Konradin

3K 172 38
                                    

Fünf Tage waren vergangen, seit ich meinen ersten Schritt nach meiner Verletzung getan hatte.

In diesen fünf Tagen war einiges geschehen.

Owen und Clarissa waren in ihre eigene Hütte gezogen, welche Daniel für sie bereitstellte.

Elay hatte sich mit Owen vertragen und die beiden waren wieder beste Kumpels.

Mein Bruder bewies mir mit jedem Tag, dass er es ernst meinte und gab sich grösste Mühe, sich mit mir zu vertragen.

Manchmal kamen die alten Gewohnheiten, einander zu beleidigen hervor, doch kurz darauf wurde immer gelacht.

Ich freute mich wirklich, dass unsere geschwisterliche Verbindung langsam auf einen grünen Zweig kam.
Wenn nur diese Nebenwirkung Namens Chantal nicht wäre und mir den letzten Nerv raubte.

Seit sie Elay getroffen hatte, war sie nur sehr schwer von ihm wegzukriegen.

Aber ich verstand es, denn am liebsten wäre ich auch ununterbrochen bei Daniel.

Aber seit Elay uns alles über die Hyger verraten hatte, sah ich ihn einiges weniger, da er jetzt viel zu tun hatte und alles überprüfen musste.

Heute war es endlich so weit. Ich wurde endlich aus der Obhut von Caroline entlassen und durfte nach Hause gehen.

Trotz dass ich mich sehr schnell erholt hatte und alles super lief, wollte sie mich zur Sicherheit ein bisschen länger bei sich behalten.
Man konnte ja nie wissen, hatte sie argumentiert.

Doch als sie sah, wie ich die letzten Tage hart trainiert hatte, hatte sie keinen Vorwand mehr, mich länger da zu behalten.

Sobald ich zu Hause war, zog ich mich um und ging nach draussen hinters Haus.

Für heute hatte ich mir fest vorgenommen, dass ich meine Beine strapazierte.
Ich wollte testen, ob ich schon wieder auf meinem vorherigen Level war.

Langsam und zögerlich begann ich meine Beine nach vorne zu bewegen und wurde immer ein bisschen schneller.

Auf halber Strecke meiner gewohnten Runde, merkte ich, wie mir langsam die Puste ausging, obwohl ich nichtmal die volle Geschwindigkeit erreicht hatte.

Ich versuchte noch mehr aus mir rauszuholen, doch als der Seitenstecher sich meldete, war ich gezwungen, mein Tempo zu verlangsamen, damit ich besser Luft bekam.

Auch langsames Joggen liess mein Körper nicht mehr zu und so hielt ich an und gönnte mir eine kurze Verschnaufpause.

Kaum liess das Stechen leicht nach, trat ich den Rückweg an, beliess es jedoch bei normalem Schritttempo.

Das Haus endlich wieder in Sicht atmete ich erleichtert auf, denn ich hatte keine Lust mehr, noch weiter zu laufen.

Erschöpft stapfte ich die Treppenstufen hinauf und steuerte in Richtung Badezimmer.

Automatisch drehte ich das Wasser auf, damit es schön warm war, bis ich mich ausgezogen hatte.

Vorsichtig hielt ich eine Zehenspitze unters Wasser, um die Temperatur zu überprüfen.

Sobald es angenehm warm war, stieg ich unter die Dusche und zuckte erschrocken zusammen, als der erste Wasserstrahl meinen Rücken traf.

Die Narbe brannte höllisch!

Caroline hatte mich gewarnt, dass die Narbe noch ziemlich empfindlich sein konnte.

Bis jetzt hatte ich mich immer sanft gewaschen und war nicht darauf vorbereitet, dass ein Wasserstrahl so grob sein konnte.

Hybrid - nur ein halber WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt