„Nagasaki?“ ich hob den Kopf und sah zur Tür. Tokio kam herein und lief geradewegs auf mich zu. Ich stand auf, da fiel sie mir schon um den Hals, „Er hat ihr einfach in den Kopf geschossen..“ wimmerte ich. Sie drückte meinen Kopf an ihre Brust, „Ich konnte nichts tun..“, „Es ist nicht deine Schuld.“ ihre Stimme zitterte selbst, doch sie versuchte in dieser Situation der stärkere von uns beiden zu sein. „Ich hätte bei ihr bleiben sollen... Ich hätte sie retten können.. Und jetzt stehen wir mit dem Rücken an der Wand.“, „Nein..“ sie löste sich von mir und legte ihre Hände an meine Wangen, „Wir ziehen das hier alles durch, okay? Wir ziehen den Plan durch, für Nairobi.. Sie würde nicht wollen, dass du jetzt aufgibst. Sie würde wollen, dass du weiter machst, klar?“ Tokio sah mir dabei tief in die Augen, „Du musst weitermachen, Nagasaki. Egal was passiert ist und noch passieren wird. Wir kommen hier lebend raus.“ ich versuchte ihren Worten Glauben zu schenken und nickte, „Gut.“ ich holte tief Luft und wischte mir die Tränen weg, als auch schon Palermo hereinkam.
„Nagasaki.“ ich sah zu ihm. Sein ernster Blick wurde weicher, „Gibst du mir bitte deine Waffe.“, „Warum?“ krächzte ich und nahm sie aus der Hülle. Er schwieg und hielt mir einfach seine Hand hin. Ich wollte kein Drama starten, nicht nach dem Vorfall, also gab ich ihm meine Pistole. Bis auf ein Messer am Knöchel, war ich nun unbewaffnet. Ich verstand schnell warum.
„Was macht der Bastard hier.“ zischte ich, als Helsinki und Bogota Gandía hereinführten und auf einen Stuhl setzten. „Wir müssen seine Wunden verpflegen.“, „Wir müssen was?“, „Ganz ruhig.“ Tokio legte ihre Hand auf meine Brust und drückte mich sachte zurück, „Der Hurensohn soll verrecken. Am besten schieß ich ihm gleich in den Kopf!“, „Nagasaki, dass ist die Anweisung vom Professor. Er brauch ihn lebend.“, „Und das interessiert mich weil?“, „Das interessiert dich, weil es ein Teil des Plans ist, an welchen du dich hältst.“ nun wurde Palermos Blick wieder ernst. Ich sah ihn mit glasigen Augen, „Ich scheiß auf diesen Drecks Plan, Palermo.“ knurrte ich, „Weißt du wie räudig ich mich fühle, mit dem Mörder meiner Frau in einem Raum zu stehen? Nairobi hat angekündigt was passiert, wenn er sie umbringt.“, „Nagasaki!“ Palermo legte seine Hände auf meine Schultern, „Verdammt, reiß dich bitte für einen Moment noch zusammen..“ er beugte sich runter zu meinem Ohr, „Du wirst deine Rache schon noch bekommen.“ ich konnte seinem Geflüster glauben oder nicht. Das lag ganz bei mir. Ob es nun ein Trick war, um mich zu beruhigen oder nicht, ich wandte mich von Palermo ab und lehnte mich an die Wand neben der Tür, mit dem Blick geradewegs auf Gandía.
Nachdem dieser gefesselt und nun von Helsinki behandelt wurde, nahm Palermo Kontakt zum Professor auf. Mein Blick blieb weiterhin auf Gandía, der mich immer wieder dümmlich an grinste. „Ich prügel dir dein scheiß Grinsen aus deiner missratenen Visage du-!“ mich hielt nichts und niemand auf. Wahrscheinlich, weil meine Aktion aus dem Nichts kam. Ich hatte freie Bahn. Man brachte mich erst zum stoppen, als Gandía bereits meine Faust im Gesicht kleben hatte.
„Fass mich nicht an!“ fauchte ich, als Bogota seinen Arm um mich legte. Ich zappelte und holte mehrfach aus, bis ich knapp an seinem Gesicht vorbei schlug und er mich gehen ließ. „Du mieses Schwein wagst es dich mir auch noch unter die Augen zu treten, nachdem du meine Frau geküsst hast?“, „Nicht jetzt, Nagasaki!“ ermahnte Palermo mich. „Tch!“ ich spuckte Bogota auf die Schuhe und begab mich wieder auf Abstand, um Gandía weiter zu beobachten. Das Blut, welches nun aus seiner Nase lief, stimmte meinen Hass zumindest ein ganz klein bisschen zufrieden.
„Wie geht es ihm?“, „Er ist bei Bewusstsein.“, „Wie ist sein Allgemeinzustand?“ Palermo und der Professor waren die einzigen die redeten. Der Rest von uns schwieg. „Einen Arm kann er überhaupt nicht mehr bewegen. Er hat viel Blut verloren. Außerdem hat Nagasaki ihm gerade gut möglich die Nase gebrochen. Er sieht also dementsprechend aus. Um es kurz zu fassen, er atmet. Mehr auch nicht.“, „Haltet Nagasaki von ihm fern...“ seufzte der Professor leise, „Das hab ich gehört!“ warf ich ihm bissig zu, „Wird er sich wieder erholen?“, „Wenn ich seine Mutter wäre, würde ich ein paar Kerzen anzünden.“, „Der wird wieder, das verspreche ich ihnen.“ murrte Bogota, „Ich kümmer mich persönlich darum. Von mir aus schleppe ich ihn hier raus und pflege ihn 6 Monate... Ich krieg dich wieder auf die Beine..“ er sah zu Gandía rüber und hielt dabei den blauen Teddybären, durch den alles überhaupt angefangen hat, in der Hand. „Füttere dich mit Suppe, bis du wieder gesund bist... Und wenn du wieder Fit wie ein Turnschuh bist, weißt du was dann passiert? Ich werde dich umbringen. Aber vorher wirst du leiden...“, „Wieso sollen wir diesem verfluchten Wichser das Leben retten..“ mischte sich nun Rio ein und stand dabei vor Palermo, „Kann er sprechen?“, „Im Moment ist er Wortkarg.“ nun richtete sich Stockholm auf und packte zwischen Gandías Beine.
„Ich bin Stockholm. Erinnerst du dich an mich?“, „Klar.. Du bist die kleine Oberschlampe..“ presste er zwischen seinen Lippen hervor, da ihr Griff sicherlich alles andere als angenehm war. „Lass los Miststück!“ erst nachdem sie noch einmal zu packte, ließ sie von ihm ab. „Professor. Er kann reden.“ ich ging langsam von der Wand weg und ließ meinen Blick von der Gruppe zu Gandía schweifen. „Er hat Nairobi getötet..“ fing Rio wieder an. „Wir müssen ihn töten!“, „Das hängt von ihm ab, Rio. Wenn er leben will, lebt er. Wenn er sterben will, stirbt er.“ bei den Worten vom Professor schüttelte ich den Kopf, „Du, der unschuldige Polizisten in den Tod gejagt hat, weil er dachte Lissabon sei tot!“ rief ich, „Du weißt wie ich mich fühle, nur das Nairobi wirklich tot ist!“ doch auf meine Worte hin schwieg der Professor.
„Es hängt von ihm ab?“ Tokio stand auf und griff die Worte des Professors wieder auf, „Wie können Sie sowas sagen? Verdammt, Sie haben keine Ahnung, was hier drinnen abgeht. Sie müssen nicht diesem Bastard in die Augen sehen.“ ich schielte zu Tokio rüber. „Wissen sie wie Helsinki sich fühlt? Helsinki, vernäht ihn gerade. Wissen Sie, wen Helsinki zuletzt verarztet hat? Nein! Sie haben keine Ahnung! Natürlich nicht! Sie haben keine Ahnung, weil Sie sich in ihrer Höhle verkrochen haben, wie eine Ratte! Deswegen ist Nairobi tot.. und Sie sitzen dennoch weiter dort um Anweisungen zu geben, ohne auch nur eine Träne zu vergießen! Weil Sie nichts verstehen! Weil Sie nichts fühlen! Sie fühlen nichts!“ Tokio schrie immer lauter und lauter, Palermo nahm ihr das Funkgerät ab, während Denver sie beiseite zog, doch sie schrie weiter, bis Denver einen Brüll losließ, „Schluss!“ schallte es durch den Raum. Ich sah zu Helsinki und versuchte den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Tokio brach in Denver´s Armen in Tränen aus, während er selbst anfing zu heulen genauso wie Rio. Wieder sah ich zu Helsinki, der weiter seine Arbeit durchführte und auch selbst den Tränen nah war.
Als Helsinki sich gerade wieder von Gandía abwandte, ging ich zu ihm. Ich nahm meine bloßen Hände und legte sie um seinen Hals, „Nicht schon wieder.. Nagasaki!“ doch ich hörte nicht auf Palermo. „Lass ihn gehen!“ meine Aufmerksamkeit lag auf Gandía, der mich mit großen Augen ansah. Sein Kopf wurde rot. Ich spürte seinen Herzschlag an meinen Händen. „Ob du Fit bist oder nicht. Ich bringe dich um.“ ich sah ihm in die Augen, dabei tropften meine Tränen auf sein Gesicht, „Und wenn ich deine Frau und dein Kind finde-“, „Verdammt Lucía, lass ihn los!“ schrie Palermo mich an. Ich lockert meinen Griff und sah in die Augen von Palermo. „Dass du dich gar nicht schlecht fühlst.“ ich war den Tränen wieder nah, „Wegen wem konnte Gandía sich denn befreien?“ der Satz saß. Palermos Gesicht verlor an Anspannung und er schluckte sichtbar schwer. „Besprecht euren Plan ruhig. Bleibe ich hier, bringe ich ihn um.“ mit den Worten nahm ich meine Pistole, die mittig auf dem Tisch lag, und verließ das Büro.
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Ich wollte passend zum Release des ersten Teils von Staffel 5 auch ein Kapitel veröffentlichen, jetzt bin ich nh halbe Stunde zu spät :')
Ich war mit weinen beschäftigt. Und bin der Verzweiflung nah.. Ich habe die 5 Folgen eben gerade erst beendet und weiß nun wirklich nicht, wie ich da noch vernünftig mit Nagasaki agieren kann.. Der Guten kann nicht mal mehr ein Therapeut danach helfen.. Ich denke ihr wisst wovon ich rede, wenn ihr die letzte Folge bereits gesehen habt :')
Aber ich ziehe es durch. Auch Staffel 5 wird in diesem Buch seinen Platz finden!
Ich hoffe, trotz dem Tod von Nairobi und somit eigentlich dem Main Couple meiner Reihe, dass sich dennoch weiterhin welche für Nagasaki selbst interessieren und wie es weiter geht^^"
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𝕍𝕚𝕕𝕒 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕒 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠ
Fanfiction>𝙽𝚊𝚒𝚛𝚘𝚋𝚒𝚡𝙾𝙲 𝙵𝚊𝚗-𝙵𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗< [𝐏𝐚𝐫𝐭 𝟐] Gerade hatte sich jeder an sein neues Leben gewöhnt, da trommelt der Professor die Gruppe erneut zusammen. Trotzdem lassen Nagasaki und Nairobi sich von der Familienplanung nicht abhalten. D...