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Es ist erstaunlich, wie gut es sich anfühlt und gleichzeitig will ich wieder absteigen.
*
Lilli

Blossom und ich saßen draußen, bis die anderen zu uns gestoßen sind. Dann ist Blossom aufgestanden und hat Maxi begrüßt. Ich bin sitzen geblieben und sehe seitdem in den Himmel. Die Sonne steht hoch, es ist keine Wolke zusehen, aber es schneit. Nicht viel, aber es schneit.
Die kleinen und kalten Flocken fühlen sich gut auf meiner Haut an. Ich schieße meine Augen.

„Hey.", es ist Juli, der sich neben mich setzt. Ich sehe zu ihm. Juli hat seine Beine angewinkelt und seine Arme darumgewickelt. „Hey.", begrüße ich ihn. Juli deutet hinter sich. „Wir wollen weiter. Vanessa hat für dich gepackt.", sagt er. Ich nicke. Juli steht auf und sieht noch einmal zu mir. „Geht es dir gut?", fragt er. Jetzt stehe ich auch auf und sehe zu ihm. Ich zwinge mir ein Lächeln auf. „Klar.", sage ich noch, bevor ich zu den anderen gehe.

Blossom lächelt mir als erste zu. Sie steht bei Vanessa und winkt mich zu sich. Ich gehe auf die beiden zu und lächle sie an. „Hast du überhaupt geschlafen?", fragt mich Vanessa lachend. Ich zucke grinsend mit den Schultern, „Ein wenig."
Horizon gesellt sich zu uns und auch Klette kommt dazu. „Nerv findet seine Sternensteine nicht.", erklärt sie grinsend. „Ich vermute mal, dass du sie hast.", meint Vanessa. Klette nickt und holt einen aus ihrer Tasche heraus. „Nerv, beeil dich. Wir wollen weiter fahren.", ruft Maxi seinem Stiefbruder zu. „Du könntest mir auch einfach beim suchen helfen, statt dich nur zu beschweren!", ruft er zurück. Maxi stöhnt genervt auf, aber er geht ihm helfen. „Du nervst.", sagt Maxi. Nerv grinst, „Das ist mein Schicksal!"

Klette grinst vor sich hin. „Verteil sie wenigstens, damit wir auch mal loskönnen.", meint Vanessa. Klette nickt, „Dann vergrabe ich sie eben."
Klette dreht sich um und geht. „Untersteh dich!", ruft Vanessa ihr hinterher. Klette lacht nur. „Wir haben deine Steine gefunden.", ruft Blossom. Nerv blickt auf und sieht sich um. „Wo denn?", fragt er hoffnungsvoll. Vanessa deutet mit einer Kopfbewegung auf Klette. Nerv springt auf und rennt ihr hinterher.

„Die beiden sind ein komisches Pärchen.", meine ich, als wir zu den Motorrädern gehen. Vanessa und Blossom nicken. „Das waren sie schon immer.", sagt Horizon grinsend und steigt auf ihr Motorrad auf. Die anderen tun es ihr gleich.

Markus hält neben mir an und reicht mir meinen Helm. Ich zögere das aufsteigen so lange wie möglich hinaus. Es war schon immer merkwürdig mich an Markus zu lehnen, während er fährt, aber jetzt scheint es mir beinahe unmöglich. Ich unterhalte mich weiter mit Horizon und ignoriere Markus so gut es geht. Aber Markus scheint auch nicht wirklich in Plauderlaune zu sein. Er bleibt auf seinem Motorrad sitzen und starrt stur geradeaus. In sein Gesicht sehe ich erst gar nicht. Erst als Leon sagt, dass wir fahren können, steige ich auf. Es ist erstaunlich, wie gut es sich anfühlt und gleichzeitig will ich wieder absteigen.

Als alle losfahren, stehen Markus und ich noch an der selben Stelle. Markus drückt und drückt an irgendwelchen Knöpfen und Pedalen rum, aber das Ding springt nicht an. „Markus?", höre ich Leon fragen. Markus seufzt, „Irgendwas stimmt mit meiner Maschine nicht."
Leon zieht eine Augenbraue hoch, als würde er ihm nicht glauben. Aber Markus versucht noch das Motorrad zum laufen zu bringen, während er mit Leon spricht. Ich bin in der Zwischenzeit wieder abgestiegen, in der Hoffnung, dass es hilft. Spoiler, tut es nicht.

„Fahrt schonmal vor. Ich kenne den Weg.", ruft Markus Leon zu. Dieser nickt und fährt davon. Als niemand mehr zu sehen ist und die Motorgeräusche in der Ferne nicht mehr zuhören sind, kramt Markus in seiner Hosentasche herum. Er holt irgendwas kleines heraus und schraubt es an seine Maschine. Verwirrt sehe ich zu ihm. Als er sich umdreht, blicke ich ihn noch genauso an. „Was? Wie?", stottere ich und zeige auf die Maschine. Ich schüttel meinen Kopf, um einen klaren Gedanken zu fassen. Nachdem ich tief durchgeatmet habe, schaue ich wieder zu Markus. „Deine Maschine läuft, da hat nur dieses Teil gefehlt und du wusstest das?", frage ich ihn. Ich klinge verwirrter, als beabsichtigt. Markus nickt und sieht zu Boden. Er holt ein kleines Tuch aus seiner Hosentasche, um sich das Öl von den Händen zu wischen. Er verschmiert es nur.

„Na dann.", meine ich, „Können wir ja weiter."
Markus hält mich am Arm fest. „Ich habe nicht einfach so dieses Teil ausgebaut, Lilli.", sagt Markus und sieht mich dabei entschlossen an. „Ich wollte mit dir allein reden.", fügt er hinzu, als ich nichts sage. Ich bleibe still stehen und sehe auf seine Hand, die meinen Arm umschlossen hält. Markus seufzt und lässt mich los. Dann setzt er sich auf den Boden. „Ich wollte dich nicht verletzen, Lilli.", sagt er. Aber er traut sich nicht zu mir zu sehen. „Du hast mich nicht verletzt.", lüge ich und setze mich neben ihn. Markus sieht mich verwirrt an. Aber er lässt es einfach so stehen. Einen Moment sagt keiner von uns was.

„Ich bin mit so unsicher, Lilli. Ich glaube, dass ich Düsentrieb noch immer liebe. Aber immer wenn ich an sie denke, sehe ich dich und das macht mir Angst", sagt er plötzlich. Wow, er hat Angst wenn er an mich denkt. Das macht mir Mut.
„Okay.", sage ich und werfe einen Stein weg. Markus seufzt erneut. Er reibt sich die Augen und sieht dann zu mir. „Ich will dich nicht verletzen, aber ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Kacke verdammte, Ich weiß nicht mal, was ich sagen soll.", sagt er.
„Wie wäre es mit der Wahrheit?", schlage ich vor. „Wenn das nur so einfach wäre.", entgegnet er. Ich stehe auf. „Markus. Sei einfach ehrlich zu mir. Ich bitte dich nur darum, mir nichts vorzumachen. Gestern morgen siehst du mich an, als würde ich dir was bedeuten und jetzt sagst du mir, dass du Angst bekommst, wenn du an mich denkst. Was fühlst du verdammt?", frage ich ihn aufgebracht. Markus steht auch auf uns sieht mir in die Augen. „Es macht mir Angst, Lilli. Ich wurde von meiner angeblich wahren Liebe verlassen und dann bist du aufgetaucht. Ich will mich nicht verlieben, weil ich nicht nochmal verletzt werden will.", Markus schreit schon fast. Entsetzt sehe ich ihn an. „Markus, ich würde dich niemals verletzen.", sage ich leise.

„Es ist kompliziert.", meint er daraufhin. Ich kichere leise, „Ist es das nicht immer?"
Markus grinst mich schwach an. „Worauf du Gift nehmen kannst.", sagt er
*
Ich musste überlegen, wie man erste schreibt. In meinem Kopf wurde es so geschrieben: ärste
PS: Veganes Mett schmeckt gut, aber nicht wie echtes und danach könnt ihr euch neue Gewürze kaufen

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