---Traum---
Es ist kalt! Ich fühle mich schwer und einsam. Die Ketten an meinen Handgelenken scheinen mich in die Tiefe ziehen zu wollen. Dieses mal bin ich nicht in der Zelle, sondern stehe auf einem Podest in einem riesigen Raum und vor mir ragt ein bedrohlich wirkender Stuhl in die Höhe. Ein seltsam gekleideter Mann sitzt auf ihm. Ich kann sein Gesicht nicht erkennen, denn er trägt eine Maske. "Gi*krscht*! Bist du bereit, für das Urteil?!" Dringt seine tiefe emotionslose Stimme wie ein Schlag ins Gesicht an mein Ohr. Ich habe Angst! Ich bin hilflos! Kaum merklich zittere ich am ganzen Körper. Wieso nur war ich so dumm gewesen? Was hatte ich mir dabei gedacht?! Ich hätte Vater niemals heraus fordern dürfen! Ich hatte von Anfang an keine einzige Chance gegen ihn gehabt. Aber ich musste es tun! Ich konnte nicht anders. Er selbst hätte dem niemals ein Ende gesetzt! Was ich getan habe, war richtig! "Du wirst verurteilt, weil du die Aufgaben, die dir überlassen wurden, nicht ordnungsgemäß erfüllt hast. Die Menschen zu beschützen und alles Schlechte von ihnen abwenden... das war deine, dir anvertraute Aufgabe. Aber du hast eigensinnig gehandelt und *krscht krrz*! Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?" Fragt der Mann und hat dabei den Blick starr auf mich gerichtet. "Was ich getan habe, war gerecht. Die Menschen... sie haben sich schon immer bekriegt und sich gegenseitig umgebracht! Wie kann ich sie beschützen, wenn ihr größter Feind sie selber sind?! Ich habe mich selbst einfach nur von dieser Last befreit! Weil du es nicht getan hast!" Rufe ich, mit festem Blick, zu ihm hoch. Er bleibt unbeeindruckt auf seinem Stuhl sitzen und sein Blick ist weiter emotionslos. "Du hast nie irgendwelche Anstalten gemacht, etwas tun zu wollen! Ich bin es immer nur gewesen, der sich diese Grausamkeit ansehen musste! Ich! Sie... sie haben dich sogar schon längst vergessen! Sie glauben noch nicht einmal mehr an dich! Wenn wir so etwas machen würden, würde genau DAS HIER passieren! WIR werden dafür bestraft! Wieso sie nicht?! Wir tun immer alles für dich und befolgen deine Befehle ohne zu fragen, ob es richtig ist oder falsch! Und trotzdem... Trotzdem liebst du SIE mehr als uns! Sie haben es nicht anders verdient! Ich hätte auch gerne noch mehr von ihnen *krscht krrz*, aber das hast du ja erfolgreich verhindert! Nein! Ich bereue es nicht! Ich habe nur das getan, wozu du nicht in der Lage bist!" Sage ich mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen. Das scheint nun doch etwas in ihm aus zu lösen, denn er steht auf. In seinen Augen steht Zorn und er fixiert mich damit missbilligend. Dann verschwindet er plötzlich, um im nächsten Moment direkt vor mir wieder auf zu tauschen. Ich zucke unweigerlich zusammen und muss mich dazu zwingen stehen zu bleiben. So direkt vor mir erdrückt mich die grenzenlose Macht, die er sein eigen nennt. Verglichen mit meiner, ist seine um ein fünffaches größer. Kein Wunder, denn er ist es, der alles Leben geschaffen hat! "Du stellst dich also schuldig?" Fragt er, aber ich antworte nicht. "So sei es! Die Strafe, die dich erwartet... ist Verbannung! Ich verbanne dich zu lebenslangem Exil! Ich habe schon eine passende Welt für dich geschaffen, in der du nie wieder einen Menschen zu Gesicht bekommen musst! Ferner werde ich sämtliche Erinnerungen an dich und deine Existenz aus den Köpfen der Menschen löschen! Nie wieder soll sich jemand an dich erinnern, oder etwas über dich in Erfahrung bringen können! Gi*krscht* hat nie existiert!" Sagt er mit vorwurfsvoller Stimme. Ich spüre einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Nie wieder? Ich werde völlig gelöscht werden? Er hebt die Hand und legt sie mir an die Stirn. Ich schließe die Augen und lasse meine Gedanken kreisen. Seit ich zurück denken kann, habe ich mich um die Angelegenheiten der Menschen gekümmert. All die Jahrtausende habe ich mit ansehen müssen, wie sie sich immer wieder selbst in den Untergang getrieben haben. Immer war ich es gewesen, der zusehen musste. Immer! Palkia... meine liebe Schwester. Immer hast du mir Trost gespendet, wenn ich kurz davor war, alles auf zu geben. Dialga... Bruder... Du warst immer für mich da. Wir haben uns viel gestritten, aber trotzdem warst du immer für mich da. Egal was war, du hast mir immer geholfen oder mich unterstützt. Dialga... Bruder... Ich-
Ich habe mich in mein Arbeitszimmer zurück gezogen und stapele die Papiere über einander. Wie es Gi*krscht* jetzt wohl geht? Eigentlich sollte ich dabei sein, wenn er seine Strafe bekommt... Aber ich kann es nicht! Der Gedanke daran, dass ich nur zusehen kann, ohne ihm helfen zu können, ist einfach unerträglich. Es klopft an der Tür und Palkia kommt herein. "Dialga... lass uns zu Gi*krscht* gehen! Er braucht uns jetzt! Wir sollten bei ihm sein!" Sagt sie mit zittriger Stimme. Ich antworte ihr nicht und drehe ihr weiter den Rücken zu. "Ganz wie du willst! Dann eben nicht! Ich werde auf jeden Fall gehen!" Schreit sie nun schon fast. Wieder herrscht Stille. "Dialga... Wieso? Wie kannst du nur so gleichgültig sein?! Er ist dein Bruder!" Voller Zorn schmeiße ich sämtliche Papiere auf meinem Tisch herunter und drehe mich nun zu ihr um. "Sei still! Es ist mir doch nicht egal, was mit Gi*krscht* passiert! Wie kannst du nur so etwas behaupten?!" Schreie ich außer mir. Palkia zuckt heftig zusammen und schaut mich ängstlich an. "Es ist mir nicht egal! Hörst du?! Es ist mir nicht egal! Ich kann nur nichts für ihn tun!" Tränen stiegen mir in die Augen. "Ich kann... nichts für ihn tun... absolut gar nichts! Das einzige was ich tun kann..." Ich hebe meine Hände und starre sie an. "...ist nur hilflos daneben sitzen!" "Dialga?" Ich vergrabe das Gesicht in meine Hände und lasse meinen Tränen freien Lauf. Ich kann nicht für ihn tun! Gar nichts! Ich lasse ihn einfach im Stich! Weil ich unfähig bin! Ich kann mich nicht gegen Vater auflehnen, so wie Gi*krscht* es getan hat. Ich mochte mir nie vorstellen, was aus meinen jüngeren Geschwistern werden würde, wenn ich nicht mehr da bin. Dabei habe ich die ganze Zeit aus den Augen gelassen, was sie deshalb ertragen müssen! Palkia... meine liebe Schwester. Immer hast du mir Trost gespendet, wenn ich kurz davor war, alles auf zu geben. Ertönt plötzlich die Stimme von Gi*krscht* in meinem Zimmer. "Gi*krscht*..." Sagt Palkia mit Tränen in den Augen. Dialga... Bruder... Du warst immer für mich da. Wir haben uns viel gestritten, aber trotzdem warst du immer für mich da. Egal was war, du hast mir immer geholfen und mich unterstützt. Dialga... Bruder... Ich liebe dich! Ein stechender Schmerz durchfährt meine Brust. Es fühlt sich so an, als würde jemand mit brutaler Gewalt mein Herz heraus reißen und vor meinen Augen auf den Boden werfen um darauf herum zu trampeln. Dann fällt für einen kurzen Moment das Licht aus und Palkia und ich wissen, dass er nun nicht mehr bei uns ist. Nie wieder. "GIRATINA!"
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Der Traum ist zersprungen wie eine Glasscheibe und ich bin schweißgebadet. Das ist es also? Das war das Ende von ihm? Giratina, kommt es mir wieder in den Sinn. Meine Brust fühlt sich an, als würde jemand mir die Luft abschnüren! Ich bekomme kaum Luft und schnappe nach Sauerstoff. "Yarelle?" Höre ich Ethan und merke kurze Zeit später seine warme Hand auf meiner Schulter. Das beruhigt mich und ich kann wieder normal atmen. "Was ist denn los? Yarelle, wieso weinst du?" Fragt Ethan bedrückt. "Ethan..." ist das einzige was ich hervor bringe, bevor ich meinen Tränen nach gebe. Ethan fragt nun nicht mehr. Er klettert zu mir ins Bett und umarmt mich um mich zu trösten.
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Pokemon Platinum - In Memories of a Friendship
FanfictionYarelle ist ein zurückhaltender 12 jähriger Junge und lebt mit seiner Mutter in Zweiblattdorf in der Sinnoh Region. Eines Tages wird er von seinem besten Freund Ethan in ein Abenteuer mit gezerrt, dass sein gesamtes bisheriges Leben vollkommen verän...