„Im Käfig werden die Tiger frei gelassen. Dort gehen sie auf die Jagt."
*
LilliAm nächsten Morgen sind wir schon früh wach. Wir sitzen in einem Kreis und reden über dies und das. Aber eigentlich warten wir nur darauf, dass diese Stella kommt, um uns abzuholen. Das Team wirkt ziemlich entspannt. Sie lachen und machen Witze, die ich nicht wirklich verstehe.
Markus sitzt neben mir und redet mit. Dabei hält er meine Hand, auf die ich seit zehn Minuten schaue. Ich habe nicht sonderlich gut geschlafen. Ich hatte den selben Traum und heute kann ich ihn einfach nicht vergessen.Dann stehen alle auf und starren auf den Ausgang. Ich drehe meinen Oberkörper, aber ich bleibe stehen. Stella steht vor uns. Auch sie wirkt müde und angeschlagen. Ihre weißen Haare hängen offen über ihren Rücken und immer wieder streicht sie über sie. Sie wirkt älter als wir, aber nicht viel. Vielleicht achtzehn oder neunzehn. Genau kann ich es nicht sagen. Ihre Klamotten sind, wie ihre Haare, weiß. In ihrer Hand hält sie einen langen Stab, der größer ist, als sie selbst. Was sie mit dem Ding macht, weiß ich nicht. Ihre kristallblauen Augen stechen heraus. Sie ist wirklich hübsch.
Sie lächelt schwach und jeder weiß, dass es nicht ernst gemeint ist. „Es geht los.", sagt sie und dreht sich um. Die Wilden Kerle sehen sich untereinander an und nicken sich zu. Wir folgen ihr nach draußen. Es ist kalt, als wir im Freien stehen, aber es stürmt nicht mehr. Nur leicht rieselt der Schnee auf uns herab. Stella geht vor. Sie führt uns über eine Brücke, die ihre besten Jahre wohl schon hinter sich hat. Mit einem mulmigen Gefühl überquere ich die Brücke als letzte.
„Also? Wo werden wir spielen?", fragt Leon, als wir erneut durch einen Wald laufen. „Im Käfig.", antwortet Stella. Leon blickt genervt zu uns. „Das wussten wir schon, aber was ist das?", hackt er weiter nach.„Im Käfig werden die Tiger frei gelassen. Dort gehen sie auf die Jagt.", erklärt Stella. Sie blickt nicht ein einziges Mal zu uns. „Man spielt fünf Runden. Die Regeln sind einfach. Wenn der Ball in das gegnerische Tor geschossen wird, bekommt man einen Punkt, das ist klar. Aber das Spielfeld ist in zwei Hälften geteilt und die Mannschaften dürfen nur in ihrer Spielhälfte bleiben. Tritt ein Spieler unbeabsichtigt oder beabsichtigt auf das Spielfeld des Gegners, bekommt der Gegner einen Punkt. Wenn der Ball gegen die Wand geschossen wird, dabei ist es egal auf welcher Seite, bekommt der Gegner den Punkt.", erklärt sie weiter. Verwirrt sehen wir uns an.
Stella bleibt vor einer weiteren Höhle stehen und sieht zu uns. „Das ist eure letzte Chance. Noch könnt ihr gehen!", sagt sie. Doch Leon schüttelt seinen Kopf, „Wir gehen erst, wenn wir euch besiegt haben!"
Und damit geht er an Stella vorbei und wir folgen ihm. Markus bleibt hinter mir und legt seine Hand schützend auf meinen Rücken. Die Stelle, die er berührt, fühlt sich wärmer an, als der Rest. Es ist angenehm, die Wärme zu spüren.
Wir kommen in einer Halle an. Von der Decke hängt der Käfig, unter ihm zwei Tore. Außenrum sind aus Steinen Tribünen geformt worden und erleuchtet wird der Raum durch Fackeln. Überall im Raum sind Tiger eingearbeitet. Der größte Tiger hängt über dem Eingang. Es scheint so, als würde er über den Saal wachen und man könnte meinen, dass seine Augen uns beobachten. Markus drängt mich weiter, bevor ich mir den Tiger weiter angucken kann.Stella tritt hinter uns in den Saal ein. Sie erhebt ihren Stab und lässt ihn wieder auf den Boden sinken. Der Laut hallt an den Wänden ab ein weiterer Eingang wird frei gegeben. Die Tiger kommen heraus. Angeführt werden sie von Jonah. Er grinst uns siegessicher an. Sie umkreisen uns und halten uns im Auge. Ich sehe Düsentrieb und ihre Augen fixieren mich. Sie sieht nicht begeistert aus, dass ich hier bin. Aber um fair zu sein, das bin ich im Augenblick auch nicht. Markus hat seine Hand noch immer auf meinen Rücken und nun drängt er mich zwischen ihn und Marlon. Dann stellt er sich ein wenig vor mich. Sein Blick liegt auf Düsentrieb, aber ich kann nichts aus seinem Blick erkennen.
„Da seid ihr ja.", begrüßt uns Jonah. Er ist der einzige, der sich noch bewegt. Er läuft um uns herum, bis sein Blick auf mich fällt. Er legt seinen Kopf schief und fängt an zu grinsen. „Und ihr habt sie mitgebracht.", sagt er grinsend. Er kommt auf mich zu, streckt seine Hand nach mir aus. Aber Markus stellt sich ihm in den Weg. Auch Marlon, der Horizon's Hand hält, stellt sich ein Stück vor mich. „Oh.", gibt Jonah verblüfft von sich und sieht zu Markus, „So sieht es also aus". Markus sagt nichts, er steht einfach nur angespannt vor mir und starrt auf Jonah. „Das wird Düsentrieb aber das Herz brechen.", grinst er dreckig. Mein Blick fällt auf Düsentrieb, die verletzt zu Markus schaut. Als ich zu Markus sehe, sieht er noch immer zu Jonah. Ich frage mich plötzlich, warum Düsentrieb gegangen ist.
„Ich gebe dir eine letzte Chance, Lilli.", sagt Jonah. Ich blicke auf und sehe zu ihm. „Komm zu mir.", sagt er und grinst. Ich überdrehe meine Augen. „Ich hab's dir schon einmal gesagt, nur über meine Leiche!", gebe ich von mir. Dieses Mal scheint Jonah nicht geschockt zu sein, er zuckt lediglich mit seinen Schultern und dreht sich um. „Kalea.", ruft Jonah. Ein Mädchen kommt in den Raum. Sie grinst und wirft ihr schwarzes Haar über ihre Schulter. Durch ihr Gesicht verläuft, von einem zum anderen Ohr, ein dünner roter Streifen. Ihre Augen wirken giftgrün. Sie trägt schwarz und scheint das komplette Gegenteil von Stella zu sein. Aber ihr Gesicht ähnelt dem von Stella ungemein. „Erklär doch bitte die Spielregeln.", bittet Jonah sie. Kalea nickt grinsend und erklärt uns die Spielregeln, die Stella uns zuvor schon erklärt hat.
Es spielen fünf gegen fünf. Die Spieler kann man wechseln, wenn ein Team ein Tor gemacht hat. Markus geht ins Tor. Er spielt mit Leon, Vanessa, Klette und Nerv. Die anderen sitzen auf der Tribüne. Entgegensetzt zu mir, wirken sie völlig entspannt. Dann ertönt ein pfeifen und das Spiel beginnt.
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Helloo.
Wie gefällt euch eigentlich das Cover? Ich bin am überlegt des zu ändern🧐
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if love could speak
Fanfic-Band 1!- Es gibt drei Dinge, in denen ich unfassbar schlecht bin. Reden, Sport und mich nicht in Gefahr zu bringen. Ich wollte das alles nicht. Alles was ich wollte, war meine Ruhe zu haben und mit niemanden zu reden. Das hat auch geklappt, bis m...