Kapitel 21

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L E Y A

Gelangweilt lag mein Blick auf dem Bildschirm vor mir.

Seit Stunden tat ich dasselbe. Immer und immer wieder.
E-mails von Adam abrufen, nach Wichtigkeit sortieren und den Rest löschen.
Nicht oft durfte oder konnte ich auf E-mails antworten. Das war dann Adam überlassen, wobei er schon seit über zwei Stunden in einem Meeting war.

Es war sein Job, aber etwas störte mich. Ich durfte dieses Mal nicht mit zum Meeting, was mich intensiv an der Entscheidung von meinem Boss zweifeln ließ.

Wieso durfte ich dieses Mal nicht mit? Es war doch meine Aufgabe ihn zu unterstützen und alles zu protokollieren.

Seufzend warf ich meinen Kopf in den Nacken und sah aus dem Fenster. Eine wunderschöne Nacht näherte sich ihrem Beginn und die Sterne zeigten sich nach und nach.

Wie schön es nun wäre bei Brooke oder Jack zu sein. Ich konnte schon länger nichts mehr mit ihnen unternehmen. Ich musste wieder mehr arbeiten und dazu jeden Tag mindestens drei Stunden trainieren.

Es störte mich nicht, immerhin war es meine Entscheidung. Aber irgendwas tief in mir sträubte sich gegen den Weg, den ich wählte.

Ich wandte den Blick ab und ließ meine Augen zu Adam zucken, der gerade durch die offene Tür lief.

"Wie wars?", fragte ich neugierig und lehnte mich vor, um mich auf meinem Handrücken abstützen zu können.

Adam ließ sich auf seinen Platz nieder und fuhr sich durch die dunklen Haare. Sein Blick lag intensiv auf mir.

Mir war der stechenden Blick schon immer etwas unangenehm gewesen. Diese blauen Augen die voller Emotionen und gleichzeitig doch so leer waren, starrten verbissen in meine hoffnungsvollen grünen, die sich an jeder sich bietenden Chance klammerten.

"Gut", gab er knapp zurück. 

Verwirrt zuckten meine Augenbrauen zusammen.
Bevor er zum Meeting aufgebrochen war, schenkte er mir noch ein Lächeln und war viel zu sanft zu mir und jetzt war er so kalt, wie bei unserer ersten Begegnung.

"Was ist los?", hakte ich deshalb nach und stand von meinem Platz auf.
Mit unsicheren Schritten näherte ich mich seinem Tisch und blieb direkt davor stehen.

"Nichts ist los."

Seine Augen vermieden meinen Blick.

"Ich sehe doch das etwas nicht stimmt. Adam, du kannst mit mir reden und mir vertrauen", versuchte ich es sanft und lief einmal um den Tisch herum.

Ich wollte so sehr, dass er mir genauso vertraute, wie ich ihm.

Vor ihm blieb ich stehen und lehnte mich an den Bücherregal, der sich rechts von seinem Stuhl befand.

Seufzend erhob er sich. "Ich vertraue dir."

"Du vertraust mir?", wiederholte ich ungläubig, während er mich still betrachtete.

"Ja."

Nichts weiter als ein flüstern. Und dennoch war es laut und deutlich für mich.
Es reichte, um mein Herz verrückt werden zu lassen.

"Dann sag mir, was beschäftigt dich?"

Langsam trat ich einen Schritt näher.
Meine Hand zitterte vor Aufregung, als ich mich traute ihn zu berühren. Vorsichtig und sanft platzierte ich mein Hand auf seiner Wange, spürte seinen leichten Bart unter meiner Hand kitzeln.

Ich sah wie sich sein Brustkorb unkontrolliert hob und senkte. Seine Pupillen waren geweitet und als er meine Hand zittern spürte, legte er seine große und warme Hand auf diese.

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt