Kapitel 9 ~Mit von der Partie

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Am Morgen ging ich zum Frühstück hinunter und begrüßte alle wieder zurück. Wieder gesund zu sein, war sehr erleichternd. Ich war selten krank, da ist es schon fast etwas besonderes.
Nach dem Essen, entschloss ich mich, auch einmal an einem Test teilzunehmen, doch ich sagte Isabella, sie solle mein Testergebniss nirgendwo eintragen oder nennen.
Zugegeben, der Test war vom Schwierigkeitsgrad her kein Problem, aber das lag gewiss auch bloß daran, dass ich sehr viele Jahre mehr Zeit hatte als all die anderen hier. Volle Punktzahl war am Ende zwar nicht drin, aber eine Punktzahl von 260 konnte sich eindeutig sehen lassen. Ich lächelte.
Wir gingen nach draußen und Emma verschwand mit Norman und Ray zur Waldgrenze. Ich blickte mich um und ging schließlich auf Don und Gilda zu. "Hey." Gilda sah zu mir und begrüßte mich ebenfalls. "Sagt Mal... Kann ich kurz mit euch reden?" fragte ich und zeigte mit meinem Finger hinter mich. "Klar." antwortete Don und wir gingen zu einem Ort, wo wir ungestört waren.
"Also was gibt's?" Don sah mich an. "Ihr wisst ja, dass ich keinen so guten Draht zu Emma, Ray und Norman habe." Gilda nickte "Mh, ja. Du bist ja auch noch nicht so lange hier, wobei es mich bei Emma wundert." "Jap, und genau das ist das Problem. Wisst ihr, ich weiß was ihr vorhabt." Die zwei sahen sich an. "Wiiie...? Was... Meinst du?" fragte Don verwirrt und nervös. "Genau das, was ich gesagt habe." Ich tat einen Schritt auf sie zu. "Bitte, lasst mich teilhaben was ihr plant, lasst mich dabei sein. Überredet die anderen drei und lasst mich mit euch fliehen." Die beiden sahen sich zögernd an. "Okay, wir versuchen es." nickte Don. "Aber sag Mal, woher weißt du das Geheimnis hinter dem Haus?" wandte Gilda ein. Ich schüttelte meinen Kopf. "Nicht so wichtig. Nun, lasst uns zurück gehen."
Als wir am Baum ankamen, sahen die beiden zum Wald und wir warteten eine Weile. "Emma redet wieder nur mit Norman und Ray." blickte Gilda sie traurig an. "Scheiße! Wie lang wollen die sich noch so besprechen? Wir müssen schnell Conny retten." brauste auch Don frustriert auf. "Ich frage mich, ob da mehr dahinter steckt." "Was meinst du damit?" Don stutzte. "Ich weiß nicht. Aber das diese bösen Menschen gefährlich sein sollen, kann nicht alles sein. Da muss schon irgendwas anderes..." sie brach ab. Nun sahen wir die drei auch wieder aus dem Wald kommen. Gilda blickte mich an und wir nickten uns zu. Ich trat ein paar Schritte weg und verließ die beiden schließlich ganz.
Ein wenig später bat Gilda mich mit ihr zu kommen. "Wir haben es geschafft, du darfst mit planen. Allerdings wirkten sie nicht so erfreut, ist irgendwas zwischen euch vorgefallen? Habt ihr Streit oder so?" Ich winkte ab "Nicht doch, sicher wissen sie nur nicht, ob ich es nicht doch Mama erzähle." "Wieso solltest du?" "Tjaa, das ist hier die große Frage." Ich blickte nach oben und legte meine Hände in meinen Nacken.
Wir traten ein und die anderen vier waren schon da. "Also, was habt ihr herausgefunden? Emma, Gilda." fragte Ray. Emma holte einen Block und einen Stift hervor und blickte uns lächelnd an. "Zusammen mit Gilda habe ich genau beobachtet, was Mama macht. Jeden Abend vor acht verschwindet sie." "Sie verschwindet?" "Genau. Sie ist nirgends im Haus zu finden." Emma kniete nieder und öffnete den Block. "Weil es ein geheimes Zimmer gibt." "Ein geheimes Zimmer?" Don beugte sich hinunter und betrachtete den Plan. "Ja. Genau hier." sagte sie und kreiste mit dem Stift eine Stelle zwischen dem Badezimmer und Isabellas Zimmer ein. Den Rest des Gespräches lauschte ich still und die beiden erklärten noch genauer, warum dort ein geheimes Zimmer liegen musste. Ray wandte ein, dass Isabella in diesem einen täglichen Bericht erstatte und Don wollte unbedingt hinein, doch Ray und Norman verneinten das und taten es als dumme Aktion ab.
Am Ende verließ ich mit Gilda und Don den Raum um unangenehmen Gesprächen aus dem Weg zu gehen und ließ sie anschließend alleine, damit sie sich in Isabellas Raum schleichen würden.
Kurz darauf traf ich auf Phil. Ich kniete mich nieder. "Ah, Phil, spielt ihr Verstecken?" Er sah mich mit seinen Kulleraugen an. "Ja!" "Und? Weißt du schon wo du dich versteckst?" Er überlegte "Mmmh, noch nicht so wirklich." Ich stockte. "Wie wär's denn, wenn du dich in Mamas Zimmer schleichst? Dort würde dich keiner erwarten." "Ja!" rief er fröhlich und rannte auch schon weg. Ich stand auf. Grübelnd ging ich nach unten. Wie hatte er es damals ohne mich geschafft zu Isabellas Raum zu gelangen, wenn ich ihm jetzt doch den Anklang dafür geben musste? Wäre er nach einer Zeit von selbst drauf gekommen? Naja, darüber sollte ich mir Gedanken machen, wenn ich wieder auf ihn traf.
Ein wenig später sah ich Emma, Ray und Norman in der Bibliothek und beobachtete sie. Sie entzifferten die Morse-Codes. Ich ging in das Schlafzimmer und holte ein Buch von ihm, William Minerva, dem fremden Unterstützer der Kinder aus meinem Nachttisch heraus. Ich setzte mich auf mein Bett und begann die Geschichten darin zu lesen. Wie auch die anderen später bemerken würden, handelte es um die Welt außerhalb der Mauern. Es ging um die verschiedensten Tiere und Pflanzen und ich fand eine Menge Infos, die ich noch nicht kannte.
Als ich fertig mit lesen war, ging ich hinunter in den Saal. "Wo sind Don und Gilda?" Fragte ich Emma die nun auch mit den anderen beiden schon hier war. Sie wendete den ihren Blick ab. "Wir vermuten sie sind in Mamas Zimmer gegangen. Dabei ist das so gefährlich." Direkt darauf als sie das sagte, kamen die beiden auch schon auf uns zu. "Ah, Don! Gilda! Bin ich froh! Ich dachte schon..." Don sah sehr wütend aus und sie brach ihre Worte ab, als sie merkte, das Ray strikt auf die beiden zu lief. "Wo wart ihr?" fragte er die beiden. Als Antwort gingen wir nach dem Abendessen in der Nacht zurück in den Saal um alles weitere zu besprechen.

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