsichtig steckte ich meine Kopf ins Haus und sah mich um.

Mein Vater sass in seinem Sessel, welcher in Richtung Eingang gerichtet war und hatte eine Zeitung vor dem Gesicht.

Als er hörte, dass die Türe aufging, spähte er über der Zeitung zum Eingang und entdeckte mich.

Ein schuldbewusstes Grinsen erschien in meinem Gesicht, als er mich streng ansah.

„Dad.", begann ich, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte.

„Ich wusste nicht, dass er es ist. Ehrlich."

Er sah mich noch immer streng an und sagte kein Wort dazu.

„Dad, bitte, du musst mir glauben, ich wusste selber nicht, ob es Wirklichkeit war oder nicht. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht erzählt habe."

Lange sah er mich an, aber sagte nichts. Mit Hundeaugen sah ich ihn flehend an.

„Dann erzähl es mir jetzt.", forderte er mich schlussendlich auf.

Ich nickte und holte tief Luft, bevor ich begann zu erzählen.

Ich erzählte ihm von meinem Aufenthalt im Spital. Den Kuss, den er mir damals gab. Meine Vermutung, dass ich das vielleicht nur geträumt hatte. Das Gefühl, welches ich hatte.
Einfach alles.

Als ich geendet hatte, schaute ich auf und sah, dass er mich immer noch streng ansah.

„Dad, es tut mir leid, ich hätte es dir als erstes erzählen sollen.", entschuldigte ich mich nochmals bei ihm.

„Ja das hättest du.", unterbrach er sein Schweigen.

Plötzlich begann er zu grinsen.

„Ach komm schon her.", winkte er mich zu sich und breitete seine Arme aus.

Erleichtert atmete ich auf und schlüpfte in seine Arme.

„Ich war kein Deut besser als du, als ich in deinem Alter war. Wahrscheinlich war ich sogar schlimmer."

„Du warst definitiv schlimmer.", stichelte ich ihn.

„Paus auf was du sagst, junge Lady.", drohte er mir mit dem Zeigefinger.

Ich konnte ihn nicht ernst nehmen, da er ein spitzbübisches Grinsen im Gesicht hatte und prustete los.

Sobald wir uns wieder gefasst hatten, schob mich mein Vater von sich weg und stand auf.

„Kakao?", war alles, was er sagte.

Meine Augen begannen zu strahlen und wie ein kleines Kind nickte ich wie wild.

Während er den Kakao zubereitete, kuschelte ich mich in den zweiten Sessel und deckte mich mit einer Kuscheldecke zu.

Kaum hatte ich eine bequeme Position gefunden, kam auch schon mein Vater mit dem Kakao.

Er hatte ihn sogar mit eine Haube aus Schlagrahm und Schokostreusel darüber veranschaulicht.

„Es tut mir leid, dass ich vorhin so abweisend war.", begann sich mein Vater zu entschuldigen.

Hybrid - nur ein halber WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt