Kapitel 25

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Voldemort bemerkte Harry sofort und richtete nun seinen Zauberstab gegen ihn. Harry tat es ihm gleich, doch er ließ sich zu sehr von dem unter Schmerzen stöhnenden Draco ablenken.
Der dunkelhaarige wurde in die Knie gezwungen und konnte sich nicht mehr bewegen.
Ihm war klar wie dumm es von ihm war ohne Plan hier hinein zu stürmen. Er war nur mehr als froh noch am Leben zu sein, genau wie Draco.

Voldemort trat nun an ihn heran.
"Na wenn das nicht mal eine Überraschung ist. Obwohl, so sehr überrascht bin ich nicht."
Er und all seine Anhänger gerieten in lautes Gelächter.
"Den wirst du nicht mehr brauchen!" fuhr Voldemort fort, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war und nahm Harry seinen Stab aus der Hand.

Der junge Gryffindor war noch nie so sprachlos wie in diesem Augenblick. Ja fast geknickt und gebrochen saß er vor dem Lord und seinen Todessern. Er hasste sich für seine unüberlegte Tat. Er hatte nun nicht nur sich, sondern auch Draco nicht retten können. Was hatte er nur getan?

"Harry Potter. Es scheint als wäre der junge Mister Malfoy auch deine Schwäche?"
Harry verstand nicht ganz was er wohl damit meinte. Wieso sollte Draco seine Schwäche sein?
Aber er hatte wohl noch eine ganze Weile Zeit darüber nachzudenken, da Voldemort nun ein Zeichen zu seinem Gefolge gab, welche die beiden Jungen die langen Gänge, hinunter in die Kerker brachte.

"Oh Draco... was hab ich uns nur angetan..." man könnte meinen Harry redete mit sich selbst, da der blonde immer noch bewusstlos auf dem kühlen und dreckigen Kerkerboden lag. Nur sein heben und senken des Brustkorbs ließen Harry sicher sein, das sein einstiger Erzfeind noch am Leben ist.
Diese Gewissheit erleichterte ihn und ließ ihn etwas zur Ruhe kommen und über Voldemorts worte nachenken.

Und er musste sich eingestehen.. er wusste nicht einmal so genau warum er Draco überhaupt gerettet hatte oder warum er nach seinem schmerzhaften Schrei einfach so leichtsinnig in den Speisesaal rannte. Früher hätte ihn dieser Mensch einen Dreck gekümmert.
Nun schien dieser einztige 'Dreck' für Harry mehr zu sein. Doch wenn Harry es sich recht überlegte würde er niemals so leichtsinnig vorgehen, nicht einmal wenn es um seine besten Freunde ging.
Was war Draco nur für ihn?
Hatte Voldemort Recht? War dieser blonde Slytherin, der ihn immer gehasst hat und den er immer gehasst hat... war er wirklich seine Schwäche?

"Ich..lie..ih." kam ganz leise und zaghaft aus der Ecke, in der Draco lag. Harry unterbrach seine wirren Gedankengänge, da er im Moment sowieso nicht weiter kommen würde und wendete sich Draco zu.
Er legte seinen Kopf in seinen Schoß und strich ihm vorsichtig die nassen, in Schweiß getränkten Haare aus dem Gesicht.
Draco hatte immernoch die Augen angestrengt Geschlossen.
Der schwarzhaarige betrachtete den blonden Jungen und strich ihm vorsichtig über seine geröteten Wangen. Sie waren heiß, aber das war nach allem wohl kein Wunder.

"Harr..." brachte Draco wieder leise hervor. Er schien zu träumen..
"Ich bin hier Draco. Ich pass auf dich auf."
Draco griff nach Harrys Hand. Dem Gryffindor wurde auf einmal ganz warm ums Herz in diesem kalten Loch, als Dray seine Hand in seine nahm. Natürlich wusste er das dies nur unbewusst geschah, aber dennoch fühlte es sich für ihn irgendwie gut an.
Langsam kamen aus Dracos Mund zusammenhängende und verstehbare Worte.

"Ich Liebe Ihn!!" schrie er auf einmal auf und drückte kraftlos seine Hand zusammen. Er fing an sich zu winden und die Schweißperlen glänzten wieder auf seiner Stirn. Harry strich ihm behutsam über sein heißes Gesicht und versuchte ihn zu beruhigen.

Er machte sich große Vorwürfe und wollte alles ungeschehen machen. Er war kurz davor wieder in Gedanken zu versinken, während ihm auffiel wie wunderschön dieses Gesicht in seinem Schoß im gedimmten Kerzenlicht eigentlich ist. Und vermisste auf einmal diese eisigen Diamantaugen. Langsam wurde ihm bewusst das Draco Malfoy wirklich seine Schwäche ist... und er ihn in Gefahr gebracht hatte, anstatt ihn zu retten...

"HARRY!"
"Shhh, alles ist gut. Ich bin hier." versuchte der schwarzhaarige behutsam leise und sanft Draco nahe zu bringen.
"Ich..." auf einmal öffneten sich Dracos Augen..langsam und unter Schmerzen, doch er war zu sich gekommen.

Das erste was er sah waren im Kerzenlicht flackernde Smaragdgrüne Augen. Er verlor sich direkt in ihnen und Harry tat es ihm gleich. Er blickte in diese Diamantaugen, welche er bis eben noch so vermisste.

Draco war noch schwach, doch bemerkte nach einer Zeit das er auf Harry lag, er ihn noch immer sanft steichelte und er seine Hand fest hielt. Am liebsten wäre er noch ewig in dieser Lage geblieben, doch es ging nicht. Harry durfte nicht erfahren das er ihn liebte. Harry ist schließlich nicht wie er, nicht... anders! So versuchte er sich aufzurichten, doch schaffte es nur bis zu einem Punkt, ehe Harry ihn festhielt.

"Willst du das ich in eine andere Ecke gehe?" fragte der Gryffindor schon fast enttäuscht, das Draco nicht einfach liegen blieb..
Der geschwächte Junge Dachte sich immer wieder NEIN. Er schrie es fast in sich hinein.
"Nein!"

Kurz hielt er inne. Sagte er gerade das was er dachte? Plötzlich wurde ihm klar, der Trank muss noch wirken.
Und zu allem übel sitzt er der Person jetzt gegenüber, der er die Wahrheit nicht sagen will oder kann!
Gut, solang Harry keine fragen stellte, würde es keine Probleme geben, dachte er sich und ließ sich zurück in den Schoß, eines leicht lächelnden Harrys fallen.

"Draco?"
Oh nein... Draco wusste was jetzt kommt.. er würde fragen stellen. Was sollte er nur tun?
"Draco.. ich muss wissen was passiert ist."
"Warum musst du das wissen?", antwortet er so patzig es ihm in seinem derzeitigen Zustand möglich war.
"Warum sagt mir Voldemort das du auch meine Schwäche wärst?"
Leicht angespannt sah Draco hinauf in diese leuchtend Grünen Augen, welche durch das flackern der Kerzen noch viel intensiver als sonst wirkten.

Auch ohne diesen Trank würde er ihn nicht anlügen wollen, nicht dieses mal. Er würde es ihm sagen... auch wenn es bedeutet das sie dann getrennte Wege gehen würden, denn Draco wusste, Harry war nunmal nicht wie er.

"Voldemort hat gesagt das ich deine Schwäche wäre, da du mich retten wolltest.. und weil ich ihm sagen musste das du meine Schwäche bist."
Leicht betroffen versuchte der Slytherin den Blickkontakt zu vermeiden, doch das ließ der Gryffindor nicht zu und hob behutsam Dracos Kinn wieder nach oben, sodass sie sich beide in ihren Blicken verloren.

"Warum musstest du das tun? Stimmt es denn nicht? Wolltest du damit etwas erreichen?"
"Du verstehst das nicht. Es war Veritaserum..."
"Also bin ich deine Schwäche?" ein leichtes Lächeln kam auf Harrys Lippen als Draco leicht nickte.
"Und.. ich? Also hat Voldemort Recht damit?" fragte Draco mit leicht hoffender Stimme. Und zu seiner Verwunderung nickte auch der dunkelhaarige leicht mit dem Kopf.
Er konnte es nicht glauben. Aber leider war dies kein Beweis dafür das Harry auch... Anders... war.

Draco stellte sich auf. Wackelte jedoch etwas, sodass auch Harry von dem kalten Boden Aufstand, um den blonden zu halten.
Draco und Harry standen nun ganz nah aneinander. Harry hatte seine Hände um Dracos Taille geschlungen, um ihn besseren Halt zu geben und auch Draco hielt sich an Harrys Schultern fest.
Sie blickten sich lange in die Augen..
Grün traf Grau
Diamant traf auf Smaragd
Eiskalt traf auf wärmend
Winter traf auf frühling
In den Blicken des jeweils anderen Verloren hatten beide, ohne es voneinander zu wissen das verlangen dem anderen näher zu sein, näher als sie es jetzt schon waren.
Harry, der Gryffindor, der Mutige. Er zeigte jetzt seinen Mut und hörte auf sein Herz, welches ihm nur eine Sache zu sagen schien.. und diese sache war DRACO!

Er ließ seinen Kopf langsam auf Dracos Brust sinken. Er spürte seinen schneller werdenden Herzschlag und seine Unregelmäßige Atmung.
Der blonde Slytherin genoss diese nähe seines einstigen Feindes. Er wollte im Moment nichts mehr als diese Nähe.

Draco löste seine Arme von Harrys Schultern und nahm leicht das Kinn von dem dunkelhaarigen über seine dünnen Finger.
Leicht drückte er seinen Kopf nach oben, um wieder seine Augen, seine süße Nase und vorallem seine weichen Lippen zu sehen. Draco überlegte nun nicht mehr lange und beugte sich langsam vor und berührte langsam und auch etwas schüchtern die Lippen des Gegenübers.
Leicht und fast kaum spürbar begann er langsam den Kuss. Harry war etwas unsicher und verkrampfte sich etwas.
Draco bemerkte dies und ließ wieder von ihm ab.

"Ich wusste das du nicht so bist wie ich. Du bist eben nicht anders." führte der enttäuschte Slytherin gekränkt hinzu, ehe er sich hinsetzte.

The Prince, who had no Choice- DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt