Die Geschichte vom Geister Ponita

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Nachdem ich bei den Arbeitern nach gefragt habe, was sie denn so aus der Fassung bringt, erzählten sie mir die Geschichte von einem Ponita mit schneeweißem Fell und einer Mähne aus blauem Feuer. Sie haben schon alles mögliche versucht, um es zu vertreiben, aber das 'Vieh' wie sie es nannten, sei nicht unter zu kriegen. Selbst dem Jäger, der extra engagiert wurde, reißt es immer aus. Da es nur nachts auftaucht, kam dann die Geschichte mit dem Geist heraus. Es soll wohl hauptsächlich um die Mine herum auftauchen und die Arbeit der Mitarbeiter sabotieren.

"Was hältst du von dieser Geschichte, Yarelle? Ich finde das gruselig..." Sagt Pingu und schüttelt sich. "Ich finde die Geschichte auch gruselig, Pingu. Aber wieso sollte ein Geist sowas tun? Das ergibt irgendwie keinen Sinn. Geister bestehen doch nicht aus Materie, sondern aus irgendeinem anderen Zeug, dass sie durchlässig macht, oder so. Sie können nicht einfach so jemanden ernsthaft verletzen. Dahinter steckt sicher mehr." Sage ich leise zu Pingu, damit die anderen mich nicht hören. "Heißt das, wir werden nachsehen, ob an der Geschichte was dran ist?" Fragt Pingu erwartungsvoll. Ich nicke. "Ja. Schon allein, weil ich dieses Ponita sehen will." "Hey, Junge. Was flüstert ihr denn da?" Fragt einer der Arbeiter. "Ich habe nur gerade zu Pingu gesagt, dass ich dieses Ponita gerne mal sehen würde..." Antworte ich mit leiser Stimme. Das lässt den Mann grinsen. "Ja, das Ponita ist wirklich ein schöner Anblick. Wenn es nachts auftaucht, ist vor allem das blaue Feuer gespenstisch." Das klingt wirklich unglaublich.

Es ist Nacht geworden und Pingu und ich stehen bei der Mine von Erzelingen. Ein paar der Arbeiter wollten mich begleiten, weil es für ein Kind wie mich zu gefährlich sei alleine zu gehen. Sie haben sich etwas abseits in einen Kreis gestellt und unterhalten sich. Ich strecke mich kurz und schaue mich dann um. Hinter einem großen Kohlehaufen sehe ich dann ein eigenartiges Licht. Ich stubse Pingu an und deute in die Richtung. Wir nicken uns zu und schleichen vorsichtig dort hin. Ich habe dabei immer die Arbeiter im Blick. Wenn es wirklich das Ponita ist, möchte ich nicht, dass sie es sehen. Wir sind jetzt um den Kohlehaufen herum geschlichen und das Licht ist stärker geworden. Ich atme noch einmal tief durch und gehe die letzten Schritte um den Haufen. Ich höre ein Geräusch, als würde jemand auf dem Boden herum schaben und dann sehe ich es! Ein weißes Pokemon umhüllt von blauem Licht, dass hauptsächlich von dem Feuer seiner Mähne aus geht. Es ist so unglaublich schön. Es scheint uns aber bemerkt zu haben, denn seine Ohren wackeln und es dreht sich zu uns um. Es schnaubt einmal kräftig und schabt wieder mit dem Hufen auf dem Boden herum. Ich erkenne diese Geste und setze mich langsam auf den Boden. Ponita scheint etwas verwirrt davon und legt den Kopf schräg. Ich hole vorsichtig eine Sinelbeere aus meinem Rucksack und lege sie ein Stück von mir weg auf den Boden. Ponita beobachtet alles aufmerksam. Dann kommt es langsam näher, ohne die Augen von mir zu nehmen. Es schnüffelt an der Sinelbeere und isst sie dann genüsslich auf. Jetzt so dicht vor mir sieht es noch beeindruckender aus. Es hebt den Kopf und will gerade anfangen an mir zu schnüffeln, als die Arbeiter uns stören. "Hey! Was machst du da?!" Entfährt es einem und Ponita rennt sofort davon. Oh man! Diese blöden Idioten!

Pokemon Platinum - In Memories of a FriendshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt