Hybrid - nur ein halber Wolf

Grund zum Feiern

Nachdem Daniel sein inneres Monster wieder im Griff hatte und wir den Kampf gewonnen hatten, gab es erst recht einen Grund zu feiern.
Doch zuerst hatte es einiges an Erklärung nötig.
Sobald wir alle zurück waren und wir die Frauen und Kinder zu uns holten, stand Daniel auf einen Pflock eines Baumstammes und begann zu erklären.

„Ich glaube ich bin euch eine grosse Erklärung schuldig. Aber erst einmal wollte ich euch danken. Ich danke euch dafür, dass ihr zu mir gehalten habt, obwohl ihr nicht genau wusstet, was vor sich ging und ich euch einiges verschwiegen hatte.
Ich hatte es euch zum eigenen Schutz verschwiegen, aber da die Gefahr jetzt vorbei ist, will ich euch aufklären.
Diese Gegner die wir hatten, gehörten zu einer Organisation, die sich "Hyger" nennen, da sie jagt auf Hybriden machen. So weit ich weiss, waren diese die letzten in einem grossen Umkreis, was heisst, dass wir jetzt unsere Ruhe haben sollten."

Applaus und Gejubel zwang ihn, sich kurz zu unterbrechen und ich sah ihm an, dass ihm das ein bisschen unangenehm war. Er hob die Hand und es wurde wieder ruhig.
„Des weiteren sollte ich, oder besser gesagt, meine reizende Seelenverwandte, aufklären, was es mit dieser zweiten Verwandlung auf sich hat."

Als er dies sagte, hielt er mir die Hand hin und forderte mich auf, zu ihm hinauf zu stehen, sodass mich alle sehen konnten. Mit errötenden Wangen ergriff ich seine Hand und stellte mich neben ihn. Er gab mir vor dem ganzen Rudel einen Kuss auf die Schläfe, was mich rot wie eine Tomate werden liess und einige Leute schmunzeln mussten.

„Rhianna ist ein Hybrid. Für die Frage, was genau sie ist. Kein normaler, das ist klar. Sie ist eine der seltenen Fälle, bei denen die Gene stärker sind und sie sich somit in beide Gestalten der Eltern verwandeln kann. Noch seltener ist es, dass sie sich von Gestalt zu Gestalt wandeln kann, ohne dabei einen "Zwischenstopp" als Mensch einzulegen.", erklärte er seinem Rudel stolz und mir war das so unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen, dass ich nicht wusste, wohin ich schauen sollte.

„Zeig es uns!", schrie jemand in der Menge und ich wusste genau, dass es Elay war. Bevor ich ihn in der Menge entdeckte und ihm einen tödlichen Blick zuwerfen konnte, schlossen sich dieser Aufforderung immer mehr Leute an. „Komm schon, zeig dich!" „Ja!"
Dies ging so weiter, bis die ganze Menge tobte.

„Rhianna, darf ich dich bitten?", forderte Daniel mich mit seinem unwiderstehlichen Lächeln auf und wies auf die freie Fläche neben mir.
Ich nickte kaum sichtbar und begab mich auf die freie Fläche.
Als Wolf kannten sie mich schon, weshalb ich zuerst diese Gestalt annahm.
„Das ist sie als Wolf, aber das wisst ihr bereits.", Daniels Unterton liess bemerken, dass er mit der Ausgrenzung damals nicht zufrieden war und einige zogen schuldbewusst den Kopf ein.

Er sah mich an und ich wusste, dass es Zeit war, allen zu zeigen, wer ich war.
Mein Blick glitt zu meinem Vater, welcher mich stolz anblickte und nickte.
Kurz schloss ich die Augen und keine Sekunde später, als ich sie wieder öffnete, stand ich als weisse Löwin vor der Menge.
Ich fühlte mich unbehaglich unter all den Blicken der glotzenden Leute.
Plötzlich begann jemand zu klatschen und einer nach dem anderen folgte seiner Tat.

Daniel hob abermals die Hand und die Menge verstummte wieder.
Ich verwandelte mich zurück in einen Menschen und stellte mich zu meinem Vater, welcher stolz den Arm um meine Schulter legte und mich an sich drückte.
„Da das jetzt geklärt ist, will ich euch bitten, das Fest von vorhin wieder aufzugabeln und ausgiebig zu feiern!"

Die jubelnde Menge begann sich zu bewegen, als Daniel von dem Pflock runter stieg.

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Ich lief zwischen den vielen kleinen Lagerfeuern hindurch auf der Suche nach Daniel.
Er hatte sich nach der Rede von der Menge abgegrenzt und ich hatte ihn aus den Augen verloren, als Aiden mich fest in die Arme schloss. Eigentlich wusste ich, wo er war, aber alle paar Meter wurde ich aufgehalten.