„Palermo, hörst du mich?“, „Klar und deutlich. Wo bist du?“, „Ich begebe mich zum Haupteingang. Hör zu, mein Verdacht hat sich bestätigt. Sagasta hat seine Leute noch hier in der Bank. Sie entschärfen die Sprengsätze an den Eingängen und Fenstern.“, „Und du bist dir da so sicher, weil?“, „Sieh dir die Sprengsätze an den Fenstern an! Sie sind alle entschärft. Ich kann dir noch nicht sagen wie viele von denen hier sind.“, „Nagasaki, ich verstehe deine Sorge, doch solange uns niemand über den Weg läuft, bleibt uns keine Zeit jetzt auch noch nach ihnen zu suchen.“, „Wenn sie uns erledigen, gebe ich dir die Schuld.“, knurrte ich, woraufhin er mir nicht mehr antwortete.
Ich lief den Flur entlang und kurz bevor ich die Eingangshalle betrat, sah ich ein Seil von der Decke hängen. Skeptisch sah ich auf und stellte fest, dass es aus dem Lüftungsschacht kam. Sofort warf ich einen Blick um die Ecke und sah eine Frau die Sprengsätze am Haupteingang entschärfen. „Verdammt.“, murmelte ich und griff nach dem Messer an meiner Hose. Es kribbelte mir in den Finger und wie gerne hätte ich auf sie geschossen, doch versuchte ich mich an mein Versprechen zu halten. Mein Messer musste ausreichen. Ich wartete, bis sie sich von der Tür abwandte und zurückkam, doch bevor sie das Seil sich schnappte, stach ich ihr in den Arm und kletterte auf ihren Rücken. Sie schrie auf und taumelte. Sie bekam mich am Overall zu packen und warf mich über ihre Schulter. „Ich wusste es!“, zischte ich und rollte mich zur Seite, als sie auf mich schoss. Ich hatte keine andere Wahl und nahm die Waffe von meinem Rücken, jedoch zielte ich nur auf ihre Beine. Sie zischte und taumelte zur Seite. Mit dem nächsten angriff drückte ich ihre Waffe nach oben, woraufhin sie mich an der Schulter striff, letztendlich aber an die Decke schoss. Mit dem Messer schnitt ihre den Gurt durch und warf ihre Waffe quer durch die Halle. Sie ging über zu einem Faustkampf und traf mich mitten im Gesicht. Ich war kleiner als sie, was mir einen Vorteil verschaffte. Ich bekam nämlich schnell ihre Bein zu packen und riss sie zu Boden.
„Wie viele von euch sind noch am Leben?“ Schnaufend kniete ich mich über sie und legte ihr das Messer an den Hals. „Das wüsstest du wohl gerne.“ Sie atmete schwer und lachte leise. Ich zog das Messer über ihr Schlüsselbein und legte es wieder zurück an ihren Hals. „Ich könnte dich hier und jetzt umbringen..“ Ich sah sie mit großen Augen an. „Aber ich bin nicht wie ihr.“, „Wie wir?“ Sie stieß mich weg und nun kniete sie über mir. „Ihr seid weitaus schlimmer!“, zischte sie. „Du und deine Freunde haben mein Team umgebracht, unschuldige als Geiseln genommen und das gesamte Gold gestohlen!“, „Und ihr hattet einen Rassisten in der Gruppe, der sich das Recht herausnahm, meine Frau umzubringen.. Zu dem Zeitpunkt war noch keiner von euch tot!“ Sie umfasste meinen Hals, woraufhin mir langsam die Luft ausging. „Er brachte sie um, weil sie ausländische Wurzeln hatte. So jemand soll für den Schutz der Menschen sorgen? Halb Spanien müsste er vorher umbringen, nicht?“ Ich keuchte und runzelte die Stirn. „Im Gegensatz zu ihm, tut es mir leid, was deinen Kollegen passiert ist. Gandías Tod war gerechtfertigt, aber dem Rest von euch nicht.“ Ich sah ihr in die Augen. „Du trauerst.“, „Wie könnte ich nicht trauern. Sie waren meine Freunde.“ Sie war viel leiser als vorher. „Ich kann deine Freunde nicht zurückholen, genauso wenig kannst du meine Frau zurückholen.. Aber wir können schlimmeres verhindern. Das hier soll in keinem Blutbad enden.“ Ihre Hand lockerte sich langsam und ich bekam wieder ausreichend Luft. Sie blinzelte ein paar mal und blieb misstrauisch. „Ergibst du dich?“, fragte sie und war bereit von mir abzulassen. Ich schloss die Augen und holte tief Luft. „Natürlich nicht.“ Ich umfasste mein Messer fester und rammte es ihr in die Schulter. Sie schrie. Es gelang mir sie von mir zu stoßen und das Messer wieder an mich zu nehmen. Das Fass hatte ich damit zum Überlaufen gebracht, deshalb sah ich nur noch ihren dicken Stiefel auf mich zukommen und spürte noch, wie mein Kopf auf den Boden aufschlug.
„Das mit deiner Frau tut mir leid, wirklich. Zu Gandía hatte ich ohnehin keinen guten Draht, scheint als hätte sein Tod uns beide zumindest etwas besänftigt.“ Sie wandte sich von mir ab und kletterte zurück in den Lüftungsschacht.
„Palermo..“, keuchte ich und rollte mich auf den Rücken. „Palermo, hörst du mich?“ Ich fasste mir ans Ohr, doch war dort nicht mehr mein Funkgerät. Mühsam schaute ich mich um und fand es einige Meter weiter auf dem Boden, jedoch war es zertreten worden. Die anderen waren in Gefahr und nur ich konnte sie vorwarnen. „Martín!“, schrie ich und kämpfte mich auf die Beine. „Raquel!“ Mein Kopf dröhnte und ich verlor in diesem Moment jegliche Hoffnung. Ich begab mich auf den Weg zur Bücherei, dabei stützte ich mich immer wieder an der Wand und rief nach den anderen, in der Hoffnung, irgendjemand würde mich hören. „Irgendjemand!“ Doch ich war zu weit entfernt von den anderen. „Sie stürmen die Bank!“, schrie ich. „Sie kommen rein und bringen uns um!“ Ich blieb im Flur stehen und öffnete den Reißverschluss meines Overalls, als das beklemmende Gefühl zurückkam. „Warum hört mich denn niemand!“ Mir schossen die Tränen in die Augen und in dem Moment flog das Fenster vor mir auf. Ich griff nach meiner Pistole und zielte auf den Mann. „Waffe runter!“ Auch hinter mir gingen die Fenster auf. Ich konnte das Gefühl in mir gar nicht beschreiben. So viel Hass und Frust sammelte sich an. Ich schoss auf die Männer, doch endete dies nur für mich unschön. Man schoss mir in die Hand, woraufhin ich die Waffe fallen ließ. „Auf die Knie!“, schrien sie mich an und drückten mich auf die knie, eher sie mir meine Hände fesselten. „Verdammte scheiße!“, schrie ich und warf den Kopf in den Nacken.
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𝕍𝕚𝕕𝕒 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕒 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠ
Fanfiction>𝙽𝚊𝚒𝚛𝚘𝚋𝚒𝚡𝙾𝙲 𝙵𝚊𝚗-𝙵𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗< [𝐏𝐚𝐫𝐭 𝟐] Gerade hatte sich jeder an sein neues Leben gewöhnt, da trommelt der Professor die Gruppe erneut zusammen. Trotzdem lassen Nagasaki und Nairobi sich von der Familienplanung nicht abhalten. D...