Prolog

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L E Y A

Müde und total erschöpft vom heutigen Tag, starrte ich auf den immer wieder blickenden Strich auf meinem Laptop. Ich hatte nur noch zwei Tage, bis dahin musste meine Bewerbung für einer der bekanntesten Firmen fertig sein.
Unbedingt wollte ich einen Platz dort kriegen, doch wenn sich keine überzeugenden Wörter auf meine Bewerbung zaubern, würde das wohl nichts werden.

Es gab tausende Bewerberinnen und Bewerber, die womöglich etwas hatten, womit sie sofort überzeugen konnten, wie Erfahrung im Arbeitsleben. Anders als bei mir. Nach meinem Abschluss war das einzige, was mich am leben ließ, meine Leidenschaft fürs Tanzen, doch als der Arzt mir erklärte ich könnte womöglich nie wieder tanzen, war das auch weg.

Seufzend lehnte ich mich zurück in den Stuhl und klappte meinen Laptop zusammen, sodass ein dumpfer Schlag zu hören war.

Wie schwer konnte es schon sein, eine Bewerbung zu schreiben?
"Leya, kommst du bitte zum Essen?", hörte ich meine Mutter von unten rufen, weswegen ich aufstand und mich wie gebeten nach unten begab.

Am Esstisch saßen schon meine Eltern und mein Bruder Jack, der schon fleißig die Spaghetti verschlang.

Ich setzte mich neben ihn und fing ebenfalls an, die Spaghetti auf meinem Teller zu essen. "Wie läuft es mit den Bewerbungen?", fragte mein Vater neugierig.

Ich zuckte mit den Schultern und trank schnell ein Schluck Wasser, bevor ich antwortete: "Ganz gut."

Ich wollte ihm nicht sagen, dass es eigentlich schrecklich lief und ich schon tausende Nervenzusammenbrüche hatte.

"Das freut mich, du kannst Jack ja auch mal zeigen wie sowas geht", meinte meine Mutter und formte ihre Augen amüsant zu Schlitzen.
Jack neben mir murrte nur irgendwas Unverständliches, ehe er weiter aß.

Belustigt schüttelte ich den Kopf. "Er wird das genauso lernen wie ich. Alleine."

"Ich brauche deine Hilfe auch nicht", sagte mein Bruder falsch lächelnd, weshalb mir ein Lachen entkam.

"Das sehen wir in einem Jahr", erwiderte ich.

Mein Bruder war ein Jahr jünger, doch manchmal könnte man von uns beiden behaupten, dass wir noch Teenager wären.

Er hatte auch bald seinen Abschluss und dementsprechend musste er langsam anfangen Bewerbungen für diverse Universitäten zu schreiben, doch stattdessen spielte er Tag und Nacht Videospiele mit Freunden.

Nach dem Abendessen, verzog ich mich wieder in mein Zimmer. Mein Handy zeigte einen verpassten Anruf meiner besten Freundin an, weshalb ich sie zurückrief.
Ich machte es mir auf meinem Bett bequem und wartete geduldig bis sie ranging.

"Na endlich, ich muss dir unbedingt etwas erzählen", schoss es wie aus der Pistole aus ihr.

"Dann muss es ja echt was wichtiges sein, wenn du mir nicht mal ein hallo schenkst", witzelte ich und drehte mich dabei auf den Bauch.

"Ich weiß du versuchst schon seit Tagen diese blöde Bewerbung zu schreiben, aber das brauchst du nicht mehr. Die Firma sucht weitere Assistenten und gibt morgen jedem die Chance dazu", erzählte sie aufgeregt und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie sie dabei wild mit ihren Händen gestikulierte.

Ihre Neuigkeit war tatsächlich aufregend, ich konnte mich kaum noch still halten. "Also ich kann morgen hingehen und vorsprechen?" Widerholte ich ungläubig.

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt