Kapitel 33~ Wieder diese Melodie

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Lang ist's her, ich hoffe ihr wisst alle noch, was im letzten Kapitel passiert ist X).
Oben seht ihr Naomi mit ihrer umwobenen Monstermaske.
Tbh ist die Zeichnung nicht fertig, aber ich hatte irgendwann keine Lust mehr. Und wenn man das nicht mehr hat, sollte man es auch lassen haha.
Viel Spaß! :)
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Schlurfend trottete ich den Weg zurück und rieb mir meine Augen vor Müdigkeit. Wie ich diese Geschichte doch hasste. Meine Geschichte.
"Aber das musst du nicht." Drang in mir eine warme lächelnde Stimme auf. Verwirrt drehte ich mich um und sah... Ein Mädchen. Sie war größer und vermutlich älter als ich und lehnte an der Wand, ein Bein angewinkelt und die Arme verkreuzt.
"Wer bist du?" Ich festigte meinen Stand.
"Mmmmh, willst du wissen wer ich bin, oder welche Rolle ich spiele? Ich beantworte dir nur eins von beidem."
Ich überlegte für einen Moment, doch eigentlich war mir die Antwort schon klar.
"Ich möchte... Deinen Namen bitte."
Sie lächelte.
"Natürlich. Wer ich bin, anders hätte ich es auch nicht erwartet. Hör zu, bevor du den erfährst, möchte ich dir ein Angebot machen."
"Was für eins?"
"Du kommst hier raus. Du kannst dieser Hölle entfliehen und mit mir kommen!" Sie breitete ihre Arme aus und meinte damit nicht nur diesen Ort, nein, sie meinte die ganze Welt.
"Sterben werde ich trotzdem nicht."
"Ich kann dir diese Gabe nehmen!"
Gabe? Nehmen?
"Ich verzichte, ich möchte dieses Leben mit den anderen und all meine Bemühungen nicht in den Sand werfen. Außerdem... ist das keine Gabe!", zischte ich sie verbittert an. Sie zuckte daraufhin nur mit den Schultern.
Idiotin.
"Auch wenn du dein Ziel vielleicht nie erreichst?"
"Ja, selbst dann würde ich mich nicht mit dem Teufel einlassen! Selbst dann nicht!" Sie hob eine Augenbraue.
"Teufel? Mmmh, wenn du das so siehst. Recht hast du ja irgendwie. Denn in meiner Welt, ja, da bin ich der Teufel.
Naja gut, du hast deine Entscheidung getroffen. Ich verabschiede mich dann Mal." Sie drehte sich um und streckte ihre Hand zur Wand aus.
Was? So schnell?
"H-hey! Warte!" Ich hechtete ein paar Schritte vor und wollte ihren Arm greifen, doch sie blieb unerwarteterweise doch stehen und drehte ihren Kopf zu mir.
"Was denn noch?"
"Ehm... Du sagtest, du könntest mir meine "Gabe" nehmen?"
Die Frage nach ihrem Namen war mir inzwischen schon entfallen.
Unschlüssig kam sie wieder in meine Richtung.
"Ja, wieso?"
"Wie?"
Sie schwieg und gluckste dann einen Moment, welches sich dann in ein Lachen unschwing.
"Oh bitte, du willst mein Angebot nicht annehmen, aber dann sowas wissen?" Hahaha, was? Nicht dein Ernst." Sie wischte sich die Tränen aus ihren Augen.
"Ja, will ich!" Sie wurde wieder ernst.
"Kannst du nicht. Das kann nur ich."
Enttäuscht ließ ich meinen Kopf senken.
"Aber!", setzte sie fröhlich an.
"Wenn du es dir anders überlegst, ruf mich einfach."
Ich nickte und diesmal wendete sie sich sicher der Wand zu, streckte ihren Arm aus und schloss die Augen.
Ich staunte nicht schlecht, als ein gleißendes Licht vor ihr auftauchte. Ein Portal?
Sie schritt hinein und ein Gedankenblitz durchfuhr mich.
"Warte! Wie heißt du?"
Ich betrachte ihre leicht vom Wind, der aus dem Portal kam, wehenden Haare.
"Lina... Heiße ich...
Lina Minazuki!" Und das Portal schloss sich.
~
Nachdenklich lief ich durch den Wald, kickte einen Stein nach dem anderen weg und lauschte der unangenehm Stille. Keine Vögel. In diesem Teil der Erde, der Monsterwelt, gab es keine Vögel in den Anlagen oder Spielplätzen oder Städten und Dörfern.
Ich war nur hier um Emma zu entgehen, die ihren Plan schmieden musste, wie sie die Adligen besiegen konnte, denn ansonsten würde sie mich befragen, würde heute keinen Plan haben und würde sterben. Und das wäre dann wirklich einschneidend für diese Geschichte.
Ich blieb stehen einem seltsamen Gedankengang nachgehend.
Könnte ich, Naomi, könnte ich... Emma ersetzen? Ich kannte jeden Satz und jedes Ziel von ihr. Naja, inzwischen wurde wohl ein wenig aus meinem Gedächtnis gelöscht, wenn man den Vorfall am Fahrstuhl betrachtete. Nur wieso?
Aber egal wie lange ich darüber nachdachte, ich kam auf kein Ergebnis und gab schließlich auf. Ich hatte nur Theorien.
Vielleicht ging ihm die Lust aus, mich weiter zu beobachten, aber das machte keinen Sinn, denn dies tat er auch bereits seit tausend Jahren mit den Fleischmenschen, ebenso wie mit mir.

Andere Welten? Ermüdet sah ich in den blauen Himmel hinauf.
Ich lebte seit tausend Jahren.
So lange, dass ich das Abkommen der Monster zwischen den Menschen mitbekam.
Und ich wurde in dieser Kriegswelt geboren, dann schließlich war mein zweites Leben in einer der Anlagen.
Damals waren sie noch nicht so gut.
Heruntergekommen.
Instabil und noch viel stärker bewacht, selbst die Grace Field Häuser.
Das System hatte ganze 200 Jahre gebraucht um sich aufzubauen.
Und meine Freunde von damals. Sie alle waren tot, tot nachdem ich das Versprechen abgelegt hatte.
Obwohl ich sie doch retten wollte...

Leise ertönte eine Musik.
Ich wandte mich in ihre Richtung.
Nicht eine Musik, es war diese Musik.
Es ging los.
Ich rannte Richtung Dorf zurück, alle anderen irrten verängstigt umher, öffnete die Tür eines Hauses und schritt Richtung Schrank.
Ich holte meinen Rucksack hinaus und entnahm ihm eine Granate, ein Messer und zudem die Pistole.
Das Messer würde ich brauchen, jedoch die Granate und Pistole? Das musste ich noch sehen.
Ich hatte zwar nicht vor, mich dieses Mal zu verwandeln, doch ich zog vorsichtshalber die Maske auf. Wenn ich versehentlich eine Pistolenkugel abbekommen würde, war es schließlich vorbei und wieder dürfte ich dann von vorne beginnen. Bei dem Gedanken daran zog sich mein Herz zusammen und ich biss vor Stress meine Wange blutig.
Wieder wandte ich mich der Vorbereitung.
Für den Schutz meines menschlichen Körpers, zog ich noch eine Schussweste an, die ich hier in dem Areal gefunden hatte.
Und nun hieß es... Warten.
Ich setzte mich mit dem Rücken an die Wand, mit der Pistole vor meinem Gesicht und verharrte einige Minuten auf der selben Stelle.
Und schön hörte man die Monster, wie sie durchs Dorf schlichen und sich wunderten wo alle waren.
"Wir wollen wohl Versteck spielen?" Zog ein Gedanke der Monster durch meinen Kopf.
Sie zogen von Haus zu Haus, öffneten die Türen und schlossen sie wieder, als sie niemanden vorfanden.
Einen Moment... Sie zogen von Haus zu Haus?
Ich sprang auf und verpasste mir eine Ohrfeige. Das war in dem Zeitablauf, den ich kannte nicht so gewesen und sie waren gleich hier.
"Verdammt!" Jetzt war es egal, ob sie mich hörten oder nicht, ich musste ohnehin hier raus.
Die Tür sprang auf, während ich gerade dabei war, das Fenster zu öffnen. Ich sah das kleine weiße Monster, welches immer so gierig gewesen war.
"Scheiße!", fluchte ich.
Als es mich erblickte weiteten sich seine kleinen Augen und ein hämisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.
"Hey! Hier hat eine wohl das Kommando verpasst!", rief es den anderen zu.
Es kam auf mich zu gestürmt und ich schoss durch das Fenster nach draußen und wollte auf das Dach hoch, doch es packte meinen Knöchel und hielt mich fest.
Ich ließ einen kleinen erschrocken Laut von mir, denn ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Körper.
Grinsend blickte es mich an und verdrehte langsam meinen Knöchel. Ganz ganz langsam.
Und mir verzog sich das Herz.
Ich versuchte mich zu lösen, doch ein Monster war weit aus stärker als ein Mensch.
Sekunden vergingen und ein Knacken ertönte.
"Lass sie sofort los!", ertönte plötzlich eine Stimme und das Monster wurde vor meinen Augen weg geschleudert, woraufhin ich das Gleichgewicht verlor und schon drohte zu fallen, doch eine knochige Hand fing mich noch rechtzeitig auf.
An meinem kaputten Knöchel.

Ouch.

TPN- Eine etwas andere GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt