Kapitel 7

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L E Y A

Meine Finger verkrampften sich und panisch schloss ich die Augen, als ich auf einer der Bänke saß, die sich perfekt dafür eigneten, auf die Eisbahn zu schauen.

Adam unterhielt sich mit dem Trainer von Amelia, während sie professionell ihr Training fortsetzte.

Und ich? Ich saß hier und wartete bis Adam zu mir kam, damit wir zusammen Amelia bewerten könnten. Er möchte von mir wissen, ob sie gut genug für die Firma wäre.

Ich wollte verneinen, doch ein mahnender Blick seinerseits ließ mich verstummen.

Nun konnte ich mich nicht mehr unter Kontrolle halten. Es waren noch nicht viele auf der Eisbahn, doch ich hörte es. Die Geräusche, wenn die Eisbahn belegt war, Leute drüber fuhren, sprangen und wieder aufkamen. Wie sie ihre Pirouetten drehten.

All die Erinnerungen kamen zurück und ich musste mich stark zusammenreißen, nicht einfach rauszurennen.

"Was meinst du?"

Ertappt öffnete ich meine Augen und schaute zu meiner rechten, wo Adam sich hinsetzte mit einer dicken Winterjacke.

Ich trug lediglich einen Pullover, meine Jacke lag neben mir auf der Bank und belegte somit den Sitzplatz.

Ich war an die Kälte gewöhnt, außerdem war es wahrscheinlich eine alte Angewohnheit direkt meine Jacke auszuziehen, sobald ich eine Halle betrat.

"Sie ist sehr gut", murmelte ich, während meine Augen ihre Figuren verfolgten. Verdammt, sie war auf dem Niveau einer Olympia Läuferin. Und das wäre ich jetzt auch.

"Sehe ich genauso, jedoch gefällt mir ihre Art nicht. Sie ist zu direkt, frech und äußerst unprofessionell, zumindest wenn es um seriöse Gespräche geht."

Seine tiefe Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken und als er sich dann etwas zu mir vorlehnte, stockte mein Atem. Sein heißer Atem strich meine Wange und ich sah vom Augenwinkel wie er grinste und somit seine strahlend weißen Zähne entblößte.

"Sie ist nicht mal halb so schön, wie du", hauchte er.

Meine Augen weiteten sich und mir wurde augenblicklich heiß. "W-was?"

Unbeholfen stotternd sah ich ihn an. Ein lautes Lachen erklang und er legte seinen Kopf in den Nacken und fuhr sich durch seine dunkle Mähne.

"Du hättest deinen Blick sehen müssen, Leya."

Seine blauen Augen blitzten amüsiert auf und obwohl sein Kommentar nicht ernst gemeint war und tatsächlich weh tat, konnte ich nicht anders als meinen Kopf zu senken, um mein Grinsen zu verstecken.

Adam seufzte und stützte sich mit seinen Ellenbogen auf den Knien ab. Seine Augen verfolgten, wie meine vorhin, die Figuren und Bewegungen von Amelia.

Ich tat es ihm gleich und beobachtete sie, wobei in mir ungewollt der Neid aufstieg.

Ich wollte auch auf dem Eis sein, alleine.

Niemals mit jemand anderem. Niemals.

Nach weiteren zehn Minuten, beschloss der Trainer von Amelia, Adam zum Essen einzuladen, woraufhin er sofort zustimmte. Wenn die Brünette wirklich bald bei der Olympia laufen würde, konnte er sich schon denken, was für ein Vermögen er machen würde.

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt