Kapitel 37~ Goldenes Blut

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Hello :)
Ich hab Mal Anna gemalt, wie sie Naomi meistens ansieht.
Nicht sehr freundlich haha.
Viel Spaß beim lesen.

Leise öffnete ich den Eingang zum Bunker. Als ich vom Goldy Pond floh, musste ich einen kurzen Zwischenstopp machen, da die Bomben, die den Goldy Pond zerstörten zu laut waren und ein Fiepen meine Ohren durchdrang. Auch jetzt hatte ich noch Kopfschmerzen und so rieb ich mir gestresst die Stelle zwischen meinen Augenbrauen.
Ich schritt zur Küche des Bunkers und auf dem Weg begegneten mir schon einige Kinder, die mich froh begrüßten. Gemeinsam begleiteten sie mich zu Gilda, welche mir sogleich um den Hals fiehl.
Entgeistert wehrte ich sie wieder ab.
"Wasser?", fragte ich nur und schob mir einen Stuhl beiseite.
Gilda nickte und füllte mir sofort ein Glas Wasser. Ich schlang es gierig hinunter. Mit einem Seufzen wischte ich meinen Mund ab und packte dann Gildas Schulter.
"Gilda...", fing ich ernst an.
"Nimm mir Blut ab, sofort!"
Verwirrt blickte sie mich an. "Was... Wofür, wieso."
"NAOMI?!" Ich blickte zur Seite und sah Anna in den Raum schlittern.
Grimmig sah sie mich an. Sie stand unter Strom. Unter Strom der Wut.
"Wo ist Ray?"
"Und Emma?", hackte auch Gilda zaghaft nach.
Ich lächelte Anna nur amüsiert entgegen, woraufhin sie ein paar Schritte zu mir stapfte.
"Wo. Ist. Ray?" Sie betonte jedes Wort einzeln und schüttelte mich dabei ein wenig.
"Hey!", mischte Gilda sich ein.
"Ganz ruhig Anna!"
Sie ließ von mir ab.
Ich schob meinen Ärmel zurück und streckte auffordernd meine Hand zu Gilda.
"Emma und Ray kommen bald. Aber Ray ist schwer verletzt, er braucht eine Bluttransfusion. Damit es nicht zu lange dauert, nehmt mir schonmal Blut ab und bereitet einen Krankenplatz ein. Keine Sorge, mein Blut ist natürlich passend."
Anna zog eine Augenbraue nach oben. Sicher fragte sie sich, warum ich wollte, dass Ray überlebte.
Noch einmal nervend bewegte ich meinen Arm in Gildas Richtung.
"Mach schon!"
Perplex wandt sie sich ab und eilte schnell davon. Anna hingegen packte mich eisern am Arm und zerrte mich hinter Gilda hinterher.
"Wenn Ray tot ist...", sie sah mich mit einem Blick an, den ich von ihr niemals erwartet hätte. So mordlustig und gleichzeitig so ernst. Ein Grinsen trat auf meine Lippen.
Anna kam nun näher und flüsterte in mein Ohr.
"...Dann bring ich dich um!"

Gilda setzte die Nadel an und schon floss das Blut durch den Schlauch in einen Beutel.
Erstaunt hob Gilda eben diesen Beutel schließlich nach oben.
"Was ist das?" Ihre Stimme war nur ein zarter Hauch, doch jeder vernahm ihren Wortlaut.
Winzige goldglänzende Partikel waren in meinem Blut zu verzeichnen. Die Anwesenden versammelten sich, doch eine längere Betrachtung des Blutes war nicht möglich, denn schon schnappte jemand das Blut aus ihren Händen.
"Naomi... Was. Soll. Das?!"
"Na, hallo Schwester. Wieso denn so ruppig? Ich will nur helfen."
Ich unterdrückte, wie geschockt ich war, sie hier zu sehen.
Meinte Lord Leuvis etwa sie mit >Ausreißer<?
Lilly beschwerte sich in einem fort, warum man unser Blut nicht herumzeigen durfte, doch mich interessierte dies nicht.
"Willst Ray umkommen lassen oder was?"
Sie stockte.
"Was zum Teufel Naomi? Du hast schon so viele Menschen umge-"
"WAS...", unterbrach ich sie
"... habe ich?"
Sie verstummte.
"Bloß weil du nicht lieben kannst, heißt es nicht, dass ich meine Freunde umkommen lasse."
Inzwischen zog Gilda Anna langsam heraus und wies auch die anderen an, sich zu entfernen.
Ich stand nun abrupt auf, riss die Schläuche aus meinem Arm und schritt bedrohlich ein paar Schritte auf sie zu.
Kurz darauf packte ich in ihre Haare.
"EY!"
"Was denkst du, wer du bist, häh?"
Ich begann ihren Kopf zu schütteln. Sie schrie auf. Prügelte auf mich ein. Mit einer Hand griff sie nun zu ihrer Taille, doch ich stoppte ihre Hand.
"Versuchs... Gar nicht erst! Hör zu..."
Ich beugte mich zu ihrem Ohr.
"Sei brav und ich lass dich heil gehen."
Ich griff fester zu. Sie dachte nach, während sie zappelte.
Schließlich gab sie auf.
"Okay gut, ist ja gut, lass mich los!"
Ich gehorchte.
"Man, meine Fresse."
Sie wusste genau, dass sie nicht gegen mich ankam. Ich war stärker.
Erschöpft und leicht verschwitzt ließ sie sich auf einen Stuhl fallen.
"Was willst du wissen?"
Ich begab mich ebenfalls auf einen Stuhl. Neben sie.
"Was machst du hier?"
Lilly schüttelte ihren Kopf.
"Ein paar Tage nachdem ihr geflohen seid, sind wir das ebenfalls."
Sie lachte leicht.
"Was glaubst du, was da los war? Zwei Familien auf einmal."
Ich nickte verständnisvoll.
"Na dann!"
Ich stand auf.
"Ich muss den Platz vorbereiten."
Verwirrt blieb Lilly in dem Raum zurück.
"Oh moment..." Ich drehte mich zu ihr um.
"Woher weißt du...
Von meinen Morden, hm?"
Lilly zuckte zusammen und ein leicht schuldiges Lächeln trat auf ihre Lippen.
"Ach das... Ein Traum!" Leicht hob sie ihre Hand und kratzte ihren Hinterkopf.
"Hör auf... Zu lügen, Lilly!"
Genervt und mit einem Seufzen lenkte sie ein.
"Ja okay ich hab mein Gedächtnis zurückerlangt als wir flohen. Die ganze Welt hatte zu viele Parallelen von dem, was ich bereits kannte. Tja, so ist's nun wohl.
Ich hasse dich wieder."
Sie zuckte nicht sehr bedauernd mit den Schultern. Mit knirschenden Zähnen schritt ich erhobenen Hauptes aus dem Raum heraus. Eine Schwester mit fehlenden Erinnerungen wäre mir lieber gewesen, so konnte sie mir nichts versauen.
"Oh warte!"
Mir kam ein Geistesblitz und ich ging ein paar Schritte rückwärts bis ich Lilly wieder sehen konnte.
"George... Ist am Leben!"
Und schon war ein Klirren zu hören, Lilly fiel das Glas Wasser aus den Händen, was sie sich inzwischen beschafft hatte.
"Was?!"
Tränen bildeten sich in ihren Augen.
Ich seufzte.
"Zumindest... so lange, bis ich ihn...
Fraß."
Und dann schrie sie. Sie schrie so, dass es nur von einem wahren Monster hätte sein können.
Ich lachte.
Und schon schoss sie in ihrer wahren Gestalt auf mich zu, doch ich wich ihr geschickt aus und sie krachte mit voller Wucht gegen die Wand.
"Oh oh! Du hast sie kaputt gemacht!"
Mit theatralisch vor dem Mund gehobener Hand schaute ich auf sie hinab.
"Vielleicht solltest du dich hier nicht verwandeln. Keiner kennt deine wahre Gestalt."

Und so ließ ich sie allein. In ihrer eigenen kleinen Welt.
Vielleicht hasste ich sie, doch was sie nicht sah, waren meine Tränen.

Denn ich...
Liebte George ebenfalls.

Mit einer Hand wischte ich die Tränen weg, bevor ich wieder zu den anderen in den Raum trat, welche mich teils glücklich teils verwundert wieder in ihre Arme nahmen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 18, 2023 ⏰

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