Kapitel 15 ~Meine Schwester und der Tod

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Hello Guys. Bevor es los geht, schaut euch gerne das Bild an. Da sind Naomi und Lilly. Und nebenbei, es ist wirklich nur eine Skizze von 15 min, also entschuldigt, wenn es nicht das beste ist haha.
Naja ich störe euch nicht weiter, viel Spaß mit dem Kapitel.

"Tot?" Meine Finger fühlten sich taub an und mein Hals kratzte. Das konnte nicht sein. Ich hatte ihn doch getroffen, mit ihm geredet, seine Hand in meiner gespürt. "Er wurde mit 7 Jahren ausgeliefert und getötet. Und das ist nun schon drei Jahre her." erklärte mir Jake.
"Habt ihr es gesehen?" fragte ich. Die beiden schüttelten ihre Köpfe. "Dann gibt es noch Hoffnung. Ich kann niemanden sehen, der schon tot ist." Die beiden blickten verwirrt und ich zuckte zusammen. "Aaah nicht so wichtig, nicht so wichtig."
Die beiden schienen noch misstrauisch, doch sie fragten nicht weiter nach. "Lilly, sie hat damals den größten Schaden durch seinen Verlust erlitten." "Den größten?" Nelly nickte "Sie verlor ihr Gedächtnis."
"Ihr... Gedächtnis?"
"Ja, sie ist mit uns hier aufgewachsen, weshalb ich mich auch frage, woher du sie kennst, aber das spielt keine Rolle. Sie und George waren ein Herz und eine Seele." Meine Miene verfinsterte sich. "Als sie erfuhr, dass er tot sei und wir am nächsten Tag fragten, wie es ihr ginge, fragte sie, wieso wir ihr diese Frage stellten und dass es ihr wie immer gut ginge." Ich stutzte. "Aber Moment, ihr habt doch gesagt ihr habt nicht gesehen, wie er gestorben ist, wie habt ihr es dann raus gefunden?"
Sie zögerten kurz. "Wir haben bei der nächsten Auslieferung nachgesehen. Irgendetwas kam uns komisch vor. Weiß nicht, Intuition oder so. Bis dahin ging es Lilly auch noch gut, naja so halbwegs jedenfalls. Aber als sie es dann erfuhr, war es vorbei mit ihr."
Sie hatte also vorgegeben ihr Gedächtnis verloren zu haben. Interessant, wirklich interessant. Dieses Monster war echt noch verschlagener als ich dachte. "Bringt sie her." forderte ich sie auf. "Was?" fragten die beiden perplex zurück. "Bringt sie her." Ich lächelte. "Sie wird euch helfen können. Sie weiß mehr als ihr denkt."
Sie schauten sich an. "Du... Du glaubst echt, sie hat ihren Gedächtnisverlust nur vorgespielt? Wirklich schade, du kennst sie echt kein bisschen." "Haa? Ich bin ihre Schwester. Ich kenne sie hundert Mal besser als ihr." Jake zog eine Augenbraue hoch und verschränkte seine Arme. Er drehte sich um und ging los. "Du bist vielleicht ihre Schwester, aber ihr seid nicht zusammen aufgewachsen." Er verschwand.
"Tch, was denkt der sich eigentlich?" Ich drehte mich um und setzte mich. Nelly sah mich an. "Aber er hat doch Recht..." Ich sah ihr in die Augen. "Glaubst du?" Sie zuckte mit den Schultern. Sie glaubte mir zwar nicht, aber sie wusste offensichtlich, das mehr dahinter steckte.
~
"Sollten sie nicht langsam zurück sein?" Ich dehnte meine Arme während ich Nelly das fragte. Wir warteten schon eine halbe Stunde, der Weg für die hohe Zeit war viel zu kurz. "Mmh." Sie antwortete mir nicht richtig. Betrübt blickte sie auf den Boden und malte mit ihrem Fuß etwas in die weiche Erde. Es war still. Sehr still.
"Nelly." sprach ich sie nun bedacht und vorsichtig an. "Hmm?" Immer noch nur so eine dumpfe Reaktion. "Nelly!" Ich trat nun Schritt für Schritt näher an sie. "Hmm?" Noch einen und noch einen. "Nelly."
Nun stand ich vor ihr. Sie blickte mich an. "Dein Name... Ist gar nicht Nelly... Stimmt's?"
Ihre Augen wurden trostlos, wie als hätten sie kein Leben mehr in ihr zu halten. Sie begann zu lächeln. Aber nicht normal, sondern so, als würde ich richtig liegen.
"Nein nein, ich heiße schon Nelly."
Ich hörte eine Knacken hinter mir und drehte mich um. Ich sah wie etwas auf mich zu raste und das war auch schon das letzte. Es traf mich, ich verlor das Gleichgewicht und viel zu Boden.

Alles um mich herum wurde schwarz.

Im Dunkeln hörte ich Stimmen. Sie klangen noch dumpf, aber sie wurden immer klarer. Ich öffnete meine Augen und blinzelte. Das grelle Licht machte es schwer etwas zu sehen, doch meine Augen gewöhnten sich langsam daran.
"Erstaunlich, ihre Regeneration ist wirklich schnell. Ihre Wunde ist schon verheilt." Jemand berührte meinen Kopf, da, wo ich getroffen wurde.
"Es ist wirklich du gesagt hast, Lilly." Meine Sicht war nun wieder komplett da und ich sah jede Menge Kinder. Ich kannte sie natürlich nicht. Doch auch Jake, Nelly und meine... Meine Schwester sah ich unter ihnen. Hatte sie das alles fabriziert?
Wie viele waren sie? 5, 10. 14 insgesamt. Hinter mir aber sollten noch drei weitere sein, wenn meine Ohren mich nicht täuschten.
"Findet ihr nicht, das war etwas zu hart. Sie sieht doch noch sehr benommen aus." sagte ein kleiner Junge links von mir. "Ach, mach dir um die keine Sorgen. Die ist genauso wie ich. Sonst wär sie ja nicht meine Schwester, nicht wahr?"
Ich bemerkte, das meine Hände hinter meinem Rücken an einen Baum gefesselt waren. Das würde nur sie machen, die Kinder wären doch niemals so verschlagen. Sie kennen nur die gute Welt dieses Hauses.
"Du verdammte Drecksschwester. Glaubst du, du schaffst es immer und immer wieder mir alles zu versauen. Ich bin nicht mehr so, glaub ja nicht, du bekommst diesmal was du willst." Kam es hasserfüllt aus meinem Mund.
Sie tänzelte leicht vor mir her. "Hmmm, lass mich überlegen. Ups, genau das passiert gerade." Ich hasse ihr vermaledeites Lächeln so, so sehr.
Doch sie stutzte kurz: "Nanu, wieso hab ich das gesagt? Ich kenne dich doch nicht. Ist das sowas wie eine Schwesternverbindung. Hmm, wir müssen uns ja ziemlich gehasst haben. Stimmt. Jake, dann macht es auch Sinn, warum ich immer wieder Informationen in meinen Träumen bekomme. Die kommen von ihr." Sie zeigte auf mich. Jake nickte während er überlegte.
"Klingt logisch." Bestätigte er dann.
Doch ich war verwundert, Jake schien nicht gelogen zu haben, sie, meine Schwester hatte einen Gedächtnisverlust. Ich konnte spüren, ob sie log oder nicht und sie tat es nicht. Heißt das, sie ist wirklich hier aufgewachsen?
Sie kniete sich an der Wurzel eines Baumes nieder und holte einen weißen Beutel heraus. Sie öffnete ihn und holte ein silbern glänzendes Messer heraus.
Nelly zuckte zusammen. "Lilly... Was?" Sie stand auf und drehte sich zu mir um. Sie Schritt langsam auf mich zu und legte das Messer an meine Halsschlagader an.
"Lilly! Das reicht!" Wandte nun auch Jake ein und auch die anderen Kinder waren ebenfalls unruhig.
Sie schüttelte ihren Kopf. "Keine Sorge, wenn ich nur ganz leicht einritze wird sie nicht sterben. Ich will testen, wie schnell sie eine solche Wunde heilt." Sie holte auch eine Uhr aus dem Beutel heraus und klappte sie auf. Sie wartete einen Moment.
"Bringt die kleinen weg." "Verstanden." sagte jemand hinter mir und sie verschwanden.
Sie setzte das Messer an und begann langsam meinen Hals anzuschneiden. Es tat weh und ich kniff die Augen zusammen. Ich spürte wie das heiße Blut meinen Hals und Nacken herunter floss.
Und erneut wurde wieder alles schwarz.

TPN- Eine etwas andere GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt