Kapitel 36

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L E Y A

"Bist du überhaupt da?"

Meine Augen zuckten zu Brooke, die ihren Kopf schräg legte und mich besorgt ansah.
Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf und lehnte mich auf meinem Stuhl so weit wie es ging zurück.

"Ja, tut mir leid. Ich bin nur so unglaublich nervös." Ich kaute auf meiner Unterlippe, bis ich sogar etwas Blut schmecken konnte.

"Ley, wie oft haben wir das Thema durchgekaut, ausgespuckt, durchgekaut und dann wieder ausgespuckt?", begann sie leicht genervt. Ich wusste natürlich das diese genervte Art überhaupt nicht böse gemeint war. Mir war klar, dass ich in den letzten Wochen ein laufender Nervenbündel mit viel zu vielen Sorgen war.

Da half selbst nicht der Kuchen meiner Mutter oder die sonst beruhigende Suppe von Brookes Oma, der es nebenbei schon viel besser ging.

Seufzend schlug ich mir ein Kissen von meinem Bett ins Gesicht und schrie rein. Ungefähr so lange, bis mir die Luft ausging und Brooke mir das Kissen lachend entfernte.

"Ja, genau so. Lass es raus."

"Lustig", sagte ich trocken und verdrehte die Augen.

Brooke stand vom Boden auf und setzte sich auf mein Bett vor mir.
Sie saß seit Stunden auf dem Boden, auch nachdem wir den Film zu Ende geschaut hatten.
Wir verbrachten das ganze Wochenende zusammen, um mich schnellstmöglich fit zu kriegen. Ich war nicht erkältet, ich fühlte mich nur total schlecht und ausgelaugt. Alpträume plagten mich, zeigten mir die Wahrscheinlichkeit einen erneuten Unfall zu erleben.

Morgen. Morgen würde das Turnier sein. Und ich konnte keine Sekunde nicht daran denken, wie verdammt nervös ich war und wie viel Druck auf mir lag. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Diesen Satz prügelte mir Cassandra auf die womöglich eleganteste Art und Weise in meinen Kopf.

Seit ich Adam meine verbitterte Liebe gestand, trafen wir uns noch öfter als sonst, wobei das auch die letzten Tage nachließ. Ich hatte wieder Panikattacken, sperrte mich nachts im Bad ein und weinte mir die Seele aus dem Leib.

Jack machte sich unglaublich große Sorgen, aber ich konnte ihm immer wieder sagen, dass ich okay war.
Auch wenn das größtenteils gelogen war.

"Brooke, wie soll ich bis morgen überleben?"

Meine beste Freundin fasste sich an die Haare und schnaubte. "Du hast so lange für diesen Moment trainiert, Leya. Jetzt hör auf dir Gedanken darüber zu machen, was vielleicht schief gehen könnte. Konzentriere dich auf das, was du kannst und an was du glaubst. Nämlich deinen verdammten Sieg!"

Ich lachte auf und schloss meine Augen. Sie hatte recht.

"Ich kann nicht glauben, dass das alles hier nur wegen dir passiert ist", erwiderte ich und streckte meine Hand nach ihrer aus. Sie grinste und nahm sie an.

"Du schmeichelst mir."

Brooke warf sich gespielt geschmeichelt die Haare von der Schulter.

Lachend ließ ich ihre Hand los und stand auf.

"Ich glaube ich sollte nochmal zu Adam", murmelte ich und öffnete den Haargummi, der meine Haare zuvor noch locker zusammen hielt.

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt