Kapitel 22

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Schneller, immer schneller...
Noch schneller, ja wie als würde ihn ein Troll verfolgen, so hastete er durch die Gänge von Hogwarts .
Fast rannte er einen kleineren Ravenlaw um.
Wo ist er?
Wo ist Potter?
Ein Schmerz durchströmte Draco und er musste aufstöhnend.
Er krallte seine Hände in seinen Mantel, verzog sein in Schmerz gehülltes Gesicht und presste seine Lippen fest, zu einem dünnen Strich, zusammen, sodass sie schon nach kurzer Zeit jegliche Farbe verloren.
Er musste schneller werden, doch seine Füße hinderten ihn daran. In seinem Körper pochte alles vor Schmerzen, jedoch musste er sich zusammen reißen. Der blonde Slytherin musste sich konzentrieren. Er musste so, schnell es ihm möglich war, den verhassten Feind finden.

Er rannte mit verkrampften Armen hinauf zum Portrait der fetten Dame.
"Ist Potter da drin?"
"Mhh?", ein fragendes qietschen bohrte sich in Dracos, sowieso schon vor schmerzen pochendem Kopf.
"Harry, Harry Potter? Ist er im Gryffindor Turm?", der Slytherin drängte unter quälenden Schmerzen. Er versuchte normal zu klingen, jedoch war seine Stimme leicht verzerrt.
"Wiiiiiesoooo?", trällerte die Frau in dem Portrait. Scheinbar machte sie sich einen kleinen Spaß daraus den Blondschopf warten zu lassen.
"Bitte!! Es ist wichtig.", flehend durchströmte Draco eine neue, immer stärker werdende, Welle eines Schmerzes.
"Nein. Tut mir leid. Ich glaube er ist in der großen Halle."

Malfoy verdrehte die Augen. Er war genervt, da er so viel Zeit verschwendete bei dieser Frau. Allerdings ärgerte er sich auch, dass er nicht am Anfang in der großen Halle nach gesehen hätte. Immerhin hatten sie eine Feierstunde, da McGonagall noch immer nicht zurück gekehrt zu seien schien.
Alle anderen Gryffindors werden wohl im Gemeinschaftsraum sitzen, da war es zu erwarten das Potter dort nicht sein würde, immerhin würde er sich sicher nicht freiwillig Beleidigungen von den anderen anhören.

Wieder rannte er so schnell es ihm möglich war die Treppen und Gänge entlang, zur großen Halle.
Als er durch die große Tür trat schwiff sein erster Blick zum Slytherin Tisch. An ihm saßen viele Jugendliche und schauten auch sogleich zu dem Blondschopf, welcher vor Schmerz gleich zusammen zubrechen schien.
Auch Blaise und Pansy sahen zu ihm, schauten sich kurz an und sprangen dann schnell in seine Richtung.

"Draco? Ist alles in Ordnung?", beunruhigt packte Blaise den blonden unter dem Arm, um ihn etwas zu stützen.
Malfoy war außer Atem, überanstrengt und kraftlos. Die Schmerzen zerrten an ihm.

Er verlor das Gleichgewicht und fiehl in Blaise' Arme. Der braunhaarige Junge legte ihn behutsam auf den Boden, ehe alle anderen Slytherins, Ravenlaws, Hufflepuffs und vereinzelte Gryffindors um ihn herum standen.
"Potter... holt ihn!", gequält sagte er dies leise zu Blaise, während ihn alle anstarrten.

Blaise fuhr herum und sah Potter, immernoch in einer Ecke sitzen. Scheinbar hatte er nicht einmal wirklich etwas von Dracos zusammenbruch mitbekommen.

Während der beste Freund von Draco also zu Potter lief, schrie Pansy die restlichen Schüler an. Und auch wenn dieses Mädchen echt nervig sein konnte, sie hatte eine durchsetzungsfähige Art an sich. "Verschwindet jetzt ihr elenden Gaffer. Das geht euch nichts an! Wenn ihr nicht gleich das weite sucht werde ich euch schon dazu bewegen, glaubt mir.", die Drohung zeigte im größten Teil wirkung, denn alle Schüler verschwanden aus der großen Halle, manche zwar erst nachdem sie ihren Zauberstab aus ihrem Mantel zog, jedoch waren sie kurz darauf allein.

"Danke... geh jetzt bitte auch.", in Pansy machte sich Entsetzen breit. So danke er, ihr also? Mit betroffenen Schritten verließ sie eingeschnappt die Halle.

"Malfoy?", Harry stand nun vor dem, immer noch vor Schmerzen krampfenden, Slytherin. 
"Potter! Blaise? Gehst du mal nach Pansy schauen?", Blaise nickte leicht und verschwand.
Nun waren die beiden Jungen in der riesigen Halle allein. Es war beängstigend ruhig, sodass jedes noch so leise Wort von Draco einen Schall mit sich brachte.

"Ich, McGonagall... wir sind zu spät."
"Was meinst du damit Malfoy?", fragend und etwas in Panik sah der Gryffindor, den vor ihm gekrümmten Slytherin in die Diamant grauen Augen.
Diese Augen füllten sich, unter den drängenden smaragdgrünen Augen, mit feurigen Tränen.
"Malfoy!!! Was ist passiert?", Harry dängte mit einer klaren, rauen Stimme. Der aufgelöste und in Schmerzen gehüllte Junge versuchte nun leise fortzufahren...
"Er ist wieder da! Verdammt Potter, wir sind zu spät! Sie hat es geschafft!"
"Aber wie? Woher weißt du?... wie kannst du dir nur so sicher sein. Malfoy? Es ist kein guter Zeitpunkt für Scherze!", verängstigt und mit einem Hauch hoffnungsvoller Wut, hockte sich Harry zu Draco hinunter. Dieses Mal wünschte sich der schwarzhaarige mehr als alles andere, dass ihn der Slytherin nur versuchte hereinzulegen..
"Sieht das wie ein Spaß für dich aus? Voldemort ist zurück! Ich weiß es!", um ehrlich zu sein, sah es für den schwarzhaarigen nicht wie ein typischer Malfoy Spaß aus. Im Gegenteil, der blonde war so ernst und so glaubwürdig wie nie zuvor...

"Ich hab dich gesucht, weil ich deine Hilfe brauche.", etwas leiser und schüchterner sah Draco nun in Harrys Gesicht.
"Mich?", ungläubig betrachtete Harry den Blondschopf.
"Vor ungefähr einer Stunde fing es an..."
"Was fing an Malfoy?"
"Der Schmerz! Der Schmerz in meinem Arm! Der brennende Schmerz!"
"Was für ein Schmerz? Malfoy ich verstehe dich nicht!", eine kleine Verzweiflung begleitete Harrys, so schon unsichere Stimme.

Draco liefen nun die heißen, brennenden und in sein Gesicht beißenden Tränen über seine bleichen Wangenknochen. Er hatte keinerlei Farben mehr in seinem Körper, er sah fast leblos aus, wenn er sich nicht noch bewegen würde.

Er zog seinen weiten schwarzen Ärmel von seinem Arm zurück. Er schaute betroffen weg, doch Harry nicht. Der schwarzhaarige schaute direkt auf seinen Arm, jedoch was er da sah stockte seinen Atem und ließ ihm sein Blut in den Adern gefrieren. Auch der Gryffindor verlor mit einem mal seine rötliche Farbe im Gesicht.
"Er ist tatsächlich zurück! Aber ...wie?"

Der blonde versuchte sich nun zusammen zu reißen, was ihm mehr oder eher weniger gelang. "Der Schmerz fing an, wie damals, als ich es bekam..", langsam ließ Draco seinen Ärmel zurück streifen und schaute wieder zu Harry.
"..erst wollte ich es nicht wahr haben... doch der Schmerz wurde schlimmer und als.... als, ... als ich mich dann traute nachzusehen... das schon halb verblasste Mal... es,.. verdammt Potter! Es leuchtete wieder in Pechschwarz und rief nach mir! Es rief nach allen Todessern, die es trugen. ER rief nach uns!! ER ruft nach mir!"

Harry konnte nichts sagen, er war wie gelähmt und starrte den Blondschopf nur beunruhigt an.
Nun würde alles erneut beginnen, nur diesmal stand er alleine da.
Soviel stand auf dem Spiel. Malfoy, er hatte so viele Qualen erlitten, er hat den dunklen Künsten abgeschworen. Und nun? Nun ging es wieder los...

"Du wirst doch aber nicht? Also du gehst doch den rufen von ihm nicht nach?", zittrig fragte der schwarzhaarige den blonden.
"Hatte ich nicht vor. Ich hoffe meine Eltern tun es mir gleich.", erwiderte der Slytherin nur angestrengt kalt.

Eine kleine Erleichterung machte sich in Harry breit. "Also wir beide gegen Voldemort?"
Draco nickte mit einem kleinen lächeln, bevor ihn seine Schmerzen zurück in ihren Bann zogen.
"Los! Wir gehen zu Madame Pomfrey!", Harry packte Draco unter den Armen und zog ihn nach oben, auf die Beine.

Sie wollten grade aus der großen Tür auf den düsteren, leeren Gang treten, als ein noch stärkere Schmerzen Draco wieder in die Knie zwangen. Man sah das dunkle Mal unter dem lockeren Ärmel ausleuchten. Angst durchströmte den bleichen Körper von dem Slytherin.

"Potter....."
"Draco!", Harry versuchte ihn an seinem Arm zu packen und festzuhalten, doch Malfoy wurde nach hinten gezogen und eine Sekunde später löste er sich in Luft auf.
Er wurde appariert. Unter Zwang.
"Neein!", schrie Harry. "Lasst ihn frei! Voldemort!! Lasst ihn!"
Der schwarzhaarige brüllte in der großen Halle, während er in sich zusammen sackte. Doch er bekam keine Antwort von Voldemort oder sonst jemandem. Draco war weg, er bei ihm!

The Prince, who had no Choice- DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt