Ein lauter Alarm schallte durch die Bank und man hörte, wie sich die Türen entriegelten. Ich sah nochmal zu Helsinki, der hinter einer kleinen Mauer von Sandsäcken sich positionierte und die Browning lud. Dann schaute ich mir die Sicherheitsleute an, die vor den Sandsäcken von mir positioniert wurden. Gandía warf mir kurz ein widerliches grinsen zu, als mein Blick ihn traf. Ich zog beide Augenbrauen hoch, eher ich meine Maske vors Gesicht zog.
Kurz darauf schepperte es, da von draußen Rauchgranaten herein geschossen wurden. Die Geiseln schrien und es dauert nicht lange, bis uns der größte Teil unserer Sicht genommen war. Doch das sollte uns nicht aufhalten. Wie geplant positionierten Tokio und Stockholm die Geiseln auf den Balkonen. Das hielt jedoch auch die Polizei nicht auf, somit rückten sie mit Panzerwagen vor. „Ich mach die Tür auf und du gehst raus, hältst die Kästen hoch.“ Denver kam mit zwei roten Koffern zu uns und wandte sich an Gandía, „Hättest du wohl gerne, Waisenkind.“ Denver sah ihn stumm an, eher er den Knopf drückte, um die Tür zu öffnen, „Ich hab gesagt du gehst da raus!“, „Keiner rührt sich von der Stelle.“, „Ihr sollt da jetzt alle raus!“ Denver wurde lauter, „Die Spezialeinheit wird gleich hier sein, keiner rührt sich von der Stelle.“ Gandía sah abwertend auf Denver hinab, „Was wollt ihr tun? Auf uns schießen, so wie sie es auf deinen Vater gemacht haben?“, „Denver-“ doch bevor ich was sagen konnte schlug er Gandía ins Gesicht und dieser fiel zu Boden, „Super, zügelst du deine Aggression vielleicht mal ein bisschen?“ schnaubte ich und entriss ihm die Koffer, „Nagasaki, Moment mal..“ doch ich ließ ihn links liegen, „Nagasaki! Was machst du denn!“ schrie Helsinki mir nach, „Das was der Arsch hätte tun sollen!“ rief ich ihm zu, schnappte mir ein weißes Stück Stoff und ging nach draußen.
Ich pfiff und wedelte mit dem Stoff in der Luft herum. „Nicht schießen!“ schrie ich lauthals und riss mir die Maske vom Gesicht, „Nicht!“ wieder machte ich deutlich auf den weißen Stoff in meiner Hand.
Langsam blieb ich stehen. Ich war im Sichtfeld von allen und ich wusste das selbst der Professor mich gerade sehen konnte. Eine falsche Bewegung und ich bin tot. Hier waren nicht nur die Polizisten der Spezialeinheit die auf mich zielten sondern auch Scharfschützen. Es kam mir vor, als würde sich alles in Zeitlupe abspielen. Meine Gedanken rasten jedoch Blitzschnell durch meinen Kopf. Immer mehr realisierte ich, was ich hier eigentlich tat und überlegte kurz darauf, warum ich es tat. War ich nicht diejenige, die sorge um Nairobi hatte? Sorge das sie sterben könnte? Nun stand ich dem Tod gegenüber und niemand könnte was daran ändern. Und sterben würde ich, ohne mit Nairobi noch einmal ein Wort gewechselt zu haben.. Man würde mich durchlöchern wie mein Bruder und Sergio dürfte ansehen wie auch die letzte aus seiner Familie stirbt...
Hastig schob ich die ganzen Gedanken beiseite, dafür hatte ich gerade keine Zeit. Ich werde nicht sterben.. Das sollten mir zumindest die zwei Koffer in meiner anderen Hand versprechen, die ich ebenfalls ganz langsam in die Luft hob. „Die kennt ihr, nicht?“ fragte ich provokant und warf sie den Polizisten entgegen. Der Anblick war herrlich. Sie zogen sich alle langsam zurück und verschwanden wieder in ihren Autos. Von weiter weg hörte ich Jubel und das Gefühl in mir war unbeschreiblich. Wir hatten den Staat in der Hand und von nun an sollte alles einfacher werden.
Innerlich jubeln lief ich zurück in die Bank und als sich hinter mich wieder sicher die Türen schlossen, warf ich das Tuch zu Boden und jubelte, „Meine Güte!“ ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht und stütze mich auf meine Knie, „So schnell hätte es vorbei sein können und meine Frau steht schwitzend im Keller und hätte es nicht einmal mitbekommen.“, „Mach das nie wieder.“ Helsinki packte mich an den Schultern und richtete mich auf, „Wenn sie das erfährt-“, „Sie erfährt es nicht.“ unterbrach ich ihn, „Wenn jemand fragt, Denver ist rausgegangen.“ ich sah kurz zu ihm, woraufhin er stumm nickte, „Wenn sie das herausbekommt, macht sie mich persönlich kalt.“ ich sah wieder zu Helsinki, „Alles klar? Super.“ ich wandte mich von ihm ab und beschloss auch direkt zu Nairobi zu gehen. Nach dem Adrenalin und dem Wissen, dass wir vorerst Ruhe haben, wollte ich das Thema ansprechen, was mir auf dem Herzen lag.
Während die anderen für Ordnung sorgten und die Geiseln beruhigte, stand ich im Fahrstuhl und wippte nervös von einem Fuß auf den anderen. Als die Türen aufging stand dann Bogota vor mir. „Was ein Zufall.“ er lachte leicht und stieg ein, während ich ihn ignorierte und ausstieg.
„Der Anblick gefällt mir!“ beinah schon bereit sich wieder zu verteidigen drehte Nairobi sich nach meinen Worten um, grinste dann aber breit als sie mich sah. „Halbnackt und verschwitzt, kommt mir so bekannt vor.“ sie küsste mich direkt zur Begrüßung und zeigte mir stolz, was sie alles schon erreicht hatten, „Und das in knapp 4 Stunden.“ sie freute sich wie ein kleines Kind, „Sehr schön. Läuft ja alles nach Plan..“ ich lächelte matt, „Ach...“ bevor ich erneut ansetzen konnte zum reden, lief sie zu einem kleinen Tisch und kam mit einem kleinen Herz aus Gold wieder. „Nairobi.“ als sie das Herz küsste und mir in die Hände gab, lächelte ich breiter, „Bei all dem Stress und der Verteilung werden wir uns kaum sehen.. Aber das wird nichts an meiner Liebe zu dir und unseren Plänen ändern, ja?“ ich drückte meine Hand, mit dem Herz, an meine Brust und nickte. „Wolltest du eigentlich etwas bestimmtes?“ harkte sie dann nach und sah mich erwartungsvoll an. „Ich..“ kurz dachte ich über meine Worte nach, „Wir sind dran auf die Geiseln aufzupassen.“ warf ich ein Thema ein, was ich eigentlich gar nicht ansprechen wollte. „Außerdem ist es auch nicht gut wenn du als nur hier unten in der Hitze bist.“ sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und nickt zustimmend, „Ich zieh mir nur eben was anderes an..“
Darf ich einmal über die Situation sprechen, die wir alle gerade durchleben? Ich weiß nicht wie es bei euch abläuft, aber ich finde es schrecklich was hier in Deutschland passiert.. Da wird alles geöffnet, wir sollen in die Schule und dann bekommen alle einen Schreck das die Zahlen wieder zu hoch sind.. Das Impfen wurde gestoppt und Deutschland hängt ziemlich hinterher, wenn man das mal mit den anderen Ländern vergleicht...
Mein Jahrgang und ich haben bezüglich der Schule bereits eine Bitte geäußert und haben auf Kooperation der Lehrer gehofft, jedoch hat sich an den Massen der Aufgaben nichts verändert.
Wir alle kommen langsam an einem Punkt, an dem wir nichts mehr machen wollen, wo wir einfach nur noch in die Schule wollen und wenn es eben 10 Stunden mit der Maske ist, Hauptsache man sieht seine Freunde wieder oder endlich mal was anderes, als sein Zimmer...
Das schreiben ist die einzige Ablenkung die ich momentan habe, wobei ich das und meine Aufgaben beides am selben Platz erledige, weshalb ich selbst da keine Abgrenzung mehr zwischen Hobby und Schule habe.
Ich wollte das nur einmal in die Runde schmeißen. Ich hoffe weiterhin, dass es bald vorbei sein wird und wir alle wieder ein normales Leben führen können..
Bleibt gesund und passt auf euch auf..
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𝕍𝕚𝕕𝕒 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕒 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠ
Fanfiction>𝙽𝚊𝚒𝚛𝚘𝚋𝚒𝚡𝙾𝙲 𝙵𝚊𝚗-𝙵𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗< [𝐏𝐚𝐫𝐭 𝟐] Gerade hatte sich jeder an sein neues Leben gewöhnt, da trommelt der Professor die Gruppe erneut zusammen. Trotzdem lassen Nagasaki und Nairobi sich von der Familienplanung nicht abhalten. D...