Kapitel 29

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L E Y A

Nachdenklich saß ich am Esstisch Zuhause und wartete auf Jack, der sich noch eilig sein Brötchen in den Mund stopfte und gleichzeitig versuchte auf einem Bein hüpfend in seinen rechten Schuh zu schlüpfen.

"Hast du es dann bald?", fragte ich grinsend und legte meinen Kopf schief, den ich auf meiner rechten Handfläche stützte.

"Jep", hörte ich aus dem Flur, als er stolpernd ins Esszimmer lief und seine dicke Winterjacke anzog.

"Na los, ich komme noch zu spät zu Dean."

Jack schnappte sich meine Sporttasche, die vor der Haustür lag und öffnete diese, nur um schnell in sein, seit neustem, eigenes Auto zu steigen. Es war genauso wie mein Auto, ein alter Audi, aber er war vollkommen zufrieden damit.

Ich lächelte Augenverdrehend und schlang meine Arme fester um meinen schwarzen Mantel, als mich die kühle Morgenluft von England mit offenen Armen empfang.

Eilig stieg ich ins Auto und schaltete sofort die Heizung auf die höchste Stufe, während ich mich seufzend in den Sitz drückte.

Das von heute morgen ging mir nicht aus dem Kopf, genauso wenig wie die Worte von Adam. Er hatte immer recht mit allem.

"Bist du nervös?"

Ich drehte meinen Kopf zu Jack, der mit geröteter Nase konzentriert Auto fuhr. An einer roten Ampel hielt er an und nutzte die Gelegenheit, um mir einen Seitenblick zu schenken.

Ich zuckte mit den Schultern und spielte mit dem Stoff meines Mantels.

"Weiß' nicht. Ich bin schon etwas aufgeregt", murmelte ich bedrückt und sah aus dem Fenster. "Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder so", lachte ich und biss mir auf die Lippe.

"Ich weiß, dass du das ganze schaffen wirst, Ley. Ich weiß noch, wie aufgeregt du damals bei Turnieren warst und sich am Ende gezeigt hast, dass du einer der besten bist."

Er setzte den Blinker und bog rechts ab.

"An den Tagen warst du sogar nervöser, als ich", erinnerte ich mich zurück und lächelte wage bei der Erinnerung von dem jungen Jack, der aufgeregt und zugleich hundemüde in mein Bett krabbelte.

Lachend schüttelte Jack den Kopf, wobei seine helleren Haare nach rechts und links flogen. "Da siehst du mal, was für ein toller Bruder ich bin."

"Natürlich", erwiderte ich sarkastisch und legte meine Hand auf seinen Arm.

"Danke, Jack."

Jack erwiderte mein Lächeln und fuhr auf eine Parklücke zu. Doch ehe er mich heraus ließ, nahm er meine Hand in seine und sah mit allem Mal sehr ernst aus.

"Was läuft da eigentlich mit dir und diesem Adam?"

Wie auf Knopfdruck wurde mein Hals staubtrocken und ich fühlte mich ertappt. Als hätte er mich bei einer der größten Sünden erwischt, obwohl es doch eigentlich nichts schlimmes war, oder?

Ich drehte mich zu Jack und sah auf unsere Hände. Er hatte schon damals immer meine Hand gehalten, wenn er etwas wissen wollte oder mit mir ernste Gespräche führte.

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt