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„Auch wenn es für immer ist?"
*
Maxi

Ich drehe mich um und sehe zu Markus. Er beruhigt sich wieder, während Lilli mit ihm spricht. Ich sehe noch, wie er nickt. Dann sehe ich wieder nach vorne. „Was wollt ihr?", fragt Leon biestig. Jonah lacht, „Von euch? Nichts. Zumindest nicht jetzt. Wir wollten nur sicher gehen, dass ihr nicht kneift."
Nerv bricht aus unserer Kette aus und deutet auf Jonah. „Das ich nicht lache. Kneifen, pah.", sagt er und geht weiter auf ihn zu. „Wir kneifen nicht und wir haben auch keine Angst vor Kätzchen.", meint Nerv, als er vor Jonah steht. Dieser grinst nur amüsiert. Dann wird er wieder ernst. „Gut. Dann sehen wir uns übermorgen. Stella wird euch abholen.", sagt er noch. Er dreht sich um. Stella sieht entschuldigend zu uns und folgt ihm. Nur Düsentrieb steht noch da. Sie sieht an uns vorbei. Wir alle folgen ihrem Blick und schauen auf Markus. Dieser steht mit verschränkten Armen neben Horizon. Sein Blick richtet sich auf Düse, aber er wirkt kalt.

Es ist still. Jonah und diese Stella sind im Schneesturm verschwunden. Lilli stellt sich neben mich. „Was hast du ihm gesagt?", frage ich sie leise. Sie zuckt mit ihren Schultern. „Nichts. Er meinte, dass er sich nicht mehr so verletzen lassen will.", flüstert sie mir zu. „Du bist ein größerer Grund hierfür, als du glaubst.", flüstert Blossom zurück. „Wegen mir.", meint Lilli nur noch. Dann ist es wieder still.
Markus schaut finster zu Düsentrieb, die aussieht, als wollte sie was sagen. Aber sie schweigt.
Und als sie anfangen will, lässt Markus sie nicht. „Verschwinde.", sagt er trocken. „Markus.", sagt sie leise. Ihr Blick wendet sich zum Boden. „Verschwinde.", wiederholt sich Markus.

Düsentrieb sieht zu Markus, dann blickt sie hilfesuchend zu Blossom. Blossom hält meinen Arm fest und blickt weg. Dann sieht Düsentrieb zu Lilli. Dann wieder zu Markus. Lilli verfolgt Düsentrieb's Blicke mit ihren eigenen. Als Düsentrieb wieder zu Lilli schaut, scheint sie sauer zu sein. „Na schön.", sagt Düsentrieb und dreht sich um. „Ihr werdet verlieren.", sagt sie noch, bevor sie im Schneesturm verschwindet.

Wir alle schauen uns untereinander an. „Wir haben noch zwei Tage.", sagt Juli. „Besser gesagt noch morgen.", verbessert ihn Marlon. „Wir haben trainiert. Wir sind bereit.", sage ich entschlossen. Blossom stimmt mir zu. Doch selbst ich habe Zweifel. Ich würde es nicht zugeben, aber sie sind da. Wie bei allen anderen auch. „Ihr werdet sie schlagen.", meint Lilli entschlossen und setzt sich auf den Boden. Raban nimmt als Nächstes Platz, dann Joschka und ihre Freundinnen. Vanessa setzt sich zu Lilli. „Ich glaube fest daran und auf mein inneres Ich konnte ich schon immer vertrauen.", grinst Lilli. Als sie unsere Gesichter sieht, seufzt sie genervt auf. „Ihr habt schlimmere Stimmungsschwankungen, als jede Frau während ihrer Periode.", sagt sie genervt. Vanessa neben ihr lacht kurz. „Verdammt, habt doch mal Selbstvertrauen. Wofür habt ihr die letzten Wochen denn so viel trainiert? Mit so einer Einstellung war das alles schon umsonst. Und eins sage ich euch, ich habe nicht umsonst mit dem Sprechen angefangen und ich bin auch nicht umsonst ins Eis eingebrochen.", sagt sie. Die anderen beginnen zu grinsen, was Lilli ein selbstgefälliges Grinsen entlockt.

„Du bist wirklich die wahre Pest.", meint Marlon grinsend. Lilli zuckt mit den Schultern, „Das ist in Ordnung.", sagt sie und grinst. Blossom schubst mich leicht und deutet auf Markus. Dieser sitzt zwischen Raban und Joschka und beobachtet Lilli genau. Lilli ist in eine Diskussion mit Nerv eingestiegen, weil Leon behauptet hat, dass er noch eine größere Pest sei. „Er ist nicht nur die Pest, er stinkt auch so.", lacht Klette. Nerv überdreht seine Augen, „Wie oft den noch. Ich stinke nicht."
Lilli lacht und auf Markus Gesicht erscheint ein Grinsen. „Ein Bad könntet ihr alle gebrauchen.", meint Lilli. Markus lacht, „Du am meisten."
„Genau. Mädchen, die stinken!", fügt Nerv hinzu. Lilli beugt sich ein Stück vor und sieht Nerv an. „Ich habe unfreiwillig vor zwei Tagen gebadet und du?", fragt Lilli und grinst Nerv an. „Das war doch kein Baden.", meint Nerv. „Naja, sauber bin ich jedenfalls geworden.", sagt Lilli.

Markus scheint das weniger lustig zu finden, als Lilli. Er schaut nach draußen. Draußen ist es dunkel geworden und der Wind ist nur noch ein Hintergrundgeräusch.

Es wird immer später und immer mehr schlafen ein. Auch ich bin schon halb am schlafen, als Blossom mich antippt. „Mhh?", brumme ich. „Sei still und guck.", flüstert sie. Ich drehe mich um und sehe Markus und Lilli. Sie sitzen in der Nähe des Höhlenausganges. Uns haben sie den Rücken zugekehrt und sie reden. Sie sind zu leise, um sie zu verstehen.
Blossom legt ihren Kopf auf meine Schulter ab und beobachtet die beiden. „Sie wären ein süßes Paar.", flüstert sie. Ich nicke. „Schon, aber ich weiß nicht, ob Markus bereit ist.", meine ich leise. Blossom lächelt. „Ich glaube schon.", sagt sie.
Ich schaue wieder zu den beiden. Sie reden noch immer, aber jetzt schauen sie sich an.
„Sie sind süß zusammen.", flüstert Blossom und gähnt. Ich grinse und sehe zu ihr. „Du solltest schlafen.", flüstere ich zurück. Müde schlägt sie ihre Augen auf und zu, doch sie schüttelt leicht den Kopf.

Auf einmal werden Blossom's Augen groß und sie rüttelt an mir. Wild deutet sie auf Lilli und Markus. „Sieh!", flüstert sie energisch. Ich wende meinen Kopf erneut zu den beiden. Markus hält Lilli's Kopf zwischen seinen Händen. Ihre Lippen sind nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Neben mir hält Blossom den Atem an. Ich sehe kurz zu ihr. Sie beobachtet die beiden, als wäre das hier ihre Lieblings Serie.
Ich sehe wieder zu den beiden. Markus hat seine Augen geschlossen, Lilli nicht. Sie flüstert ihm was zu und Markus seufzt. Lilli legt ihre Hand auf die von Markus und nimmt sie von ihrer Wange runter. Sie hält seine Hand in ihren umschlossen, während Markus andere Hand noch immer auf ihrer Wange verweilt. Lilli kämpft mit den Tränen, lächelt Markus aber an. „Ich kann dir nicht geben, was du brauchst.", sagt Markus etwas lauter. Blossom stützt sich etwas ab, aber ich drücke sie wieder runter. „Das ist okay, Markus.", sagt Lilli. Die ersten Tränen laufen über ihr Gesicht. „Ich habe dir versprochen da zu sein und das werde ich tun. Solange du willst.", sagt sie noch. „Auch wenn es für immer ist?", fragt er. Lilli lächelt und nickt.

Ich halte Blossom den Mund zu, als sie versucht dazwischen zu reden. „Könnt ihr euch bitte küssen? Das ist ja nicht zum aushalten!", ruft Klette. Unsere Blicke wenden sich zu ihr. Klette sitzt grinsend im Schneidersitz und hat die ganze Szene beobachtet.
Verwirrt blickt Lilli sich im Raum um. Anscheinend hat doch noch niemand geschlafen. Wir sind alle wach. Lilli läuft rot an und dreht ihren Kopf weg. Markus ist in eine Schockstarre gefallen.

*
Es tut mir leid, dass gestern kein Kapitel mehr kam. Aber ich hatte keins mehr vorgeschrieben, weil mir dafür die Zeit gefehlt hat und gestern konnte ich dieses Kapitel nicht mehr zu Ende schreiben. Ich kann auch nicht versprechen, dass morgen eins kommt. Sonntag kommt aber wieder eins(:

if love could speakWo Geschichten leben. Entdecke jetzt