Kapitel 38

1.1K 37 11
                                    

Draco wachte auf und das Zimmer indem er sich befand war bereits leer. Er öffnete vorsichtig seine Augen und die Sonnenstrahlen trafen direkt in seine Augen. Er drehte sich in die andere Richtung, um langsam wach zu werden. Sein Blick fiel dabei auf seinen Nachttisch, auf dem eine kleine Schneekugel stand.. es war die Schneekugel, die Harry ihm zu Weihnachten schenkte. Sie sollte Draco daran erinnern, wie nahe sich die beiden waren und an ihre Gemeinsame Zeit. Und verdammt ja, sie erfüllte ihren Zweck mehr als gut. Draco streckte seinen Arm nach der Kugel und holte sie näher zu sich heran. Er betrachtete sie mit traurigem Gemüt. Der Slytherin erinnerte sich an den Tag im Schnee und an Weihnachten. Er erinnerte sich, was Harry für ihn tat. Dank Harry hatte er die Möglichkeit mit Familie Weasley frieden zu schließen. Dank ihm war er überhaupt noch hier... Seine Gedanken sprangen auf Silvester. An diesem Tag wurde es für alle öffentlich und dieser Neujahrskuss sollte eigentlich ein glückliches gemeinsames Jahr für die beiden einleiten. Doch das tat er nicht..

Draco beschloss nach einiger Zeit endlich aufzustehen. Er ging in das kleine Bad das sich ihrem Zimmer anschloss. Der blonde stellte sich vor den Spiegel, drehte das Wasser vom Waschbecken auf und schaute sich tief in die Augen. Er stand einfach nur da und versuchte seine Gedanken zu kontrollieren. Gestern war er noch mit seinem Traummann zusammen und heute war er wieder da, wo er vor einem Jahr war. Harry Potter war für ihn wieder unerreichbar und er wollte ihn auch gar nicht mehr erreichen, nicht solange Voldemort noch hinter dem Gryffindor her war. Dracos Hände glitten unter das eiskalte Wasser und spritzten es in sein blasses Gesicht.
"Reiß dich verdammt nochmal zusammen Draco!" sagte er bestimmt zu sich selbst. Er wollte die Gedanken an Harry verdrängen. Doch wie sollte er? 17 Jahre seines Lebens waren für ihn nichts im Gegenzug zu diesem halben Jahr mit Harry. Egal wie oft sich Draco das kalte Wasser in sein Gesicht spritzte, die Gedanken an Harry wollten nicht verschwinden. Er gab es schließlich auf und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, falls ihm jemand über den Weg laufen sollte.

Der Slytherin machte sich nun bereit für den Tag. Er hatte noch immer eine Befreiung vom Unterricht für heute, doch er beschloss nach unten zu gehen, um etwas zu essen. Es fühlte sich zwar an, als hätte er Steine in seinem Bauch und er war sich nicht sicher ob er überhaupt etwas runter bekam, doch er wollte es versuchen. Im übrigen brauchte er Blaise und Pansy. Er hatte zwar fürs erste nicht vor etwas von gestern Abend zu berichten, aber er dachte, vielleicht würde ihm ihre Gesellschaft ganz gut tun. Als er sich dann endlich bereit fühlte, ohne einen Heulkrampf das Zimmer zu verlassen, lief er nach unten. Dort waren noch ein par vereinzelte Gryffindors, die ihn abwertend anstarrten. Als er noch Harry an seiner Seite hatte fühlte er sich in diesem Turm um einiges wohler, bemerkte er, als er den Gemeinschaftsraum passierte und durch das Portraitloch hinaus verschwand.

Draco lief die Gänge entlang und stieg die Treppen hinab, um zur großen Halle zu gelangen. Auch jetzt hielten seine Gedanken noch immer an Harry fest. Warum konnte er diesen Jungen nicht genauso leicht vergessen, wie die davor? Draco erreichte Schlussendlich die große Halle, doch stoppte vor dem Eingang. Darin würden nicht nur Blaise und Pansy sein, sondern auch Harry. Wie sollte er sich dem schwarzhaarigen gegenüber verhalten, wenn er ihm über den Weg laufen sollte? Er musste es wohl darauf ankommen lassen, dachte er sich, da ihm keinerlei Antwort einfiel und trat schlussendlich in die Halle hinein. Die vier Tische waren schon reichlich besetzt und es herrschte eine laute Atmosphäre. Ohne es zu wollen landete Dracos Blick genau auf Harry, der neben seinen beiden Freunden in der Mitte des Gryffindor Tisches saß. Den blonden durchströmte ein unwohles Gefühl, als er den Gryffindor dort sitzen sah, mit der Gewissheit nicht einfach zu ihm gehen zu können und ihn zu küssen... Der dunkelhaarige schien ihn jedoch noch nicht bemerkt zu haben, also zögerte Draco nicht lang und lief schnell zum Slytherin Tisch und setzte sich gegenüber von Blaise.
"Hey. Wo ist denn Pansy?" fragte der blonde.
"Sie meinte sie würde heute das frühstück ausfallen lassen, sie hätte noch was zutun oder so." erwiderte Blaise. Draco nickte nur.
"Alles klar bei dir? Du bist so still?" fragte Blaise ein wenig besorgt.
"Ja alles klar." entgegnete Draco kurz und nahm sich im selben Atemzug etwas zu essen. Er entschied sich für ein Stück Brot und Honig. Dazu noch einen Apfel. Blaise betrachtete den blonden skeptisch. Er bemerkte, das irgendwas nicht in Ordnung war.

The Prince, who had no Choice- DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt