TPN- Eine etwas andere Geschichte

Kapitel 35~ Entscheidung

"Es ist soweit, du hast es geschafft! Du hast genug infantile Kinder gefressen um sterben zu können! Dein Jahrtausend langes Ziel hast du erreicht! Bereit zu gehen?" Er fasste mich behutsam am Kiefer und sah mich eindringend an.
Leer betrachtete ich ihn ebenfalls und schloss schließlich meine Augen.
"Ich hab mein Ziel erreicht? Ja... Das stimmt wohl..."
Er kam meiner Stirn mit seinem Finger immer näher und tippte sie einmal an.
Schmerzlich lächelnd gab ich mich dem Prozess hin.
Ich spürte wie mein Körper leichter wurde und wie ich langsam in Trance fiel. Meine Seele löste sich von ihm und die Umgebung tauchte sich aus tiefem Schwarz wieder in den Goldy Pond um. Mein richtiger Körper sackte in sich zusammen und ich sah die anderen gegen Leuvis kämpfen. Es war schon so weit?
Es fiel mir schwer auch nur einen Gedanken zu fassen und deswegen betrachtete ich das Monster, dass mich all die Jahre begleitet hatte.
"Vielen Dank... Für alles und nichts."
Es nickte bloß und ich schloss schließlich meine Augen.
Es war wirklich soweit.
"Sayonara, schreckliches Leben." Ich kuschelte mich in mich selbst zusammen und eine einzelne Träne lief über mein Gesicht.
"Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein, oder? Wir nennen dich Familie und du stirbst einfach? Du wolltest mich doch umbringen! Komm gefälligst mit uns zurück in den Bunker oder bist du lebensmüde?" Erschrocken öffnete ich meine Augen.
Ich lag auf einem Dach und neben mir stand... Ray?
Er redete auf mich ein und ich drehte bloß meinen Kopf zu dem Monster, doch er zuckte bloß mit den Schultern.
"Ich kann dich nicht sterben lassen, wenn jemand deine Leiche stört."
Was? Wutentbrannt sprang ich auf und klatschte Ray eine direkt ins Gesicht.
"Hey!", beschwerte er sich, während er seine Wange hielt.
"Was sollte das?!"
Ich schritt zügig zum Rand des Daches und betrachtete meine Leiche, vor der Ray und der Alte hockten.
Sie schienen sich zu streiten.
Ich betrachtete kurz den Kampf zwischen Leuvis und den anderen. Der Elektroschock.
Verdammt, wenn die beiden sich nicht bald von mir lösten, würden sie sterben.
Ich sprang hinunter und Ray rannte entsetzt zum Rand des Daches und blickte mich besorgt an.
Zwecklos versuchte ich dem echten Ray mitzuteilen, er solle mich in Ruhe lassen.
"Dummkopf! Du musst mit seiner Seele sprechen.", sah mich das Monster kopfschüttelnd an.
"Du bist schließlich in einer Seelenwelt."
Ich verstand und wirbelte herum.
"Hey Ray!"
Erschrocken und verwirrt wendete er schnell seinen Blick ab.
"Wie bist du hierher gekommen? Los! Lass mich gehen!"
"Was?! Spinnst du?"
"Lass mich sterben verdammt! Wenn nicht, dann sterbt ihr! Euer Plan Leuvis zu erledigen wird nicht funktionieren, wenn du bei mir bleibst! Geh!"
"Nein! Was checkst du daran nicht du dumme Kuh? Ich lasse niemanden mehr sterben!"
Okay, er hatte es so gewollt.
"Du?"
"Ja. Klar doch."
Das Monster streckte seine Hand aus, mich durchfuhr ein Schock und meine Sicht verschwamm.
Ich lag am Boden, wieder in meiner Leiche und nun nahm ich auch wieder jedes Geräusch wahr.
Ich knurrte und schoss nach oben, mit ausgefahrenen Kralle.
"WOW!" Der Alte sprang nach hinten und richtete sein Gewehr auf mich.
Er grinste nervös.
"Noch ein Monster? In Form eines Menschen? Ich wusste bei der ist was faul!"
Ray hingegen wich geschickt aus und begab sich dann ebenfalls zu dem Alten.
"Was zur Hölle?" Er atmete schwer.
"Ich hab dir gesagt du sollst verschwinden, Ray!"
Verwirrt blickte der Alte Ray an.
"Was?"
"Woher soll ich wissen, dass du ein Feind bist?"
Woh... War er jetzt übergeschnappt?
Mein Geduldsfaden riss.
"1. ... Bin ich kein Feind! Aber wenn du nicht langsam die Klappe hältst, werde ich einer!
2. Habe ich es dir mehrmals gesagt."
Meine Stimme wurde immer lauter, bis ich schließlich schrie.
"3. GEH JETZT DA RAUS UND VERFOLGE DEINEN PLAN UND LASS MICH STERBEN! WIESO WERDE ICH STÄNDIG AM LEBEN ERHALTEN? MEINE FRESSE, VERSCHWINDET!"

Sie schwiegen.
"Und wieso zur Hölle weißt du davon, dass ich dich fressen wollte?"
"Was?" Perplex standen sie beide da und wir blicken uns entgeistert gegenseitig an.
"Hä?" Ich verstand nicht, was er nicht verstand.
"Du willst mich... Fressen?"
"Hä, nein. Ich wollte. Hast du doch selbst gesagt!"
"Nein, was wann denn?"
Ein kalter Schauer überfuhr meinen Rücken.
Dieses Arschloch von einem Monster. Er hatte mich reingelegt.
"Scheiße!", murmelte ich nur als Antwort auf seine Frage.
Ich überlegte nur eine Millisekunde und mein Entschluss stand fest. Fest drückte ich mich vom Boden ab und schoss auf sie zu. Mit ausgefahrenen Krallen verwandelte ich mich in ein Monster und wurde somit größer und stärker als die beiden.
"Ach du Scheiße!" Der Alte versuchte mir meine Maske vom Kopf zu schießen, doch eher er sich's versah umschloss mein Kiefer sein Gewehr und es gab einen lauten Knack.
Es war zerstört. Das Gewehr mit den Kugeln zum zerstören einer adligen Maske war dahin.
Grinsend ließ ich los.
"Tja! Pech gehabt!"
Jetzt war es aus, wenn einer Leuvis nun tötete, war ich es.
Ich hörte plötzlich ein Klacken direkt neben mir und als ich mich perplex umdrehte wurde mein Kopf schon mit voller Wucht nach hinten gewirbelt. Ich spürte förmlich, wie die Knochen sich durchtrennten und doch zeitgleich sofort wieder regenerierten. Es tat weh, doch im Vergleich zu dem, was ich bis jetzt durch machen musste, war es nichts.

"HALT!"
Alles erstarrte. Die Zeit.. sie blieb stehen.
"Hör mir Mal gut zu, Mörderin!"
Ich spürte förmlich wie sich meine Augen verengten. Er war es, schon wieder.
"Ab sofort bist du immer noch unsterblich und machst Zeitsprünge."
Was? Nein!
"Deine Aufgabe besteht darin Ray zu töten. Eliminiere ihn!"
Schockstarre und Ungläubigkeit.
Langsam stockend drehte ich mich zu ihm um und schrie auf.
Er grinste mich hämisch an und ich wollte fliehen. Weg von ihm. Doch es ging nicht. Ich war eingefroren und konnte so bloß zusehen, wie er seine eiserne Faust wieder um mein Herz Schloss und zudrückte.
Gerade eben noch... Da war ich frei.

Schon war ich wieder in der Realität und blickte mit Tränen in die Augen des plötzlich so kalt gewordenen Rays ins Gesicht. Er hielt eine Pistole direkt gegen mein Monsterauge, denn die Maske war bei dem Schuss vorher zersplittert.

"Stirb du Monster!"

Nein... BITTE NICHT!

Ich schloss meine Lieder ein letztes Mal hilflos zu.