Kapitel 12

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L E Y A

Nervös saß ich am Esstisch. Meine Mutter brachte das Essen, mein Vater las wie jeden Dienstag Abend die neue Zeitung und Jack neben mir tippte, wohl wissend das wir am Esstisch keine Handys haben sollen, darauf herum. 

Keiner merkte, dass ich nervös war und den Drang hatte einfach aufzuspringen und mich unter meiner pinken Kuscheldecke zu verkriechen. Wenn man es von außen betrachtete, war diese Situation gar nicht mal so schlimm. Ich musste meiner Familie lediglich mitteilen, dass ich wieder Schlittschuhlaufen werde und zudem an dem Turnier in nicht mal zwei Monaten teilnehme.

"Bist du okay?", fragte mich Jack und legte sein Handy zur Seite, als er bestimmt zum dritten Mal einen tödlichen Blick von Mom zugeschmissen bekam. Ja, da bekam selbst Jack Angst. 

"Wirst du gleich selbst beurteilen können", murmelte ich wobei mir ein nervöses Lachen entwisch. Misstrauisch nahm mein Bruder seine Gabel in die Hand und spießte etwas von dem Salat auf. 

Meine Mom holte noch schnell einen Teller, was ich nutzte um nochmal gedanklich durchzugehen, wie ich anfangen könnte. In meinem Kopf hörte sich alles immer so leicht an und die Reaktionen meiner Eltern waren toll, aber das war eben nur in meinen Vorstellungen. Mag sein, dass meine Eltern wollten das ich Schlittschuhlaufe, aber ich war mir nicht sicher, ob sie das auch noch dulden würden, wenn ich alleine laufe. 

"Spätzchen, du wirkst so Gedankenverloren, alles okay? Wenn es wegen dem Wetter ist, kann ich dich beruhigen; Morgen wird es wieder sonnig-", bevor meine Mutter weiter belangloses Zeug reden konnte, unterbrach ich sie. "Nein Mom, es ist nicht wegen dem Wetter."

Automatisch glitt mein Blick nach draußen; Der Wind peitschte den Regen an die Fenster und hinterließ ein beruhigendes Geräusch. Ich war weder ein Mensch der Winter mochte, geschweige denn den Sommer. Es verwunderte mich, dass es regnete, anstatt das der Schnee, wie sonst auch in ihrer dicken Flockenform den Boden bedeckte. Damals mochte ich den Schnee und war als kleines Mädchen immer in die Fußstapfen meines Dads getreten. Dabei war ich so eifersüchtig auf Jack, dass er es auch tat - da schubste ich ihn in den hohen Schnee. 

"Was ist es dann?"

Jetzt oder nie. 

Unsicher blickte ich in die Runde und spielte unter dem Tisch mit meinen Händen. 

"Es gibt etwas, was ich euch sagen muss", fing ich an und räusperte mich. Nun wurde auch mein Dad neugierig. "Ja?"

Wenn ich es ihnen erzähle, wäre es offiziell und meine Entscheidung würde schnell die Runde machen, allerdings war ich mir zu hundert Prozent sicher, dass meine Entscheidung das war, was ich wollte. 

"Ich habe eine Entscheidung getroffen, bezüglich des Schlittschuhlaufens."

Abwartend auf ihre Reaktionen sah ich zu meiner Familie, die erst langsam zu verstehen schienen. Meine Mom bekam große Augen. "Wirst du unser Angebot doch annehmen, das-", erneut unterbrach ich sie, bevor sie sich falsche Hoffnungen machte. 

"Nein, Mom. Ich werde wieder anfangen...aber alleine. Ich habe mich für das Turnier in zwei Monaten eingeschrieben und wurde akzeptiert", sagte ich direkt, wobei meine Stimme zum Ende etwas leiser wurde. 

Überrascht umarmte mich Jack. "Das ist super, Schwesterherz. Ich wusste du gibst nicht so einfach auf."

Seine Worte erwärmten mein Herz und mit einem breiten Lächeln schloss ich meine Arme um seinen Nacken und genoss die warme und ehrliche Umarmung. 

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt