Kapitel 15

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L E Y A

Beim Meeting vermied ich jeglichen Augenkontakt mit Adam. Ich reichte ihm nur still die Daten und Unterlagen, die er brauchte und sah dann wieder stur auf meine Notizen.

Ich war wütend und verletzt von unserem Streit. Es war nicht so, dass Adam mir irgendetwas bedeutete, aber seine Worte taten weh. Es regte mich auf, dass er noch nicht einmal probierte meine Angst und Zweifel zu verstehen.

Ich war gerade dabei, die restlichen Termine von Adam aufzuschreiben und in den Planer hinzuzufügen, als sich die Tür öffnete und mein Arbeitgeber geradewegs hineinspazierte.

Nur für einen kurzen Augenblick trafen sich unsere Blicke, bevor ich schnell den Blick abwandte und mir nervös auf die Unterlippe biss.

Ich dachte, er verstand das ich ihn gerade nicht sehen möchte, aber als er sich auf den Stuhl vor meinen Tisch setzte und mich intensiv betrachtete, blieb mir im Grunde nichts anderes übrig, als ihn anzuschauen.

Genervt legte ich meinen Kopf schief. "Was ist?"

Die Lippen von Adam verzogen sich zu einem kaum sichtbaren Grinsen. "Darf ich denn nicht meiner Assistentin beim arbeiten zuschauen?"

"Nicht nachdem du dich verhalten hast, wie ein arschloch", feuerte ich zurück und verschränkte meine Arme vor der Brust. Egal, wie oft er mich aus seinen blauen Augen genau musterte, wollte ich jedes mal wissen, was in seinem Kopf vorging.

Spöttisch zog er die Augenbrauen nach oben und lehnte sich zurück, während seine großen Hände mit den schlanken Fingern, sich zu seinem Hemd arbeiteten und anfingen die Knöpfe zu öffnen.

Oh Gott, was hatte er denn vor?

Knallrot wurden meine Wangen, als sich der muskulöse Oberkörper von Adam zeigte.

"Ich bin also ein arschloch?", wiederholte er und kniff lächelnd die Augen zu. Es fühlte sich an, als ob er mich nicht ernst nahm.

"Vorhin warst du eins, ja."

"Hör zu, Leya. Ich möchte dir helfen, das ist mir einfach wichtig. Vielleicht verstehe ich dich nicht, aber das muss ich auch nicht. Ich bin nämlich weder dein Freund noch einer deiner engen Bekannten. Ich bin einfach nur dein Chef, der dir helfen möchte. Also nimmst du meine Hilfe jetzt entgültig an? Oder stellst du dich meiner Mutter alleine?"

Unwissend was ich antworten sollte, senkte ich meine Blick. Es kratzte an meinem Ego, dass er Recht hatte. Ich brauchte seine Hilfe, um überhaupt ein kleines Fünkchen an Chancen zu haben.

Seufzend hob ich meinen Kopf wieder und strich mir meine Haare nach hinten.

"Na schön, aber nur, wenn die Beleidigungen und doofen Bemerkungen aufhören", verlangte ich, sah ihn ernst an und versuchte in seinem Gesicht irgendetwas herauszulesen.

"Fein."

Er reichte mir seine Hand, die ich zögernd annahm. Seine raue Hand hatte einen festen Griff, als er mich aus seinen dunklen Augen musterte.

Ich räusperte mich und entzog ihm meine Hand. "Gut, dann sehen wir uns morgen früh?"

Er schüttelte den Kopf und stand auf. Seine Hände öffneten nun den letzten Knopf seines Hemdes. "Wir nehmen uns morgen den ganzen Tag frei. Ich kenne jemanden, der dir helfen wird, also sind wir morgen nur in der Halle", sagte er und ging zu seinem Tisch.

Ich schluckte und mir wurde unangenehm warm, als Adams Rückenmuskeln unter seinen Bewegungen tanzten.

"Verstehe. Und um wie viel Uhr soll ich da sein?"

Er stand mit dem Rücken zu mir, als er sich sein Hemd auszog und entgültig seinen gebräunten Rücken entblößte.

In Sekundenschnelle, zog er sich jedoch ein schwarzes basic T-shirt über. "Ich hole dich gegen zwölf ab, also sei dann bereit."

Ich nickte, obwohl er es nicht sah.

"Klingt gut."

"Ich gehe jetzt, soll ich dich mitnehmen?", fragte er, als er sich mit der einen Hand seine Tasche schnappte und seine Jacke in der anderen hielt.

"Nein, ich bin selbst mit dem Auto hier. Aber danke", erwiderte ich misstrauisch. Wieso war er so nett? Dieser Mann verwirrte mich, seit dem Tag an dem ich gegen ihn gerannt war.

"Schön, dann bis morgen, Eisprinzessin."

Ich hob meinen Kopf und konnte noch für einen Moment in das amüsierte Gesicht von Adam schauen, ehe er durch die offene Tür verschwand und mich alleine im Büro ließ.

Eisprinzessin? Na, das konnte morgen ja was werden.

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt