Kapitel 14

426 18 7
                                    

L E Y A 

Adam und ich lieferten uns ein Blickduell. Er war verdammt wütend und seine Adern am Hals, sowie an seiner Hand waren deutlich hervorgetreten und sichtbar. Ich hob provozierend eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wollen wir noch ewig hier stehen?"

Adam kam mir bedrohlich näher und war mir nun so nah, wie damals in seinem Haus. Ich wollte augenblicklich auf Abstand gehen, denn er wollte mich kontrollieren und wenn ich nicht auf Abstand gehen würde, könnte genau dies passieren. 

Mein Plan scheiterte, als Adam seine großen Hände an meiner Taille platzierte, um mich so noch ein Stück näher zu ziehen. Trotz meiner Schlittschuhe, war ich immer noch ein stück kleiner, auch wenn ich schon beinahe auf Augenhöhe mit ihm war.  Mein Herz schlug ungewollt schneller. 

Sein heißer Atem prallte an meinem Gesicht ab. "Ich bin immer noch dein Arbeitgeber, also pass auf was du tust und sagst", fing er mit dunkler und rauer Stimme an, weshalb ich automatisch schluckte, mich jedoch nicht von ihm löste. "Außerdem, ohne mich würdest du bei meiner Mutter nicht weit kommen. Also tust du besser was ich sage und nimmst meine Hilfe an."

Er sah mir nun direkt in die Augen, wobei ich mich in ihnen verlor. Seine Worte taten auf gewisse Weise weh, doch die Frage, wieso er mir half, beantwortete er immer noch nicht und ließ Misstrauen in mir aufbrodeln. Wie konnte sich der Mann so sicher in sein, indem was er tat? 

Auf gewisse Weise hatte er allerdings Recht, denn ohne ihn wüsste ich nicht was seine Mutter sucht oder besser gesagt was für eine Art Läuferin sie bevorzugte. Irgendwas in mir möchte unbedingt bei dieser Trainerin beim Turnier antreten. 

Meine Aufmerksamkeit galt wieder Adam, der mittlerweile etwas Abstand zwischen uns brachte. Erleichtert atmete ich aus. "Ich werde deine Hilfe annehmen, aber unter einer Bedingung:" 

"Und die wäre?", wollte er genervt wissen und steckte seine Hände in die noch nasse Anzughose. 

"Du behandelst mich mit Respekt", sagte ich geradeaus und ignorierte seinen genervten Gesichtsausdruck. "Mag sein, dass du mein Chef bist, aber diese Sache hat nichts mit meiner Arbeit in deiner Firma zutun. Das hier ist Privat. Und wenn du nicht in der Lage bist, dass zu unterscheiden, können wir wohl nicht zusammen arbeiten", fügte ich hinzu und machte eine umfassende Geste mit meinen Händen. 

Adam überlegte. 

Ich wandte meinen Blick ab und ließ ihn durch die große Halle schweifen. Weit und breit war niemand zu sehen, es war vollständig still und das einzige was man hörte, war der Regen, der gegen die Fenster der Halle prallte. Die Wolken verdunkelten inzwischen den Himmel, während ich mich daran erinnerte, wie gerne ich bei solchem Wetter den ganzen Tag in der Halle verbrachte. 

"Gut, damit bin ich einverstanden." 

Überrascht schellte mein Kopf zu Adam, der sein Handy rausnahm. "Wir haben noch zwei Stunden, bis wir eine Meeting haben. Genug Zeit um mir mehr Sprünge zu zeigen", sagte er im Gegensatz zu seiner Tonlage eben, sehr ruhig. 

Ich zögerte leicht, als er mir den Weg zu der Eisbahn freimachte. 

"Was ist? Für heute schon genug?", witzelte er und hob seine Augenbraue. 

Für einen Moment, wollte ich ihm tatsächlich meine Angst und Sorge mitteilen, als er mich wissend angrinste. Das war's. 

Ich drehte mich um und entfernte mich von der Eisbahn, mit schmerzendem Herzen und feuchten Augen. Es war wie früher, nur das nicht Amelia dort stand, sondern Adam. Vergaßen die Menschen um mich herum, dass ich beinahe gestorben wäre? Das mich meine Leidenschaft beinahe das Leben kostete? 

Ich konnte nun mal nicht mit erhobenen Hauptes auf das Eis spazieren und so tanzen, wie ich es mal konnte. Der Druck wuchs und wuchs, mit jeder Minute. 

Ich suchte mir aus, dass ich am Turnier teilnahm und ich akzeptierte gerne Hilfe. Aber ich fuhr seit Jahren nicht mehr und das aus einem bestimmten Grund. Wenn also jemand erwartete das ich ohne Probleme meine Pirouetten drehte, hatte er sich gewaltig geirrt. 

Schluchzend wollte ich die Tür den Kabinen öffnen, als mich Adam an der Hand festhielt und mit einem "warte", zu sich umdrehte. Sein Gesichtszüge waren sanft und ich dachte beinahe, er fühlte sich schuldig. 

"Es tut mir leid. Ich weiß nur einfach, wie meine Mutter denkt und wenn sie diese Leistung sehen würde, hättest du keine Chance", erklärte er sich. 

Ein sarkastisches Lachen kam über meine Lippen. Ich riss mich los und schüttelte den Kopf. "Denkst du ernsthaft ich weiß nicht, wie streng deine Mutter ist?", eine Träne verließ mein Auge und Adams Augen fokussierten sich ganz auf meine grünen Augen, die ihn fesselten. "Du verstehst es nicht, Adam. Kannst dir eigentlich vorstellen, wie schwer mir die Entscheidung fiel, dieses ganze Theater auf mich zu nehmen? Ich will es so sehr, dass ich nachts nicht schlafen kann und der Druck mich zu erdrücken droht. Ich kann nicht das tun, was du von mir verlangst, weil sich alles in mir dagegen sträuben will", rief ich und wischte mir wütend all die Tränen aus meinem Gesicht. 

Meine Augen zuckten über das gesamte Gesicht von Adam, prägten sich jede Reaktion und jeden Gesichtsausdruck ein. Er blieb still. 

"Dachte ich's mir", lachte ich ungläubig.

Ich drehte mich um und lief endgültig in die Kabinen. 

Und wieder einmal, stand ich vor der Frage, ob ich diesen Weg wirklich gehen wollte. 

__

Bei Rechtschreibfehlern, weist mich bitte darauf hin. Manchmal überlese ich es einfach :)

Hoffe die Geschichte gefällt euch noch!

Feedback ist immer willkommen :)

-Ally

Dancing With My Boss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt