Trennung

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„Na Doktorin? Ich könnte vielleicht auch eine Untersuchung gebrauchen.“ ich lehnte mich an eines der Fässer, „So wie du Rio das Mikro entfernt hast.. Mit so viel Feingefühl.“, „Du brauchst ganz dringend Urlaub, Süße.“, „Wie wäre es dieses mal mit Strand und Meer?“, „Hört sich super an.“ Nairobi drückte mir einen Kuss auf die Lippen, „Kann ich helfen?“ ich löste meinen Blick nur schwer von ihren Augen und schaute mich um, „Liebend gern. Die Fässer hier müssen dort drüben hin. Zieh dir Handschuhe an, tut sonst weh.“ ich nickte ihr zu und befolgte ihren Rat, eher ich mir ein Fass schnappte und über den Boden rüber schliff.

„Wow, sieht echt gut aus.“ Tokio leistete uns kurz darauf Gesellschaft, jedoch wirkte sie nicht ganz.. nüchtern. „Ist echt warm hier... Seht doch.. Da ist es ja.“ sie nahm sich eine Tauchermaske, doch bevor sie irgendwas mit dieser anstellen konnte, riss Nairobi ihr diese aus der Hand, „Was machst du denn.“, „Nairobi!~“ anhand von Nairobis Blick bestätigte sich mein Verdacht das Tokio dicht war, „Jetzt sind wir beide endlich wieder Single!“, „Was? Was ist denn los mit dir?“ Tokio hickste kurz auf und sah zu mir, „Oh stimmt! Du bist ja verheiratet! Glatt vergessen..“, „Was ist passiert..“ harkte Nairobi nach und hielt ihre Hände fest, da Tokio immer wieder versuchte ihr ins Gesicht zu fassen. „Nichts besonderes.. Die Liebe geht nur irgendwann zu Ende.. Stimmt doch Jungs!“ Nairobi versuchte sie von hier weg zu bringen, doch Tokio löste sich immer wieder aus ihrem Griff und laberte weiter wirres Zeug, „Hör mir zu. Du gehst jetzt nach oben und trinkst einen Kaffee.“ gab Nairobi ihr zu verstehen, nachdem Tokio sich beinah am Ofen verbrannt hatte, „Ich komme gleich nach und dann reden wir.“, „Nein.. Kein Kaffee.. Kein Kaffee, dann muss ich kotzen.“, „Ja, dann kotzt du halt, Liebes.“, „Pshhht..“, „Was?“, „Ich nehme die Badewanne.“, „Was? Nein. Du bist voll wie ein Eimer, du kannst jetzt nicht in die Badewanne..“ Tokios Definition war jedoch der Tresor der voll Wasser war und kein angenehmes Schaumbad. „Entspann dich!“ Nairobi schob sie wieder zurück, „Und jetzt gehen wir beide da rauf und reden ein Wörtchen miteinander.“, „Nein..“ wieder fing Tokio an zu quengeln wie ein Kind, „Weißt du.. Ich hatte eine richtige Liebesbeziehung..“ jammerte sie und ging an Nairobi vorbei, „Ich gehe jetzt in die Wanne.“ doch Bogota warf sich Tokio über die Schulter und brachte sie zum Fahrstuhl, „Denver, komm runter und hol mal Tokio ab.“ gab ich ihm über Funk Bescheid. „Lass sie doch man, die ist richtig gut drauf.“, „Halt deine dumme Fresse, Matthias!“ knurrte Bogota und setzte seinen Weg fort, „Für was bezahlen wir dich?“ schnaubte ich und schob ihn zurück zu den Fässern, die ich ihm bereitgestellt hatte. „Schon gut, schon gut..“ murrend wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.

„Du willst mir sagen dass wir diesen Drecks Plan durchgezogen haben, damit Rio sie in den Wind schießt und sie sich zulaufen lässt?“ ich sah zu Nairobi, „Bis eben war meine Laune noch ziemlich gut und ich hatte große Visionen von einem Happy End, wenn ich Rio jedoch jetzt in die Finger bekomme, dreh ich ihm den Hals um.“ fauchte ich, eher Nairobi mich in ihre Arme zog, „Deren Beziehung hat nichts mit unserem Plan mehr zu tun.. Wir kommen hier lebend raus und alles wird gut, ja?“, „Nairobi, ich habe angst...“ während mein Kopf auf ihrer warmen Brust lag, hatte ich wieder die schlimmsten Bilder im Kopf, „Ich kann deine Sorge und Angst verstehen, Süße..“ sie presste ihre Lippen an meinen Kopf, „Es ist nicht so, dass ich keine Angst habe..“ ich genoss einen Moment ihre Nähe, „Nairobi.. können wir bitte einmal in Ruhe reden?“ ich löste mich von ihr und sah auf, „Ich habe Fragen und ich bereue es sie nicht schon früher gestellt zu haben.“, „Nun..“ sie sah kurz zu Matthias, der stumm nickte, „Natürlich.. Ich brauch sowieso eine Pause.“

„Also?“ Nairobi hatte sich umgezogen und sah mich erwartungsvoll an, als wir im Fahrstuhl standen, „Nun..“ ich spielte nervös mit meinen Fingern und mied ihren Blick, „Ist es so schlimm? Hast du etwas angestellt?“, „Nein.“ ich sah zu ihr auf, „Warum denkst du direkt das ich wieder Mist baue..“, „Weil du wirklich immer Scheiße baust.“ ich wandte wieder den Blick von ihr, „Du hast nicht zufällig was mit Bogota?“ ich spürte beinah schon ihren geschockten Blick, dennoch versuchte sie ruhig zu bleiben, „Habe ich nicht.“ ihr Ton war streng und ich konnte auch etwas Enttäuschung heraushören, „Ich könnte die genau so gut fragen, ob du etwas mit Palermo hast.“ fragend hob ich den Kopf, „Du weißt, dass das Geschichte ist.“, „Ihr seid euch schon manchmal näher gekommen, im Kloster.“, „Nairobi!“ zischte ich, „Das Verhältnis zwischen Palermo und mir ist vielleicht anders als eine normale Freundschaft, aber ich würde dich niemals Betrügen.“, „Und warum genau denkst du das dann von mir?“, „Das.. Weil Bogota immer so Bemerkungen macht.. Im Kloster schon.. und du sagst dagegen nie etwas und wenn, dann nur weil du Respekt willst, nicht weil du bereits verheiratet bist.“ ich stieg als erste aus dem Fahrstuhl und senkte den Kopf, „Ich wollte dich mit der Frage nicht verletzten..“ sie folgte mir mit schnellem Schritt und hielt mich am Arm fest. „Es ist okay das du gefragt hast.. Tut mir leid für meine Reaktion.. Von meiner Seite besteht an Bogota keinerlei Interesse, dass versicher ich dir.“, „Aber von seiner?“, „Möglich. Ich habe ihn nie gefragt, doch eben anhand seiner Kommentare würde ich das nicht ausschließen.“ ich nickte stumm, „Jetzt zerbrich dir nicht den Kopf. Wir konnten das jetzt klären. Und die Worte neulich von Palermo schlägst du dir auch ganz schnell wieder aus dem Kopf. Ich weiß genau das du mich liebst.“ sie legte ihre Hände an meine Wangen, „Du bist über 17.000km auf der Ladefläche eines Transporters gereist, nur um bei mir zu sein. Du hast beinah jemandem den Schädel weggeblasen, weil ich bedroht wurde und junge junge die Männer in Argentinien konnten sich warm anziehen wenn du ihre Blicke bemerkt hast.“ ich fing an zu lachen, „Und das zeigt mir wirklich, wie wichtig ich dir bin. Du musst mir keine Blumen schenken oder tausend mal sagen wie sehr du mich liebst.. Du zeigst es mir ganz auf deine Art..“ sie lehnte ihre Stirn an meine, „Brutal und Verrückt, aber ich schätze es wirklich Wert.“ ich küsste sie und lächelte zufrieden, „Ich liebe dich.“, „Ich dich auch..“

𝕍𝕚𝕕𝕒 𝕍𝕖𝕣𝕕𝕒𝕕𝕖𝕣𝕒 || ᴴᵃᵘˢ ᵈᵉˢ ᴳᵉˡᵈᵉˢ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt