Ich hab mir gewünscht, dass sie kommen. Ich wollte weg, aber gleichzeitig wollte ich, dass sie fern bleiben.
*
Lilli
(Achtung! In diesem Kapitel sind einige Stellen beschrieben, die ein wenig gewalttätig wirken. Ich habe versucht diese Stellen so zu schreiben, dass es, in meinen Augen, nicht schlimm ist.)Ich zittere am ganzen Körper. Ich bin ausgelaugt, müde und fühle mich einfach schrecklich. Jonah ist in letzter Zeit immer hier. Er kontrolliert mich, aber er hilft mir dabei meine Kräfte zu kontrollieren.
Ich habe mich nicht dagegen geweigert. Ich hab alles getan, was er verlangt hat. Und das nur, weil er mir von seinem damaligen Freund erzählt hat. Ich hab Angst, dass ich die Kontrolle verliere. Was wäre, wenn ich in der Nähe von meinen Eltern wäre oder in Markus Nähe? Wenn ich bei ihnen wäre und dann die Kontrolle verlieren würde. Ich würde es mir nie verzeihen. Und der einzige Weg das zu vermeiden, ist meine Kraft beherrschen zu lernen. Und Jonah ist der einzige, der mir das beibringen kann.Auch jetzt ist Jonah da. Ich spüre, wie er um mich herum läuft und mich beobachtet. Währenddessen schweben Flammen über meinen Händen. „Lass sie größer werden.", sagt er. Ich tue es. Ich konzentriere mich auf die Flammen und lasse sie wachsen.
„Lösch sie.", befiehlt er. Ich gehorche.„Ich muss gehen.", sagt er plötzlich. Er klingt verärgert und kühl. Als ich mich zu ihm umdrehe, verschwindet er durch die Tür. Dabei schließt er die Tür nicht. Ich warte ein paar Minuten, bevor ich langsam auf die Tür zu gehe.
Stella? Was ist hier los?Ich höre ein Kichern. Ich kann aber nicht sagen, ob das in meinem Kopf ist oder in der Realität. Die Tür öffnet sich und Stella lächelt mich an. Sie greift nach meinem Arm und zieht mich raus.
„Was ist hier los?", frage ich sie erneut. „Sie sind da, Lilli. Sie sind gekommen.", antwortet sie. Ich bleibe stehen und sehe sie entsetzt an. „Sie sind was?", hacke ich entsetzt nach. „Das schaffen sie nicht. Sie könnten sterben.", sage ich aufgebracht. Panik steigt in mir auf. Panik, keine Angst. Ich habe Panik davor, dass ich sie verlieren könnte, dass sie sterben könnten.Kalea kommt dazu und beruhigt mich. „Manchmal weiß ich nicht, ob ich deine Kräfte mag, oder nicht.", gebe ich zu. Sie lächelt.
„Sie können ihn nicht besiegen. Aber du. Lilli, deine Kräfte sind stärker, als seine.", sagt Stella und lässt mich damit wieder zu ihr sehen. „Ich?", frage ich nach. Stella nickt.
„Er hat dir die Geschichte seines Freundes nur erzählt, damit du dich zurück hältst. Er weiß genau wie stark du bist.", sagt Kalea. Ich trete einen Schritt zurück. Ich kann das nicht. Dafür bin ich nicht bereit und vermutlich werde ich das nie sein. Ich kann nicht kämpfen. Ich will niemanden weh tun.„Du musst!", holt mich Stella aus meinen Gedanken, „Sonst wird Jonah deinen Freuden weh tun."
Perplex sehe ich zu ihr. „Er ist schon bei ihnen?", frage ich. Stella nickt.
Dann setzt mein Verstand aus. Ich renne an den beiden vorbei, bis Stella mich aufhält. „Du musst nach rechts und dann weiter gerade aus.", ruft sie mir nach. Ich folge dem Weg und lande am Ende der Höhle.
Ich verlangsame meine Schritte und blicke unsicher nach draußen.Jonah liegt am Boden, während Markus und Raban versuchen ihm die Hände zu verbinden. Jonah windet sich und versucht die beiden los zu werden. Es ist vergeblich, auch wenn Markus und Raban alle Hände voll zu tun haben. Die anderen tragen etwas oder jemanden weg. Bei genauerem Hinsehen, erkenne ich Leon, den man wegträgt.
Mein Herz setzt einen Moment aus. Es ist das eingetroffen, vor dem ich am meisten Angst hatte. Es wurde jemand verletzt. Jemand, den ich kenne und den ich mag. „Nein.", wimmere ich und halte mir den Mund zu, um nicht zu schreien.
Markus und Raban stehen auf uns sehen sich um. Markus sieht nach oben und erblickt mich. „Lilli!", schreit er. Ich kann mich nicht bewegen und nicht antworten. Ich würde schreien, ich würde kein Wort herausbekommen.
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if love could speak
Fanfiction-Band 1!- Es gibt drei Dinge, in denen ich unfassbar schlecht bin. Reden, Sport und mich nicht in Gefahr zu bringen. Ich wollte das alles nicht. Alles was ich wollte, war meine Ruhe zu haben und mit niemanden zu reden. Das hat auch geklappt, bis m...