Kapitel 19

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"Was ist hier passiert? Mister Potter?", eine aufgebrachte Stimme klang durch die Büro Tür und Harry löste sich langsam aus seiner Starre, um sich umzudrehen.

Professor McGonagall stand mit verschränkten Armen vor ihm. Sie schien Hermine noch nicht in ihrem Stuhl gesehen zu haben. Dies änderte sich doch sogleich, als sie wieder einen schmerzhaften Schrei von sich gab.
"Oh gott Potter! Malfoy! Was haben sie getan?", sie stützte zu der brünetten und betrachtete sie besorgt. Natürlich wusste die alte Hexe um welches Vergehen es sich handelte, wollte es jedoch nicht glauben, dass ihre Schüler so etwas grausames taten. "Was ist hier passiert!!?", sie wurde immer lauter und strenger in ihrer Stimme, doch die beiden Jungen brachten kein einziges Wort heraus.

"Grayce, gehen sie bitte zum Krankenflügel und sagen sie Madame Pomfrey, sie möge bitte schleunigst in Professor Dumbledores Büro kommen. Es geht um einen Cruciatus Notfall.", nun richtete sie sich zu einem der Gemälde, in welchem eine ältere Frau in einem Kittel zu sehen war. Diese nickte graziös und verließ nach McGonagalls bitte sofort ihr Bild.

"Professor!! Wir haben damit nichts zu tun!", platzte es nun plötzlich aus Draco heraus. Doch die Professorin wurde nun noch strenger. "Nur leider, Mister Malfoy, sind sie beiden die einzigen Personen in diesem Raum."
"Aber.. es war..", versuchte es der blonde Junge weiter, doch McGonagall ließ ihn nicht aussprechen. "In mein Büro, alle beide! Sofort. Ich kümmere mich noch um Miss Granger, danach werden sie ihre Strafe erhalten. Und glauben sie mir...!", sie drohte den beiden halb streng, halb enttäuscht und zeigte auffordernd zur Tür.

"Aber wir haben nichts getan Professor! Wir haben den Fluch nicht angewandt! Wir hätten nicht mal einen Grund dafür", versuchte es Harry nocheinmal ruhig, doch die Professorin schüttelte betroffen und sauer mit dem Kopf.

"Gehen sie jetzt, oder die Strafe wird noch um einiges Schlimmer ausfallen!"
Harry ließ ein seufzen entweichen und trat sichtlich geknickt zur Tür. Draco folgte ihm etwas angeschlagen.
An der Tür blieb der schwarzhaarige noch einmal kurz stehen und schaute besorgt zu Hermine.
"Los komm!", drängte ihn Draco, welcher sich hinter ihm befand, nun leise.
Harry trat aus der Tür und die Treppe hinunter, welche Madame Pomfrey grade hoch stürmte. Sie hatte einen kleinen weißen Koffer in der Hand. Wahrscheinlich mit allerhand Zaubertränke darin.

Die beiden Jungen schwiegen sich an, während sie sich auf den Weg zu Professor McGonagalls Büro machten. Ihnen ging viel durch den Kopf, doch keiner wagte sich etwas zu sagen.

Nach einer kurzen Weile kamen sie schließlich an dem Büro an. Harry öffntete die große Tür und trat hinein.
Er und Draco setzten sich auf die zwei Sessel, vor einem großen Hölzernem Schreibtisch.
"Sie wirft uns von der Schule.", besorgt starrte Harry einfach nur gegen die Wand.
"Kann sie nicht.", erwiderte Draco ihm nur kalt.
"Wieso bist du dir da so sicher?"
"Ganz einfach, Potter. Granger wird sagen was wirklich passiert ist und dann kann sie immernoch unsere Zauberstäbe kontrollieren, welche Sprüche wir als letztes verwendet haben. Und welchen Spruch wird sie da wohl nicht finden?"
"Cruciatus... du hast wahrscheinlich recht, Malfoy."

Nach ungefähr fünfzehn Minuten schellte die Tür unsanft gegen eine Wand und McGonagall trat mit schnellen Schritten und wehendem Umhang in ihr Büro. Sie ging geradewegs auf den Stuhl hinter ihrem Schreibtisch zu, jedoch setzte sie sich nicht auf ihn.
Sie stand mit wütendem Gesicht und auf dem Schreibtisch gestützten Händen vor den beiden Jungs.

"Cruciatus Fluch? Sind sie den von allen guten Zauberern verlassen? Ich müsste sie von der Schule verweisen, dem Ministerium melden!", ein kleiner wütender und enttäuschter seufzer kam aus ihrem Mund bevor sie sauer fortfuhr.  "Potter von ihnen hätte ich so etwas nie erwartet! Und Mister Malfoy! Was soll ich zu ihnen sagen, ohne ausfallend zu werden? Sie waren einmal ein Todesser, jedoch haben sie den dunklen Künsten abgeschworen! Ich fasse es einfach nicht! Was haben sie sich dabei gedacht!", die Hexe war völlig außer sich und konnte kaum Luft holen zwischen ihren Sätzen.

"Professor, ich versichere ihnen wir haben mit der Sache nichts zutun! Weder Draco, noch ich haben einen Cruciatus gegen Hermine gerichtet. Wir hätten gar keinen grund dafür gehabt. Bitte glauben sie uns!", der schwarzhaarige dachte er könnte an McGonagalls Vernunft appellieren, doch sie war der festen Überzeugung die beiden Schuldigen vor ihr sitzen zu haben, obwohl sie es selbst fast nicht glauben konnte.

"Mister Potter, das sie den Fluch vorsätzlich gegen Miss Granger gerichtet hätten, habe ich nie behauptet. Wahrscheinlich hatten sie beide mal wieder eine Auseinandersetzung, wie so üblich. Es ist kein Geheimnis das sie beide sich nicht sonderlich mögen. Und vielleicht ist Miss Granger ihnen zu Hilfe geeilt? Vielleicht vor sie gesprungen um sie zu schützen? Sagen Sie mir jetzt sofort die Wahrheit!"

Draco lachte ungläubig in sich hinein. "Wir sagen ihnen die ganze Zeit die Wahrheit. Nur erstens wollen Sie, sie nicht einmal hören und zweitens wollen Sie nicht einmal wissen, was wirklich passiert ist. Zumindest lassen sie es uns nicht erklären.!"
"Gut, dann erklären sie es mir. Aber wagen sie es sich ja nicht irgendetwas zu erfinden!", dohend stand sie nun zu Draco gerichtet und er begann zu erzählen, wie alles angefangen hatte.

Er erzählte wie sich Aurora nach Hermine erkundigte, wie er Harry um Hilfe bat, ließ dabei die Karte jedoch unerwähnt. Er erzählte was passierte, als sie in Dumbledores Büro traten, erzählte von dem Zeitumkehrer und wie die Blondine verschwand.

Danach mischte sich Harry ein und beendete die Geschichte. "Professor, Blaise und Pansy berichteten ihnen doch sicher schon von gewissen Vorkommnissen, welche mit Aurora zu tun hatten, oder?", die Professorin nickte dem Gryffindor zu. "Das mag sein Mister Potter, doch ich halte diese Anschuldigungen für äußerst dreist. Keinem Schüler ist es möglich Mister Filch zu verhexen oder in Hogwarts zu Apparieren. Im übrigen konnte sich unser netter Hausmeister auch an keinen derartigen Vorfall erinnern."

Harry musste aufpassen, dass ihm sein Mund nicht offen stehen blieb. Er konnte es nicht glauben. Er wusste doch was er sah. Es gab auch Zeugen! Warum dachte McGonagall das er lügen würde?
"Ich weiß, es klingt verrückt, aber es stimmt! Und ich versichere ihnen, wir sagen die Wahrheit!", versuchte es jetzt auch Draco erneut, welcher sich dieses Verhör um einiges einfacher Vorgestellt hätte.

"Wenn dies wirklich der Wahrheit entspricht, was sie beide mir hier erzählen, wozu sollte Miss Ogden einen Zeitumkehrer so dringen benötigen, um selbst vor einem unverzeihlichem Fluch nicht zurück zu schrecken? Außerdem, falls ich sie erinnern muss, Mister Filch ist gegen alle bekannten Zauber geschützt. Auch gegen viele seltene!", die Hexe wartete gespannt auf eine Antwort, sie konnte sich diese Dinge nicht erklären und glaubte den beiden Jungen auch nicht wirklich. Sie würde Hermine sofort nach der Wahrheit fragen, nachdem sie wieder einigermaßen bei Kräften ist.

"Das ist schnell erklärt, weshalb sie Filch verhexen konnte. Sie kann Pasel sprechen und wendete einen Pasel-Zauber gegen Filch.", Harry hatte eine klare kalte Stimme, um sich nicht wiederholen zu müssen. "Wie kommen sie darauf Mister Potter?", Ungläubigkeit breitete sich in dem Gesicht von Minerva aus.
"Wir haben es gesehen.", fuhr Harry fort.
"Und den Zeitumkehrer könnte sie für verschiedene Zwecke benutzen. Jedoch haben wir eine Vermutung, welche äußerst naheliegend ist und uns persönlich ziemlich plausibel erscheint.", meinte Draco nun so arrogant wie eh und je.

In halben Entsetzen beendeten die beiden Jungen nun ihre Vermutung. Erst als sie es wirklich laut aussprachen wurde ihnen erst bewusst, was hier grade passierte. 

"Da sie Pasel kann, könnte sie eine Verwandte von Salazar Slytherin sein. Damit könnte vielleicht sogar eine Verwandschaft mit Voldemort vorliegen...", meinte Draco und Harry atmete tief ein eher er der, nun besorgten, Professorin ihre weitere Vermutung nahe brachte.
"...und wenn das so wäre und sie wirklich mit Voldemort verwandt ist. Naja dann könnte es naheliegend sein, dass sie versucht mit Hermines Zeitumkehrer den Dunklen Lord zurückkehren zu lassen."

The Prince, who had no Choice- DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt