chapter fourtythree

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Santiago

Mein Körper begreift es, bevor es mein Hirn tut.

Ich bin nackt. Im Bett. Ich liege neben einer Frau. Nackt im Bett. Ich habe meinen Arm um sie geschlungen, spüre ihre weichen Kurven an meinen harten Muskeln. Auch sie ist nackt im Bett.

Woher ich das so genau weiß? Mein Ständer presst sich an ihren Oberschenkel, ebenso wie sich die Bilder der letzten Nacht in mein Bewusstsein drängen. Sage, die ihre Schenkel fest um meine Hüften schlingt und laut stöhnend unter mir kommt. Sage, die auf mir sitzend ihre Nägel in meine Schultern krallt und zitternd über mir kommt. Sage, die mir ihren Arsch entgegen reckt, während ich in sie stoßend an ihren verwuschelten Haaren ziehe.

Sage, Sage und nochmal Sage.

Es ist als hätte sie sich nicht nur in meine Gedanken eingenistet, sondern auch in meinen Körper – er lechzt nach ihren Berührungen, nach ihren Liebkosungen. Ihr Duft umhüllt mich, tunkt den stickigen Raum in eine verführerische und erotische Atmosphäre. Die Verkörperung ihrer selbst. Sie ist die heißeste Frau, die ich je gesehen habe und nach dieser Nacht werde ich mich niemals wieder auf eine andere einlassen können, ohne dass sie mir auch nur ein einziges Mal in den Sinn kommt.

Als ihr halb auf mir liegend ein Schauder über den Rücken läuft und sie zu wimmern beginnt, öffne ich blinzelnd die Augen. Das grelle Licht, das aus den bodenhohen Fenstern dringt, blendet mich, sodass ich meinen Arm quer über mein Gesicht legen muss. Wie konnte ich bitte bei dieser Helligkeit so tief und fest schlafen?

Vermutlich liegt es daran, dass du dich dermaßen verausgabt hast, sodass du nach Stunden voller animalischem Sex gefühlt tot umgefallen bist.

Unwillkürlich muss ich schmunzeln und an die unkontrollierten Geräusche denken, die sie von sich gegeben hat. Tatsächlich habe ich noch nie zuvor mit jemandem geschlafen, der sich vollends in dem Moment verloren hatte. Die Frauen haben bisher immer auf ihr Äußeres geachtet – ihre Haare sollten nicht allzu schief liegen, ihr Gesichtsausdruck sollte so erotisch wie nur irgend möglich sein und ihr Körper sollte ja keine merkwürdige Position einnehmen.

Und genau diese Sachen haben meine Lust zumeist ein wenig gedämpft.

In der Imperfektion liegt das Schöne, weshalb es mit Sage atemberaubend war. Sie hat es derart genossen, dass sie weder wie ein Seestern einfach nur unter mir lag noch gestellt laute Schreie von sich gegeben hat, die angeblich sexy wirken und ihr Vergnügen widerspiegeln sollten. Aus diesem Grund war das mit Abstand die beste Nacht meines Lebens, was bei der Anzahl an Frauen mit denen ich bisher geschlafen habe glatt einem Wunder gleicht.

Ehrlicherweise habe ich aufgehört zu zählen. Ich nehme an, das ist normal, wenn man seit seinem sechszehnten Lebensjahr Sex hat – man probiert einige Dinge aus, von Spielzeugen über Dreier bis hin zu Fesselspielchen und verrückten Orten. Obwohl ich jedoch so viel Erfahrung habe, kann keine einzige davon mit der letzten Nacht mithalten. Noch nie hat es sich so gut und so richtig angefühlt.

Bevor ich noch peinlich anfange zu kichern, hebe ich leicht den Kopf an und blicke auf Sages wilde Locken, die auf meiner Brust und meinem tauben Arm verbreitet sind. Egal wo ich hingucke, überall Sage – ihre kleine Hand liegt auf meiner Brust, an ihre vollen Lippen gedrückt; ihr rechtes Bein hat sich zwischen meine gezwängt.

Ich bin so geblendet von ihrer natürlichen Schönheit, dass ich erst gar nicht begreife, dass sie zittert, weil ihr so kalt ist. Als ich daraufhin sehe, dass die Decke in einem unordentlichen Haufen auf dem Boden liegt, schlinge ich den einen Arm um Sages Taille und strecke mich so weit, dass ich mit der anderen den weißen Stoff aufheben kann. Während ich sie zudecke, runzelt sie im Schlaf ihre Stirn auf eine unbeschreiblich süße Weise und rollt sich zu einem Ball zusammen, sodass ich spüre wie meine Mundwinkel automatisch in die Höhe springen. Wer hätte gedacht, dass diese vorlaute und durch und durch selbstbewusste junge Dame derart niedlich sein kann?

daddys princessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt