Emma schlug das Buch auf und erzählte uns die Geschichte von Alvar Pinera. Es ging um einen Abenteurer, der eben diesen Namen besaß. Er gelangte in eine Meeresgrotte, umgeben von jeder Menge Schlangen und zu seinen Füßen der Schatz, den er suchte.
"Ganz ähnlich, oder?" Sie sah uns grinsend an. "Die Höhle... Die Diamanten... Die Schlangen! ..." Sie sah nach hinten. "Es geht um genau diese Bäume!! Der Roman ist ein Handbuch, das uns die Außenwelt erklärt!"
"Moment Mal, Emma! Ja, es ist ähnlich, aber..." Ray zögerte. "Doch, vielleicht hast du Recht! Lass es uns versuchen!" Emma nickte zufrieden. "Okay! Wenn das Buch Recht hat, greifen uns die Wurzeln nur an, wenn..." Sie wendete sich zu uns und breitete ihre Arme aus. "Geht ein Stück zurück!"
Ray nahm eine Tasse in die Hand, zögerte kurz und warf sie letzendlich gegen die Wurzelwand. Schon ein paar Millisekunden später reagierten die Wurzeln und zerbrachen die Tasse in Stücke.
"Berührung!" Triumphierten Ray und Emma.
Ray sah sich kurz um. "Emma. ... Ich glaube, du hast Recht. Das sind die Schlangen von Alvar Pinera." Emma nickte "Sag ich doch!"
"DIE WURZELN WERDEN IMMER MEHR" wies Christie auf die Wurzeln die den Schlangen tatsächlich ähnlich waren und dies erkannte ich erst dieses Mal.
Die beiden nickten sich zu und traten dann, entgegen der Beunruhigung der anderen, näher zu den Wurzeln, drehten sich um und breiteten ihre Arme aus.
"Seht ihr? Alles in Ordnung!" Lächelte Emma uns an. Emma beruhigte die Kinder und erklärte, dass wir sie nur nicht berühren durften. Dann würden sie uns nichts tun.
"Hört mir zu!" begann Ray den Plan zu erklären. "Wir machen es so, wie anfangs vorgeschlagen, und klettern an dem hinteren Baum hoch, bevor die Wurzeln von den Wänden uns erreichen!" Er grinste. "Ihr schafft das! Auf Bäume zu klettern habt ihr alle doch ewig geübt." Ich lächelte schief. Fazit: Nein, ich hatte nicht ewig geübt. Wie auch?
Ich sah den Baum an. Im Gegensatz zu anderen glatten Bäumen hatte er tiefe Eingrabungen, dank den Wurzeln. Die konnte ich nutzen und mich richtig festhalten.
"Na dann los!!" schlug Gilda die Hände zusammen. Sie setzten an und kletterten zügig nach oben. Ich tat es ihnen gleich, wenn ich das schaffen würde, wäre es das erste Mal, das ich von hier entkäme. Ich zuckte ein paar Mal zusammen, da ich mit dem Fuß abrutschte, was natürlich weh tat. Doch da musste ich durch. Ich beobachtete wie die anderen an die Decke sprangen, sich an den dort befindenden Wurzeln festhielten und sie durch ihr Gewicht zum reißen brachten. Der eisig kalte Wind drang in die Höhle und die Wurzeln begannen sich zurück zu ziehen und zu erstarren. Schließlich halfen sie uns allen heraus.
Ich packte meinen Schal aus während die anderen ihre Situation diskutierten.
"Emma! Hier! Das sind sie!" kam es von Ray der etwas entfernt von uns stand. Wir traten näher und betrachteten die sogenannten Seeanemonen. Sie speicherten in ihrem Inneren Wasser und auf Grund dessen schnitt Ray sie auf und füllte ein Glas mit eben diesem klaren Wasser.
Don nahm das Buch in die Hände und begann es anzustaunen als sei es ein Gott. Ich kicherte. "Hey! Lachst du mich aus?" "Aaaach, ich doch nicht." Er begann zu schmollen.
"Draußen ist es gefährlich... Es gibt mehr Feinde, als wir gedacht hätten..." Emma sah uns zufrieden an. "Aber wir schaffen das! Wir sind nicht allein! Wir haben unsere Familie... Und einen Verbündeten! ... GEHEN WIR WILLIAM MINERVA SUCHEN!" Sie breitete ihre Arme aus.
"Dafür müssen wir als erstes... Lebend durch diesen Wald kommen. Los! Strengen wir uns noch Mal an! Es geht weiter!" Lachend kam sie auf uns zu und Christie fiel ihr in die Arme.
Wir liefen geradewegs durch den Wald.
"Stimmt die Richtung noch, Emma?" rief Don nach hinten.
"Ja!" hob diese wiederum ihren Arm als Bestätigung.
Ray und Emma blieben stehen, während wir weiter liefen. Es verging eine Weile, inzwischen warteten wir auf die beiden, die das Rätsel des Stiftes und der Morse-Codes lösten.
Plötzlich klappten sie das Buch zu und steckten all ihr Gepäck weg.
"Ray..."
"Ja, Irgendetwas kommt..."
Ihr Gespür war gut, dafür, dass sie gerade erst hier heraus gekommen waren.
"Nicht schon wieder!" jammerte Nat. Und auf einmal krachte ein Baum völlig weg und ein riesen Monster erschien.
"LAUFT!!!" Schrie Ray und wir liefen.
Alle schrien.
"Was ist das?! Steht das auch in dem Buch?!" fragte Gilda, während sie nach hinten schaute.
Mein Fuß schmerzte, doch damit musste ich auch dieses Mal klar kommen.
"Nein! Das ist sicher ein Monster!!" antwortete Ray.
Sie begannen den Unterschied zwischen den Monstern der Farmen und den wildlebenden Monster zu erkennen. Keine Intelligenz, kein Bewusstsein, nur auf Trieben aus. Ich musste an Hunde und Katzen denken, die ich in der Menschenwelt angetroffen hatte. Damals völlig neu für mich. Ich lächelte.
Das Monster langte mit seiner Zunge nach Emma, welche sogleich stolperte, doch Ray griff nach ihr und sie erlangte ihr Gleichgewicht zurück.
"Hey! Sind das die Verfolger?!" fragte Mark angsterfüllt.
"Nein! Der will uns AUFFRESSEN!" Antwortete Nat hysterisch.
"Genau, der kommt nicht von Bauernhof. Die Verfolger würden niemals ihre Ware fressen. ... Niemals!" stimmte Emma zu.
Ich merkte, wie ich langsamer wurde. Ich hatte keine Luft mehr und mein Fuß tat nun unübersehlich weh.
Don streckte seinen Arm aus und die Gruppe teilte sich auf. Eine lief Don, eine lief Gilda hinterher. Die langsamen Kinder mit Gilda, die schnellen mit Don.
"Ray, die anderen kommen allein klar! Lass uns das Ding zu zweit erledigen!"
"Und wie... ?"
"Das überlegen wir jetzt."
"Planlos wie immer!" Er sah mich an. "Und du? Kommst du klar?" "Ja..." Antwortete ich zwischen meinem schnellen Atem. Ich bog nach rechts ab und lief noch ein Weilchen weiter. Als ich weit genug weg war, blieb ich stehen und warf mich hinter einem Baum zu Boden. Schmerzend hielt ich meinen Fuß und hörte das Monster langsam verschwinden. Betrübt zog ich meinen Schal über die Nase.
"Hey, brauchst du Hilfe?"
Ich kannte die Stimme und wandte meinen Kopf zur Seite. Ich sah einem menschengroßem Monster ins Gesicht. Sie trug eine Maske, um ihr verletzliches Auge zu verdecken. Ihr Gesicht jedoch war von einer Kapuze verborgen, darunter lugten ihre lilanen Haare hervor.
"Nein danke. Ich komm schon klar!"
Sie kniete sich herunter.
"Bist du dir sicher?""Natürlich... Mujika!"
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TPN- Eine etwas andere Geschichte
HorrorHey ho. Es ist eine etwas andere Fanfiction, also denkt ja nicht, ihr kommt mit irgendwem zusammen ;). Es geht um ein Mädchen namends Naomi, welche mit 10 (fast 11) Jahren zurück in das Waisenhaus kehrt und versucht mit den Kindern zu fliehen. Stark...