Hölle

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Mit einem Hammer schlug Matías letztendlich das Loch in die Tür. Wir versteckten uns Rechts und Links, um geschützt vor möglichen Angriffen zu sein. Mit einer Scherbe verschaffte Palermo sich einen Überblick. „Eine falsche Bewegung und wir schießen.“ Rio und Lissabon nickten. „Nagasaki, bleib hinten. Du bist nicht bei 100%“, „Ist das überhaupt noch einer von uns?“ murrte ich leise, ging aber wie gewünscht als letzte durch das Loch.

Durch das Loch in der Decke, regnete es herein. Sagasta saß an einem Tisch, am anderen Ende des Raumes. Die Hände hatte er sichtbar auf dem Tisch platziert. Je näher wir kamen, umso lauter wurde ein Lachen. „Ihr könnt aufhören zu suchen. Alle sind bereits tot.“ gab Sagasta uns zu verstehen. „Bis hierher und nicht weiter, Püppchen.“ der weitere Überlebende, von dem das Gelächter zuvor kam, zielte auf Lissabon. „Sonst?“ fragte ich provokant und bekam seine Aufmerksamkeit. „Schießt du und brichst dir durch den Rückstoß auf den zweiten Arm? Das würde ich nur zu gern sehen.“, „Nagasaki.“ ermahnte Palermo mich leise. Auch Sagasta nickte seinem Kollegen zu, woraufhin dieser die Waffe senkte. Rio und Lissabon suchten nun weiter den Raum und anschließend die Küche ab, während ich bei Palermo blieb.

„Schön vorsichtig..“ Palermo zielte auf Sagasta, als dieser die Hand in seine Tasche steckte. Doch holte er keine Waffe heraus, sondern die Marken der gefallenen Soldaten. „Sie trug die hier.“ er schob eine Marke vor, „Sie gehört Hannibal Cortés.“ Palermo nahm die Marke an sich und setzte sich. „Gut, was sind die Bedingungen? Einer meiner Männer brauch eine Bluttransfusion und einen Chirurgen, lasst ihn raus und ich bleibe. Ich gehöre euch, bis ihr hier fertig seid.“, „Als wir das letzte mal jemand rausgelassen haben, kam er mit mehreren wieder zurück, sprengte ein Loch in die Decke und sorgte für den Tod einer Freundin.“ murrte ich. „Sie hat recht, ihr bleibt beide hier. Wir bestellen einen Chirurgen.“ Sagasta schwieg, ließ sich darauf jedoch ein und stellte Kontakt nach draußen her. „Coronel Tamayo? Bitte schicken Sie einen Chirurgen rein, um Vazquez zu behandeln. Wir bleiben hier.“, „Ich kümmere mich darum.“ kam als Antwort. „Okay, gib mir das Funkgerät und sei ein artiger Gefangener.“ Gesagt, getan. Sagasta überreichte das Gerät und sogar seine Waffe, ohne Diskussion. 

„Entspann dich etwas.“ Palermo sah zu mir in zog den Helm ab. „Raucht einer von euch?“, „Ich habe vor 9 Monaten aufgehört, aber ich bin etwas inkonsequent.“ Sagasta griff in seine Tasche und holte eine Schachtel heraus. Er steckte sich selbst eine in den Mund, eher er die Schachtel Palermo hinhielt. Dieser nahm ebenfalls eine. Nun ging der Blick zu mir. Auf den ganzen Stress ihn konnte ich nicht nein sagen. Es war durchaus schädlich für meinen Körper, doch konnte ich nicht anders.

„Was ist da drinnen passiert?“ fragte Palermo kurz darauf nach. „Oliveira hat aus ihren Granaten die Sicherheitsstifte gezogen und sich dann abknallen lassen. Als wir ihr den letzten Schuss verpassen wollten, sind sie explodiert und lösten die Granaten meiner Männer mit aus.“, „Sie war schon immer nicht eine, die gerne aufgibt.“, „Sie wäre eine gute Soldatin geworden. Wäre sie auf der richtigen Seite gewesen.“, „Denkst du immer noch es gibt eine richtige Seite?“ Palermo sah ihn skeptisch an, „Ich denke auf jeden Fall, dass die Welt voller Bastarde ist. Politiker sind ein Haufen Bastarde, aber Diktatoren sind noch schlimmer. Armeen sind auch voll mit elenden Bastarden, aber Terroristen wie ihr, seid viel schlimmer als Bastarde. Also ja, natürlich gibt es Seiten“, „Und wer genau definiert dann gut und böse?“  ich ging einen Schritt vor. „Würden Sie es für gut verheißen, dass Sie einen Rassisten und zugleich Homophoben Typen, der keineswegs für Gleichberechtigung ist, an vorderster Front haben kämpfen lassen? Ich nicht.“, „Sagt mir die Frau, die unschuldige Menschen auf dem Gewissen hat.“ ich knirschte mit den Zähnen, als er das ansprach. „Findest du das nicht ironisch? Das du Gewalt benötigst, um Frieden zu stiften.“ klinkte Palermo sich wieder ein. „Und du willst also so tun, als wärst du hier, um für eine bessere Welt zu kämpfen?“, „Ich bin hier aus Liebe zu einem Mann und einer Idee. Du hast deine Leute auch geliebt. Du und ich wusste, wie das enden würde.. und trotzdem haben wir sie in den Tod geschickt. Vielleicht haben wir ihnen ja einen gefallen getan, wer weiß? Oder sie einfach zu schlimmeren verdammt.“ Palermo lehnte sich nach vorne, „In der Hölle gibt es keine richtige Seite, Kommandant.“ knurrte er. „Nettes Gespräch.“ Palermo drückte die Zigarette auf dem Tisch aus. „Wird Zeit, dass wir den Chirurgen in Empfang nehmen.“ Palermo nickte mir zu. Ich lief um den Tisch herum und packte Sagasta an der Schulter, dabei drückte ich ihm die Pistole in die Rippen. „Eine falsche Bewegung und ich drücke ab.“ murrte ich, „Ist gut.“ er ließ seine Hände gehoben und kam mit mir mit, ganz ohne Widerstand.

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Auf den letzten Metern mache ich es mir noch einmal schwer. Der ein oder andere hat gemerkt, dass ich im ersten Teil ein Kapitel mit "Information" hinzugefügt habe. Mir hat der Aufbau nicht mehr gefallen und ich fand es ziemlich undeutlich, was Zeitsprünge anging. Neben dem habe ich aber auch kleine Details hinzugefügt oder ausgebessert, die ich gerade momentan als sehr relevant empfinde.

Ich war jedoch nicht so intelligent den neuen Aufbau der Kapitel auf die neuen zu übertragen. Mehr Arbeit für mich :))

Auch die Beschreibung habe ich bei beiden Büchern geändert und neue Schriftarten eingebaut. Gefällt mir nun wesentlich mehr!

Im ganzen finde ich es gerade wieder sehr interessant, was für eine Entwicklung Nagasaki gemacht hat, die mir selbst erst gar nicht so aufgefallen war. Ich empfehle es nur nochmal vom Anfang an zu lesen, bevor es hier zum Ende zu geht! (Da es um die 80 Kapitel sind verstehe ich es auch, wenn es keiner unbedingt machen will).

𝕍𝕚𝕕𝕒 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕒 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt