Kapitel 31

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Gedankenversunken lief Draco am ersten Ferientag morgen die langen Gänge von Hogwarts entlang. Es war sehr ruhig. Nicht nur, weil kaum ein Schüler mehr in Hogwarts war, auch, weil grade das Frühstück in der großen Halle vollzogen wurde. Draco allerdings hatte keinen großen Hunger.
Sein eigentliches Ziel war die Bibliothek, da er früh für seinen Aufsatz für Verwandlungen beginnen wollte, jedoch fand er sich vor einer Tür wieder, die er bisher noch nie wahrgenommen hatte. Irgendetwas sagte ihm, er solle weiter gehen. Doch er schaute hinein, seine Neugierde war zu stark. Immerhin war er so viele Jahre in Hogwarts und diese Tür hätte ihm doch mal auffallen sollen.

Als er schließlich die knarrende Holztür öffnete traute er seinen Augen nicht. Vor ihm stand eine blonde Frau. Sie war niemand anderes als Aurora.
"Was willst du denn hier? Habe ich dich nicht genug zurück gewiesen?"
"Ich habe eine Nachricht von meinem Vater für dich."
"Na dann los, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."
"Schon gut. Ich soll dir das hier geben. Ich weiß selbst nicht was drin steht. Hier, nimm."

Aurora hielt Draco einen kleinen Brief entgegen. Darauf war ein kleines Siegel mit einem dunklen Mal, wie er selbst es auf seinem Arm trug. Er nahm ihr den Brief aus der Hand und betrachtete ihn skeptisch.
"Na los, mach auf."
"Nein, es wird einen Grund haben, weshalb du nicht weißt was drin steht." und somit ließ Draco den Brief in seine Manteltasche fallen.
Aurora rümpfte nur die Nase und verschwand dann aus dem Raum in einem der langen Gänge.

Der junge Malfoy ging nun nicht mehr seinem eigentlichen Ziel nach und lief zurück zum Portrait der fetten Dame. 
"Hogwarts!"
Die anderen waren wohl alle noch in der großen Halle beim Frühstück,  was ihm sehr gelegen kam. Es hieß, kein Harry Potter oder sonst jemand würde ihn nun stören. Er lief den in Wintersonnenlicht gehüllten Raum entlang, bis hin zu seinem Schlafsaal. Erst dort atmete er einmal tief durch, während er sich auf sein grünes Bett fallen ließ und den Brief aus seiner Tasche zog.

Er brach vorsichtig das Siegel und öffnete den Umschlag, zog dann ein Stück leicht vergilbtes Pergament Papier heraus und begann zu lesen.

Draco,
Wie weit bist du schon bei Harry Potter?
Ich glaube nicht das wir unser Geschäft so vollziehen können wie es besprochen war.
Harry Potter muss sterben. Er hat uns doch allen viel Leid angetan. Nicht zuletzt dir, mein Junge. Und unserer Sache.
Du bist einer von uns. Falls du das einmal vergessen solltest, schau an deinen Arm, er wird dich immer daran erinnern.
Jedenfalls, um auf unser Geschäft zurück zu kommen. Ich lasse dir natürlich eine Wahl, so nett wie ich doch bin.
Einer von euch wird sterben. Du hast die Wahl, mein junger Malfoy und es wäre doch äußerst Bedauerlich dich aus unseren Reihen missen zu müssen, deine liebende Mutter wird dies wohl nicht verkraften.
Enttäusche mich nicht wieder!
Ich verlasse mich auf dich!
Bis bald!

Ps: um wirklich sicher zu gehen, dass du unserem kleinen 'Problem' nichts von unserer Abmachung erzählst oder gar erwägst einen Rückzieher zu machen... Ich habe deine Mutter hinunter in den Kerker sperren lassen, keine Sorge, sie hat alles was sie braucht. Jedoch, sollte mir ein Bruch unseres Vertrages zugetragen werden, wird deine dich liebende Mutter statt Harry Potter ihr Leben lassen müssen.!

Ich warte auf baldige Ergebnisse!


Der Slytherin verlor seine letzte Farbe im Gesicht und wurde bleicher, als er es sowieso schon war. Nun sollte er also doch Harry töten, um überleben zu können.
Grade jetzt, als es so schien, dass der schwarzhaariger ihn auch zu mögen schien. Schon schossen ihm wieder die Gefühle in seine Glieder, die er bei dem Kuss spürte, den die beiden vor ein par Tagen hatten.

Er hörte aus dem Gemeinschaftsraum plötzlich Schritte und Stimmen. Scheinbar kamen die anderen zurück. Draco faltete schnell das Pergament zusammen, steckte es zurück in den Umschlag und versteckte ihn unter seiner Matratze. Harry dürfte das niemals lesen, sonst würde er ihn für immer verlieren...

The Prince, who had no Choice- DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt