25

3.5K 145 20
                                    

Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich bei Lilli.
*
Markus

Wir sind schon seit drei Tagen im Teufelstopf. Bisher haben sich weder Lilli noch Blossom gemeldet. Langsam mache nicht nur ich mir sorgen, sondern auch Maxi. „Sie sind viel zu lange weg.", höre ich ihn sagen. Ich stehe seit heute Morgen neben dem Eingang. Der Eingang ist seit Jonah's Besuch noch immer kaputt. Ich bezweifle auch, dass irgendwer diesen Zaun wieder repariert. Wir spielen kaum noch hier und ohne uns wird der Platz, unser Stadion, untergehen.

Gedankenverloren streiche ich über das gebrochene Holz. „Wir sollten sie suchen.", gibt Maxi zu bedenken. Ich drehe mich nicht um. Ich sehe auf den Hügel und warte darauf, dass Lilli dort auftaucht. „Er hat recht.", stimmt Raban ihm zu. „Was ist, wenn Stella und Kalea recht haben?", fragt Terry ängstlich. Ich drehe mich zu ihnen um. Die anderen sitzen in der Mitte des Teufelstopfes. Nur Maxi steht und schaut auf den Ausgang. „Wir wissen nicht, ob den beiden was passiert ist. Vielleicht brauchen sie noch Zeit.", mischt sich Leon ein.
„Wir sollten nicht hier darauf warten, bis etwas passiert. Ich werde nicht zulassen, dass Blossom was passiert.", sagt Maxi entschlossen. Er geht auf sein Motorrad zu und will aufsteigen, als ich auf ihn zugehe. „Ich komme mit.", sage ich. Maxi lächelt mich an. „Ich werde nicht hier darauf warten, bis was passiert.", rufe ich den anderen zu. Aber sie bleiben sitzen. „Und wenn es ihnen gut geht? Was ist, wenn Lilli einfach nur Zeit braucht und Blossom bei ihr ist, um ihr beizustehen?", fragt Leon. „Dann werde ich sie ihr geben, nachdem ich mich versichert habe, dass es ihr gut geht!", antworte ich. Die Stimmung ist angespannt. Die meisten sehen auf den Boden. Leon seufzt. „Okay.", sagt er, „Aber das ist eure Sache. Wir werden hier warten. Meldet euch, wenn es Schwierigkeiten geben sollte."
Maxi und ich nicken und steigen auf. Wir fahren durch den Ausgang.

„Wo sollen wir angefangen?", fragt mich Maxi. Ich blicke stur geradeaus. Ich bin überfragt. „Ich weiß es nicht.", gebe ich zu. „Gut, dann fahren wir den ganzen Weg zurück zu den Schneebergen.", sagt Maxi. Ich nicke, „Wenn es sein muss, fahre ich durch die ganze Welt."
Im Augenwinkel sehe ich Maxi nicken. „Ich glaube das ist nicht nötig.", meint er. Ich höre das Grinsen aus seiner Stimme heraus.

Vor uns taucht ein Motorrad auf. Blossom bleibt vor uns stehen und lächelt Maxi an. „Na Hübscher, hast du mich vermisst?", fragt sie, als sie absteigt. Die beiden küssen sich und ich will ihr Wiedersehen nicht versauen, aber ich will wissen wo Lilli ist. Ich drehe mich weg und sehe den Weg an. Ich lehne mich an mein Motorrad und warte. Nur das meine Geduld allmählich zu Ende geht.
„Sie ist zu Hause.", sagt Blossom. Ich drehe mich zu den beiden um. Blossom steht neben Maxi, der seinen Arm um ihre Schulter gelegt hat. Blossom hat ihren Kopf auf seine Schulter gelegt. Ich denke daran, als ich Lilli ins Lager getragen habe. Als Lilli schwach war und sich an mich gelehnt hat. Ich denke daran, als sie meine Hände gehalten hat. Ihre sind so kalt und doch voller Liebe. Als ich an unseren Kuss denke, schließe ich meine Augen.

„Sie ist zuhause.", wiederholt Blossom. Ich nicke ihr zu. „Sie wird auf dich warten.", ruft sie mir noch zu, bevor sie auf ihre Maschine steigt und zusammen mit Maxi zum Teufelstopf fährt.

Ich fahre durch die Straßen und in mir steigt ein Gefühl der Sicherheit auf. Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich bei Lilli. Ich kann ihr alles erklären und wenn Vanessa recht behält, wird sie mir zuhören. Sie wird bei mir bleiben.
Ich biege in ihre Straße ein. Jetzt handelt es sich nur noch um Sekunden, bis ich bei ihr bin. Mein Motorrad stelle ich einige Meter vor ihrem Haus ab und überbrücke die letzten Meter zu Fuß.
Ich erreiche Ihre Terrasse. Durch das Fenster sehe ich ihren Vater, der auf der Couch sitzt und ein Buch ließt. Durch ein anderes Fenster sehe ich ihre Mutter in der Küche stehen. Nur Lilli sehe ich nicht.

Als ich vor der Tür ankomme, bleibe ich einen Moment stehen. Ich schlucke die negativen Gedanken herunter, bevor ich klingele. Lilli wird mir verzeihen. Sie wird. Ich rede mir das ein, bis mir der Vater die Tür öffnet. „Ähm... Hallo?", verzweifelt versucht der Vater sich an meinen Namen zu erinnern. Eine Hand stemmt er sich in die Hüfte, mit der anderen kratzt er sich am Kopf. „Markus.", sage ich ihm mit einen Grinsen. „Genau. Hallo Markus.", begrüßt er mich erneut. Man hört wie etwas fallen gelassen wird. „Markus.", ruft Lilli's Mutter freudig und läuft an die Tür. Sie begrüßt mich mit einer Umarmung und bittet mich herein.

„Hallo.", begrüße ich die Eltern. „Lilli ist oben.", sagt Sarah, die Mutter von Lilli. Ich nicke ihr lächelnd zu und gehe an ihnen vorbei. „Er bereichert ihr Leben.", höre ich Sarah noch sagen. Dieser kleine Satz macht mir Mut, als ich an Lilli's Tür klopfe. Hinter mir wird gekichert. „Ich bin hinter dir.", lacht Lilli. Ich drehe mich zu ihr um. Lilli steht in einem Handtuch gewickelt vor mir. Auch ihre Haare sind in ein Handtuch gewickelt. Sie lacht noch, als ich auf sie zu gehe. Ich ziehe sie zu mir und schließe sie in meine Arme. Erleichtert seufze ich, als sie ihre Arme um mich schließt.

„Würdest du kurz hier draußen warten?", fragt sie. Ihr Gesicht ist leicht errötet. Ich lächle sie an und nicke. Ich sehe ihr nach, als sie in ihrem Zimmer verschwindet. Ich lehne mich an die Wand und warte. Lilli streckt ihren Kopf durch die Tür und winkt mich herein.

In ihrem Zimmer hat sich einiges verändert. Lilli hat Möbel. Das letzte mal als ich hier war, standen hier nur Kartons und eine Matratze.
Lilli setzt sich auf das Bett und klopft neben sich. Ich setze mich neben sie. Ihre Haare sind noch nass. Eine ihrer Strähnen streiche ich ihr hinters Ohr und lege meine Hand dann auf ihre Wange. „Lilli.", flüstere ich. Sie lächelt und nimmt meine Hand weg. „Du musst mir nichts erklären, Markus.", sagt sie. Ich umschließe ihre Hand mit meiner. „Okay.", sage ich und lege meine Hand freie Hand auf ihre Wange. Ich lehne mich vor. Lilli ebenso. Unsere Lippen sind sich so nah und die Sehnsucht danach bringt mich beinahe um. Aber Lilli in die Augen zusehen, macht alles wieder gut. Ich überbrücke die letzten Zentimeter.

Ihre Lippen sind weich und sie drückt sich näher an mich. Lilli unterbricht den Kuss und sieht mich an. Ihren Blick kann ich nicht deuten und als sie ihre Hand meiner entnimmt, steigt Angst in mir auf. Aber sie legt ihre Hände auf meine Wangen. Sanft streicht sie mit ihren Daumen über meine Wange. Ihr Gesicht ist meinem noch immer so nah, das ich ihren Atem auf meiner Haut spüre. Ich betrachte sie. „Du bist so wunderschön.", sage ich, bevor ich darüber nachdenken kann. Ein leichtes Grinsen erscheint auf ihren Lippen.

„Was ist mit..", ich unterbreche Lilli. „Nichts. Ich liebe sie nicht.", sage ich. Lilli nickt und lehnt sich wieder leicht zurück. „Ich hätte es dir sagen müssen. Es tut mir leid.", entschuldige ich mich. Lilli lächelt mich an. „Du musst dich nicht entschuldigen. Du bist mir keiner Rechenschaft schuldig, Markus. Es war.. ich war..", stottert sie. Ich grinse, „Eifersüchtig?"
Empört schnappt Lilli nach Luft. „Ich bin nicht eifersüchtig.", sagt sie. Ich lache. „Aber sowas von.", meine ich.

Lilli verschränkt ihre Arme. Ich rutsche ein Stück näher und stupse sie an. Sie lächelt und sieht zur Seite. Sie spielt beleidigt, aber ihr Lachen verrät sie. Ich lache. Ich lehne mich zu ihr hinüber und beginne sie zu kitzeln. Sie beginnt zu lachen und wirft sich zu Seite. Ich lehne mich über sie und kitzle sie weiter.
„Hör auf.", kreischt sie. Sie versucht mich herunter zu schupsen. Aber alles was sie erreicht, ist dass wir beide vom Bett fallen.
Lilli nutzt die Chance und setzt sich auf mich. Sie lacht noch, als sie ihre Hände auf meine Brust stützt. Ich sehe sie dabei an und verliebe mich immer weiter.

Ich ziehe sie zu mir herunter und lächle, als ich meine Lippen erneut auf ihre lege.
*
Ich weiß nicht warum, aber ich hatte heute richtige Probleme dieses Kapitel zu schreiben. Klar, das Schreiben braucht Zeit. Aber ich habe über den ganzen Tag verteilt dieses Kapitel geschrieben und ich bin nicht weiter gekommen. Mir hat immer was nicht gefallen und habe dann wieder was gelöscht und neu geschrieben. Wirklich zufrieden bin ich noch immer nicht😅
PS: nachdem ich gestern the Avangers und irgendwas mit the Blablabla of the Galaxy geguckt habe, gucke ich heute Winnie Puh🥺 (mein Herz ist geschmolzen, als ich gesehen habe, dass man das auf Disney+ gucken kann)

if love could speakWo Geschichten leben. Entdecke jetzt