Kapitel 13 ~Die erste Nacht

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Kapitel 13

[...]

Beim Einkaufen merkte ich, dass mein Meister kein Händchen für alltäglichen Bedarf besaß, was mich amüsierte.

Später saßen wir im Wohnzimmer und aßen, dabei war es ruhig. Jeder von uns beiden aß und ich wusste ja, dass Ryu schon immer ruhig beim Essen war, aber dadurch das sonst im Haus toten Stille herrschte, war es schon fast gruselig. „Ryu?" er schaute zu mir auf und aß ohne was zu sagen.

„Ist... ist es wirklich ok, wenn ich hier wohne?" ich fragte sehr vorsichtig, man könnte denken, ich hätte Angst zu fragen, aber so war es nicht. „Sonst wärst du jetzt nicht hier, außerdem hab ich dich hier viel besser im Auge. Du weißt was passiert, wenn du abhaust..." Das letzte Wort betonte er ein wenig mehr. „Ja...", sagte ich und half meinem Meister beim Abräumen mit, weil er schon angefangen hat.

Eine Frage interessierte mich tatsächlich doch noch, wo schläft eigentlich Gin? „Bei Tachihara.", als ich das hörte, bemerkte ich, dass ich scheinbar laut gedacht habe, ich schlug mir die Hand vorm Mund.

„Alles gut. War doch ne ganz normale Frage. Sag... Hast du etwa Angst vor mir?" plötzlich wurde er so komisch und >Was ist das plötzlich für ein Gefühl in mir? Keine Angst..., aber... auch keine Sicherheit...< „Ehm... Nen- Nein..." ich schaute sofort weg. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, eigentlich wollte ich schnell in mein Zimmer laufen, aber er ergriff meine Hand, seine Hand war schön warm. „Heyy... ich merke, dass was los ist, sag bin ich daran schuld?" >Seit wann interessiert er sich so sehr, wie es mir geht? Ich bin total verwirrt<„Hör zu... es ist kompliziert." >Was?!<

„Was soll an all dem hier, denn so kompliziert sein?! Ich habe einen Bruder, der mich besucht, den ich brauche, den ich kennenlernen möchte... und dann habe ich noch einen Meister, der mich ständig verurteilt und meint meinen Vater zu spielen..." Mein Ton am Ende war zu tiefst enttäuscht.

„Argh denkst du allen Ernstes, ich hab mir das alles hier ausgesucht?! Denkst du im Ernst, ich will deinen Vater spielen?! Wer glaubst du bist du?!" schrie er mich an, jedoch ich konterte zurück. „Hör zu! Meine Eltern und besonders mein Vater sind Geschichte!! Das ist..." Ich stoppte. Mir kamen die ganzen Bilder von vor Jahren wieder hoch. Ich spürte nur, wie in mir alles hochkam und rannte schnell ins Bad.

>Das war zu viel für mich< Ryu folgte mir und half mir mit meinen Haaren. Als ich fertig war, wusch ich mir den Mund, durch den spiegel trafen sich unsere Blicke. Es herrschte Stille, nur meinen heftigen Atem hörte man. Durch den Spiegel sah ich mich leicht verzweifelt an, man könnte meinen, er fühle sich schlecht, aber ich kenn Ryu, das würde er nie zugeben. Sein Mund öffnete sich, allerdings verlangte ich ruhe.

„Nein! Sag nichts!! Sag. Einfach. Bitte. Nichts..." verklang ich am Ende vollkommen. Er drehte sich weg und ging. War ja klar! Aber um ehrlich zu sein, wünschte ich mir sogar alleine zu sein. >Wooow mein erster Tag hier und gleich schon sowas...<

Anders als ich dachte, kam Ryu doch gleich wieder mit einer Tablette und einem Glas Wasser. „Nimm das, bitte..." ich schaute ihn an und sah pure Verzweiflung in seinen Augen. So hab ich ihn noch nie erlebt. „Danke..." ich nahm die Tablette in den Mund und spülte sie mit Wasser herunter. Ich stellte das Glas ab und ging in mein Zimmer.

Ich zog mich um, weil ich langsam schlafen wollte. Das wird sicherlich wieder eine total aufregende Nacht werden. In fremden Betten schlafe ich immer so schlecht. Ich legte mich trotzdem hin und versuchte zu schlafen, dabei drehte ich mich X-mal um und probierte immer mal wieder eine andere Schlafposition aus. Dann kam mir der Gedanke, ob ich nicht einfach zu Ryu gehen sollte, er war zwar der Grund, warum es mir plötzlich so schlecht ging, aber irgendwie will ich ihn bei mir haben...

{Akutagawa POV}

Ich las gerade, als ich ein Klopfen an der Tür hörte. >Was Lucy wohl wollte?< Ich wartete bis sie hereinkam und hörte ihr zu, was sie zu sagen hatte. „Ehm du Ryu... k-kann ich bei dir schlafen...?" stotterte sie. Innerlich wünschte ich mir sie bei mir zu haben und in meinen Armen zu halten, doch... ich darf es nicht! Ich darf keine Gefühle für sie entwickeln! Sie soll besser weg von mir bleiben!< dachte ich.

>Mori würde das nicht für gut heißen. Eben weil ich ihr Meister bin...< „Im Ernst, du hast doch ein eigenes großes Bett, warum willst du also zu mir?" sagte ich, um sie wegzuschicken. „Jaa..., aber ich bin nicht gerne in so fremden Betten und dann noch alleine..., bitte Ryu...", flehte sie mich an. >Wieso muss sie es mir noch schwerer machen, als es ohnehin schon ist?< Ich seufzte und nuschelte, dass sie bleiben konnte.

Sie jubelte und sprang auf mein Bett, daraufhin legte sie sich mit dem Rücken zu mir und dann herrschte Stille. Ich widmete mich meinem Buch wieder zu und las weiter. Meine Schülerin unterbrach die Stille mit der Frage „Was liest du eigentlich?"

„Ein Roman", antwortete ich kurz und knapp. Ich hoffte nur, dass sie endlich bald einschlafen würde. Diese Fragen und sie neben mir zu haben machten mich leicht nervös.

„Ich wusste gar nicht, dass du liest... und vor allem dann noch sowas, hihi!~ Ich dachte immer eher, wenn du was lesen solltest, wären es solche Bücher, wie man jemanden zusammen prügelt oder so...", entgegnete sie. >Ist das ihr Ernst?! Ich mach das doch nicht, weil es mir Spaß macht!! Wie dumm sie doch manchmal einfach ist..., wie kann sie mich nur so sehen?!< es tat innerlich weh, dass sie so über mich dachte.

Daraufhin seufzte ich und flüsterte „Als, ob mir das Spaß machen würde, dich so zu erziehen..." dann fing sie plötzlich an zu kichern. „Statt mich auszulachen und zu fragen, solltest du lieber schlafen!" >Sie soll einfach mit ihrer Fragerei aufhören..., auch wenn ich gerne mit ihr mehr über etwas geredet hätte..., aber das darf ich einfach nicht. Ich darf keine Interessen oder Gefühle zeigen!! Gerade ihr nicht gegenüber! Nur Gin kennt meine wahren Gefühle, also sollte das weiterhin kein Problem werden.< „Ja du hast recht, Gute Nacht.", sagte sie und sofortige Ruhe erklang.

Nach etwas mehr als 25 Minuten, hörte man schon ganz leicht ihren gleichmäßigen Atem. Ich konnte irgendwie noch nicht schlafen, weswegen ich weiter las. Als ich dann immer müder wurde, legte ich mein Buch weg und schaute, ob Lucy schlief. Sie schlief tief und fest, weswegen ich es mir erlaubte, einen kurzen Blick auf sie zu werfen.

>Sie war wirklich mehr als süß, wenn sie am Schlafen war. Eigentlich auch so friedlich, wäre ihre Art und ihre Vergangenheit nicht, aber im Schlaf sah sie einfach so unbeschwert aus, was mich jedes Mal anzog.< Ich streichelte ihr ganz leicht über den Kopf und versuchte ihr irgendwie einen Kuss auf den Kopf zu geben, >Tut mir leid wie ich heute zu dir war..., doch du schaffst es immer wieder, dass ich mich von meiner blödesten Seite zeigen muss.< dann drehte ich mich wieder um und versuchte zu schlafen.

Ich dachte erst ich bilde mir das ein, aber plötzlich bewegte sich Lucy, sie legte einen Arm um meine Hüfte, danach atmete sie kräftig aus und schlief weiter. Das Letzte, was ich machte, bevor ich einschlief, war, dass ich meine Hand nahm und auf ihre legte. Sie war kalt, ich wärmte sie und so schlief ich ein.

Wörter: 1245

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Guten Abend meine Lieben, ich hoffe euch gehts gut! Bei mir ist zumindest derzeit sehr viel los... aber das brauch euch nicht zu kümmern xD ich lade ja immer noch in der Woche etwas hoch.

Übrigens werde ich in der nächsten Zeit jedem Kapitel einen Namen geben, da mich das ein wenig stört so ohne Namen.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)

Leiden schafft Liebe (Bungou Stray Dogs OC Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt