Bald war die Stunde um.
Nachdem Leah mich von den Leuten weggezerrt hatte, liess sie nicht locker, bis ich ihr alles erzählt hatte.
Sie war leicht sauer, weil Aiden davon gewusst hatte und sie nicht.
Aber schlussendlich verflüchtigte sich die Wut, als ich mit meiner Erklärung fertig war.
Danach liess ich die beiden alleine und machte mich auf den Weg zum See.
Doch vorher machte ich einen Abstecher zur Hütte meines Vater, in der Hoffnung, ihn dort zu finden.
Ich hatte ihm einiges zu erklären.
Aber er war nicht da.Nachdem ich in der Umgebung nach ihm gesucht und nach ihm gerufen hatte und ihn immer noch nicht gefunden hatte, lief ich zum See.
Die Sicht, die ich gerade hatte, als der See zum Vorschein kam, war unbeschreiblich.
Das Wasser war still und darin spiegelten sich die Bäume und der Mond.
Er schien so hell, dass er die umliegenden Sterne in den Hintergrund drängte.
Am Ufer sass jemand im Grass und schaute ins Wasser hinaus.
Ist er es?
An meinem Kribbeln im Bauch wusste ich, dass er es war.
Als er bemerkte, dass ich ihn beobachtete, drehte er den Kopf in meine Richtung und erhob sich in Sekundenschnelle, als er mich erkannt hatte und strahlte mich an.
Zögerlich tat ich einen Schritt nach dem anderen in seine Richtung.
Wie soll ich das Gespräch beginnen? Was soll ich tun?
‚Hi, ich bin Rhianna?' Was für ne dumme Begrüssung..!
Das weiss er ja schon.Ich wusste beim besten Willen nicht, was ich tun sollte.
„Ich soll hier auf jemanden warten. Hast du ihn vielleicht gesehen?", plapperte ich darauf los.
Na ganz toll gemacht, Rhianna..
Viiiiel besser als ‚Hi, ich bin Rhianna'..
Was wenn er auf den Scherz nicht eingeht?!Am liebsten hätte ich mich gerade selbst dafür geohrfeigt.
Angespannt hielt ich den Atem an und wartete auf seine Reaktion.
„Nein, da ist niemand. Er muss dich versetzt haben, was ein ziemlicher Jammer ist. So jemanden wie dich sollte man nicht versetzen.
Wärst du mit meiner Wenigkeit auch zufrieden?", fragte er mich grinsend.Erleichtert atmete ich auf und schenkte ihm ein Lächeln.
„Ja ich denke, das könnte mich knapp zufrieden stellen.", gab ich auf seine Antwort zurück.
Er streckte mir seine Hand entgegen und sah mich erwartungsvoll an.
Mit pochendem Herzen legte ich meine zittrige Hand in seine. Sanft fuhr er mit dem Daumen über den Handrücken, was ein angenehmes Kribbeln und den Drang nach mehr hinterliess.
Anscheinend ging es ihm auch so, denn als ich von unseren ineinander verschränkten Händen aufsah, zog er mich näher an sich.
Ein Duft, der nach Zimt und Walnuss roch, hüllte mich ein. Es war sein Duft.
Er liess meine Hand los und legte einen Arm um meine Taille und die andere Hand in meinen Nacken.
Sein Blick fesselte den meinen. Ich versank in seinen wunderschönen, haselnussbraunen Augen.
Es war ein höchst intensiver Blick, welcher mich bis ins Tiefste seiner Seele blicken liess.
Im Moment sah ich all die neuen schönen Gefühle die er empfand, welche die Dunkelheit in ihm verdrängte.
![](https://img.wattpad.com/cover/234290417-288-k392268.jpg)
DU LIEST GERADE
Hybrid - nur ein halber Wolf
FantasíaTeil 1 der Hybrid-Bücher "Geh nie in diesen Wald hinein", hatten sie mir gesagt. "Alle die hinein gingen, kamen nicht mehr raus. Ausser einer. Und er hat seit dem einen Dachschaden. Also halte dich fern." Meine Eltern hatten mir das oft genug einget...