Leiden schafft Liebe (Bungou Stray Dogs OC Fanfiction)

Kapitel 25 ~Leiden schafft Liebe

{Lucy POV}

Ich lief so schnell ich konnte. >Nein!! Warum?! Warum musste er das ausgerechnet jetzt erfahren?! Warum musste er zuhören!! Warum musste dieses dämliche Mikrofon auch an sein!<

Plötzlich spürte ich, dass ich zu Boden fiel. „Lucy?", ertönte eine Stimme, jedoch wollte ich einfach nur weg, ich wollte weg von allem. Eine Hand griff nach mir und ich begann panisch zu schreien, dabei versuchte ich mich gewaltsam zu wehren. Schlussendlich konnte ich mich befreien und lief weiter mit Tränen in den Augen weg von der Wahrheit.

Als ich dann mitten in Yokohama City ankam, bemerkte ich, wie mir die Puste ausging. Ich bemerkte, dass ich kaum Luft bekam, jedoch war der Schmerz, dass Ryu das alles mit bekam und mich dafür hassen wird, viel größer. Mein Herz; bei jedem Gedanken an das eben Geschehene, zog es sich so stark zusammen, dass ich es mir am liebsten entfernen würde.

>Warum musste es so kommen? Warum jetzt? Was soll ich nur tun? Kann ich überhaupt irgendwas tun? Ob er froh darüber ist, dass ich es gesagt habe, damit er mich endlich los ist? War ich an allem schuld? Kann ich das nicht irgendwie wieder gut machen?<

So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf, dass ich gar nicht mehr weiß, auf welche ich die Antworten wirklich hören möchte.

Langsam schleichend ging ich die Straße entlang. Mit gesenktem Kopf und völlig vertieft in meinen Gedanken, nahm ich nicht einmal das Geschehen um mich herum war. >Was soll ich tun? Er wird sicherlich niemals Gefühle für mich haben..., warum musste ich mich auch in ihn verlieben?! Warum musste ausgerechnet mein Meister, meine große Liebe sein?!< in dem Moment blieb ich stehen. Ich konnte mich für einen Moment lang nicht rühren. Doch dann, plötzlich fiel ich auf die Knie und begann laut zu schreien und zu weinen.

Diese Fragen bringen mich um, diese Gedanken wollten einfach nicht verschwinden. Ich schrie so laut ich konnte und spürte die heißen Tränen auf meinen Wangen. Alles um mich herum wurde schwarz und die Tatsache, dass die Passanten einfach an mir vorbeiliefen, ohne mir Blicke zu zuwenden, verliehen mir das Gefühl, unsichtbar zu sein. >Ist denn niemand hier, der mir helfen kann? Hallo? Warum hört mich denn niemand, warum hilft ihr mir nicht?! Wenn ich unsichtbar bin, habe ich überhaupt noch einen Wert? Warum sollte ich noch weiter leben, wenn niemand mich beachtet... Ryu ließ mich im Stich und ist sicher froh, dass ich weg bin..., eine Familie habe ich auch nicht mehr, also WARUM SOLLTE ICH NOCH LEBEN!!!<

>Gäbe es einen Unterschied, wenn ich nicht mehr da wäre? Würde sich jemand um mich sorgen, vermutlich nicht... nicht einmal Ryu würde im Traum daran denken. So wie er mich behandelt hat, würde er niemals Gefühle für mich haben... und ohne ihn kann ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen, ohne ihn kann ich nicht leben!! Ich brauche ihn und nun wird er mich im stich lassen! Weil er erfahren hat, dass ich ihn liebe!!! Was habe ich nur getan?! Wie soll ich dafür gerade stehen, wenn es keinen Grund mehr gibt weiter zu leben?!< Ich blickte nach oben und sah, wie sich inzwischen dunkle Wolken über die Stadt legten und einige Tropfen sich auf meiner Kleidung sammelten. Während ich nach oben schaute, sah ich den hohen Yokohama Tower.

In diesem Moment erschien es nur eine einzige Option zu geben, wie ich mich von diesen Schmerzen befreien könnte. >Das Dach... Wenn Ryu mich sowieso schon hasste, dann brauche ich nicht mehr zu leben..., dann kann ich genauso gut, mich von diesem Dach stürzen lassen, denn eine andere Wahl habe ich nicht. Ich kann nicht ohne ihn leben!< so richtete ich mich auf und ging langsam aber Richtung Yokohama Tower. Dabei mit gesenkten Kopf und einer emotionslosen Miene. Mein Anblick muss grottig aussehen, aber dies störte mich nicht im geringsten, genauso wie dass es immer doller anfing zu regnen und die Menschen schnell Schutz suchten. Alle flüchteten sie, die Tatsache nicht nass zu werden und nun zu flüchten, aber mir eben nicht helfen zu können, zeigte nur, dass ich wirklich unsichtbar für alle anderen war.