Draco saß an seinem Schreibtisch. Das flackern der Kerze vor ihm ließ das Zimmer ein wenig erleuchten.
Er war allein in seinem Schlafsaal. Er betrachtete die kleine Schneekugel neben ihm. Harry schenkte sie ihm, als Erinnerung an den Tag, an dem sie sich näher kamen, an dem sich jeder Verstand und kein Streit zwischen den Häusern herrschte. Es war einfach ein wunderschöner Tag den die beiden miteinander verbracht hatten und er erinnerte sich sehr gern daran zurück.
Draco beschloss die kleine Schneekugel am Samstag Morgen mitzunehmen, wenn er sich auf den Weg zu Voldemort macht.Doch soweit war er noch nicht. Heute war erst Donnerstag Abend und er hatte noch einen ganzen Tag, den er lebendig verbringen konnte. Doch.. er hatte niemanden mit dem er diese letzten Stunden verbringen könnte. Alle waren sauer auf ihn oder konnten ihn ohnehin nicht leiden, wie Ron.
Seine Freunde waren nicht sauer wegen dem verlorenen Spiel, sondern für die Worte, welche der Blonde nach dem Spiel zu Harry sagte.
Der Gryffindor erzählte Hermine, Blaise und Pansy ganz aufgelöst alles und auch wenn die beiden Slytherins immer zu Draco hielten war das einfach zu viel. Keiner Verstand den Blonden Jungen und sie konnten es nicht begreifen weshalb er Harry so verletzt. Blaise wusste das Draco seine Worte nicht ernst meinte doch er war trotzdem sauer auf seinen Freund, weil er einfach sein Verhalten nicht unterstützen wollte oder konnte. Er wollte einfach nicht dabei zusehen wie Draco in sein Unglück rannte, aus einem ihm unbegreiflichem Grund...
Damals hätten die beiden ihn sicher noch unterstützt und den Gryffindor mit Draco gemeinsam fertig gemacht, doch es hat sich einfach so viel verändert in der letzten Zeit und sie konnten dieses Verhalten nicht mehr unterstützen.Und somit stand Draco allein da. Sein ganzes Haus verachtete ihn, wegen des verlorenen Spiels und sonst hatte er niemanden. In solchen Momenten wurde Draco klar wie allein er auf dieser Welt war. Ihm war bewusst, dass er an diesem Zustand nicht unschuldig war. Sein ganzes Verhalten in den letzten Jahren trug dazu bei, dass der 'Prinz von Slytherin' nun ganz allein dastand.
Dadurch war es allerdings für ihn auch keine große Überwindung am Samstag zu Voldemort zu gehen. Allerdings wollte er seinen Freunden und vor allem Harry einen Brief schreiben, indem er alles erklärt, sein ganzes Verhalten, indem er sich entschuldigt und indem er Harry sagt wie sehr er ihn eigentlich liebt.Draco wollte eigentlich an diesem Abend den Brief für Harry schreiben, doch er saß seit einer Stunde vor einem leeren Blatt und ihm fielen keine passenden Worte ein, für das was er dem Dunkelhaarigen alles sagen wollte.
Er atmete schlussendlich tief durch und stand dann von seinem Stuhl auf. Er öffnete das Fenster und eine kalte Brise durchzog das Zimmer."Draco?" Hermine stand in der Tür, der Blonde hatte nicht bemerkt, wie sie das Zimmer betrat.
"Harry ist nicht hier, wenn du ihn suchst. Ron auch nicht, aber zu dem wirst du sicherlich sowieso nicht wollen.." sagte der Slytherin nur kühl, als er sich Hermine zuwandte.
"Also wenn ich ehrlich bin, dann wollte ich eigentlich zu dir." entgegnete die Brünette und setzte sich ohne zu fragen auf das Bett von Harry.
"Zu mir? Wieso?" fragte Draco verwundert.
"Können wir mal reden?" fragte Hermine, ohne eine Erklärung ihrerseits.
Draco nickte vorsichtig, setzte sich auf sein Bett und wartete gespannt darauf, was Hermine mit ihm bereden will.
"Ich bin hier, weil ich über letzten Samstag reden möchte, beziehungsweise über alles was dich und Harry angeht." erklärte die Gryffindor.
"Ich glaube nicht das es noch irgendwas zu reden gibt über dieses Thema." erwiderte Draco ruhig.
"Das glaube ich allerdings schon. Ich denke nämlich das du das alles aus einem ganz bestimmten Grund tust. Du liebst Harry noch und du hast nicht mit ihm Schluss gemacht, weil deine Gefühle ganz plötzlich verschwunden sind. Auch glaube ich, dass sich hinter deinen verletzenden Aktionen viel mehr verbirgt, als du vielleicht zu gibst." erklärte Hermine und sah Draco mit erwartungsvollen Augen an.
Draco überlegte einen Moment.
Hermine fuhr derweil fort. "Ich werde Harry nichts von unserem Gespräch sagen, wenn du das so möchtest. Ich glaube wirklich langsam das du einen sehr guten Grund für dein Verhalten hast. Ich sehe wie schlecht es dir geht. Und bevor du fragst, nein ich möchte dir nicht helfen, das hast du mehr als deutlich abgelehnt. Ich möchte dir Anbieten zu reden, damit du dir mal alles von der Seele reden kannst und es könnte dir vielleicht auch einfach mal gut tun."
"Ich würde gern mit jemandem reden. Aber ich kann es wirklich nicht. Es gibt da einfach eine Sache, die kann ich keinem Sagen, es steht zu viel auf dem Spiel.. und wahrscheinlich habe ich schon jetzt zu viel erzählt." sagte Draco betroffen und ließ seinen Blick sinken.
Hermine legte eine Hand auf die Schulter des Blonden. "Dann erzähl mir einfach wie du dich fühlst, wenn du möchtest. Und lass den Grund einfach weg. Ich will wirklich für dich da sein. Ich weiß das du im Moment niemanden hast mit dem du reden kannst."
"Hermine ich... Danke aber ich wüsste nicht einmal wo ich anfangen soll. Ich... ich fühle mich so hilflos, weil mir einfach niemand helfen kann und diese Situation mich so überfordert. Ich würde allen am liebsten sagen warum ich mich so idiotisch und unfair Verhalte. Ich will Harry sagen wie leid es mir tut und wie sehr ich ihn liebe aber ich kann das nicht tun.. und darum werde ich auch die Schule verlassen. Morgen ist mein letzter Tag." erklärte Draco mit glasigen Augen.
Hermine war geschockt. Sie hätte nicht erwartet das sich der Blonde so schnell öffnet. Sie hätte auch niemals erwartet das Draco einfach die Schule verlassen würde, ihm ist der Abschluss immer so wichtig gewesen.
"Wie meinst du das? Wieso verlässt du die Schule so kurz vor den Prüfungen?" fragte die Brünette.
Draco seufzte leicht. "Es ist schon alles beschlossen. Es braucht keine Erklärungen mehr. Kannst du mir einen kleinen Gefallen tun?"
"Natürlich." erwiderte Hermine geknickt. Auch wenn sie Draco damals nicht ausstehen konnte, ist er ihr in der letzten Zeit durchaus wichtig geworden und sie hatte bemerkt was hinter der arroganten Fassade des Blonden steckte. Auch wenn er Harry so verletzt hat, sieht sie trotz allem wie es Draco geht und wie verletzt er ist.
"Sag Harry bitte Samstag Abend das ich ihn liebe und ihn niemals verletzen wollte. Sag ihm das ich ihn verlassen musste und das er nun sein Leben glücklich weiterleben kann. Sag ihm das ich ihn vermissen werde, dort wohin ich gehe aber auch das ich nie zurück komme.. ich werde noch einen Brief schreiben. Ich lege ihn in meine Schublade vom Nachttisch. Gib ihm dann bitte noch den Brief, darin werde ich alles erklären. Dann versteht ihr alles und vor allem Harry wird verstehen und mir hoffentlich verzeihen." erklärte Draco und schaute am Ende nach oben, tief in Hermines Augen. Sie war erschrocken, wie viel Leid sie in diesem Moment in Dracos eisigen Augen sehen konnte. "Ich werde Harry alles sagen, sobald du weg bist. Ich verspreche es."
"Aber erst am Abend, nicht vorher. Ich glaube sonst könnte er nach mir suchen und das darf nicht passieren." erklärte Draco weiter und ihm liefen wieder die Tränen über sein Gesicht.
"Ich verspreche es." sagte Hermine und nahm Draco in den Arm. Sie bemerkte wie einen kurzen Moment die Anspannung des Slytherins von ihm abfiel.
"Danke." flüsterte er in ihr Ohr und löste sich dann wieder aus der Umarmung.
"Willst du sonst noch über etwas reden Draco? Willst du mir sagen wohin du gehst oder..." fragte Hermine, doch der Slytherin unterbrach sie.
"Nein. Es wäre lieb wenn du mich jetzt wieder alleine lässt. Ich danke dir wirklich für alles. Aber ich muss noch einiges für meine Abreise vorbreiten. Wir sehen uns morgen."
"Okay. Es ist schade das du gehst." sagte Hermine, während sie das Zimmer der Jungen verließ und Draco noch einmal betroffen in die Augen sah.
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The Prince, who had no Choice- Drarry
FanfictionDie jahrelange Feindschaft zwischen Harry Potter und Draco Malfoy spiegelte sich auch dieses Jahr, in Hogwarts zwischen ihnen wieder. Sie hassten sich, jeder wusste es, jeder akzeptierte es und die Slytherins begeisterte es. Jahrelang schikanierten...