Kapitel 2

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L E Y A

Eine Woche war das Bewerbungsgespräch und der Aufprall mit Adam schon her. Ich meldete mich nicht nochmal bei ihm, wegen seinem Anzug und auch nicht wegen meinem Kleid, denn das säuberte meine Mutter für mich.

Ich war mir sicher das Adam seinen Anzug ebenfalls zur Reinigung brachte oder er schmiss es ganz weg. Mir war es recht egal, denn selbst wenn ich wollte, könnte ich es nicht bezahlen. Dieser Anzug kostete mehr als mein ganzer Besitz, außerdem mochte ich ihn nicht.

Was mich jedoch etwas niederschlug, war das ich selbst eine Woche nach dem Gespräch, keine Antwort vom Unternehmen bekam, noch nicht einmal eine Absage. Gar nichts.

Meine Mom sagte, dass es normal war und sie sich mit Sicherheit noch melden würden, doch so langsam aber sicher verschwand der Funken Hoffnung in mir.

Seufzend sah ich mir die Gegend an, während der Schnee unter meinen braunen Stiefeln laut knirschte.
Ich war auf dem Weg zu Brooke, damit wir uns auf die Suche nach mehreren Unternehmen machen konnten. Ich musste mich wohl oder übel bei noch mehr Firmen bewerben, ob ich nun wollte oder nicht. Was anderes blieb mir ja nicht übrig.

Meine dunklen Haare waren von Schneeflocken bedeckt, während ich spürte wie meine Hände anfingen zu zittern.

Kurz bevor ich an ihrem Haus ankam, klingelte mein Handy und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Schnell zog ich einen Handschuh aus, um rangehen zu können.

"Ja?"

Auf der anderen Leitung hörte man was rascheln, doch dann erkannte ich ihre Stimme. "Leya, du kannst doch nicht vorbeikommen." Die Stimme von Brooke klang heiser und sofort klingelten die Alarmglocken bei mir.
"Ist etwas passiert?", hakte ich vorsichtig nach, konnte den besorgten Ton jedoch nicht vermeiden.

"Meiner Oma geht es wieder schlechter und ich glaube es wäre besser wenn du sie nicht so siehst...das würde sie auch nicht wollen", sagte sie leise und ich konnte ihre traurige Miene förmlich vor mir sehen, was mein Herz grausam zusammen ziehen ließ.

"Schon okay Brooke, passt auf euch auf. Wir sehen uns", erwiderte ich leise.

Sie bedankte sich noch, ehe sie auflegte.

Nun stand ich hier. Mitten auf dem Gehweg gedankenverloren. Brookes' Oma war schon seit meiner Kindheit stehts an meiner Seite und obwohl ich jetzt sehr gerne zu ihr würde, beließ ich es bei den Informationen von Brooke, über ihr Wohlbefinden.

"Was mache ich jetzt?", murmelte ich zu mir selbst und machte auf meinen Absatz einen kehrt, um Richtung Stadt zu laufen. Ich könnte etwas bummeln gehen, um auf andere Gedanken zu kommen. Eventuell könnte mich meine Mom begleiten, ich war so lange nicht mehr mit ihr unterwegs. Irgendwie vermisste ich ihre amüsierte und genervte Ader, während wir einkauften.

Ohne weitere Gedanken zu verschwenden, rief ich meine Mutter an. Direkt nach dem zweiten Piepen ging sie mit einer erfreuten Stimme ran.

"Spätzchen, hallo. Ist alles okay?", fragte sie, womöglich noch immer im Hinterkopf, dass ich eigentlich bei Brooke sein müsste.

"Ja..nein eigentlich nicht Mom. Können wir shoppen und dann bei einem Kaffee darüber reden?"

Ungeduldig biss ich mir auf die Unterlippe, während mein Blick durch die Häuser streifte. Es waren nicht viele Leute hier, nur ein paar Eltern, die voller Freude mit ihren Kindern eine Schneeballschlacht machten.

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt