Mal was anderes!

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---Ethan POV---

Es ist jetzt 10 Uhr und ich stehe im Pokemon Center und hole mir etwas zu essen. Yarelle ist mitten in der Nacht aufgewacht und hat mächtig geweint. Ich hatte richtig Mühe gehabt, ihn zu beruhigen, so aufgeregt war er gewesen. Es hat Stunden gedauert bis er dann endlich wieder eingeschlafen ist. Ich bin hundemüde und habe Kopfschmerzen. Yarelle hat wohl einen Alptraum gehabt. Ich habe zwar gefragt, was er geträumt hat, aber wirklich sinnvoll war seine Erklärung nicht. Irgendwas mit einem Giratina oder so. Ich möchte mal wissen, wer das sein soll! Aber ich wollte ihn nicht noch weiter fragen, weil er sich erst mal beruhigen sollte. Ein tiefer Seufzer entfährt mir und ich reibe kurz über meine Augen. "Ethan? Bist du das?" Reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich hebe den Kopf und sehe einen Jungen vor mir stehen, ungefähr in meinem alter. Ich muss ihn eine Weile ansehen, um zu begreifen wer da vor mir steht. "John..." Sage ich trocken was ihm trotzdem ein lächeln entlockt. "Wow. Du siehst gut aus, würde ich jetzt gerne sagen, aber das wäre mehr als gelogen. Du hast ja richtig Augenringe." "Ja ja, hack ruhig auf mir rum! Bin ich von dir ja eh schon gewohnt!" Protestiere ich und reibe nochmal meine Augen. John fängt an zu lachen und ich merke, dass ich rot werde. Was ist bloß los mit ihm? Bilde ich mir das ein oder ist er nett zu mir?! "Konntest du die Nacht nicht richtig schlafen oder was war los?" Fragt er, als er sich wieder ein bekommen hat. "Yarelle..." Antworte ich ihm knapp. "Er hat schlecht geschlafen." John macht ein verwundertes Gesicht. "Ja, das habe ich letztens auch bemerkt. Als ich mir mit ihm ein Zimmer geteilt habe, hat er geträumt und sich dabei immer hin und her gewälzt." Meine Augen weiten sich. Wie bitte?! "Du hast... Yarelle also vor kurzem getroffen?" Frage ich vorsichtig. John scheint davon etwas irritiert zu sein. "Hat er dir das denn nicht gesagt? Wir haben uns vor kurzem in Herzhofen getroffen." Yarelle hat mir das tatsächlich nicht gesagt. Aber eigentlich interessiert es mich auch nicht wirklich. "Nein, hat er nicht. Aber wir reisen ja auch nicht zusammen und haben auch wesentlich bessere Themen wenn wir uns dann mal sehen, als über dich zu reden!" Sage ich etwas patzig zu ihm. Das lässt sein selbssicheres grinsen aus seinem Gesicht verschwinden und er schaut etwas schockiert aus der Wäsche. Eigentlich würde mich das freuen, aber heute ist es irgendwie anders. Ich seufze und boxe ihm gegen die Schulter. "Yarelle ist oben und schläft. Wenn du willst, kannst du ja mit hoch kommen und warten, bis er auf wacht." Ich warte aber nicht auf eine Antwort und gehe einfach zur Treppe. John kommt aber hinter mir her und wir gehen in das Zimmer und setzen uns hin.

John hat mir erzählt, dass er sich mit Yarelle in Herzhofen ausgesprochen hat und sich vertragen haben. Tja, dann kann ich wohl nicht mehr länger auf ihn sauer sein! Wenn Yarelle ihm verziehen hat. Wurmen tut es mich trotzdem, dass Yarelle mir das nicht schon früher gesagt hat. Aber er hat bestimmt einfach nur nicht daran gedacht. Ich höre ein Stöhnen neben mir und schaue zu Yarelle. Endlich macht er wieder die Augen auf!

---Yarelle POV---

Ich öffne meine Augen und liege im Bett vom PC. Es ist schon taghell draußen und ich merke, dass jemand neben mir sitzt. "Yarelle." Höre ich Ethan und drehe den Kopf zu ihm. Verschlafen blinzle ich ihn an. "Guten Morgen." "Wohl eher 'guten Mittag', Yarelle! Es ist schon mitten am Tag." Lächelt Ethan erleichtert. "Schön, dass du wieder wach bist." Sagt jemand und als ich mich aufrichte sitzt John auf dem Stuhl am Fenster. Ich schaue ihn kurz verwirrt an. Dann fällt mir ein, dass ich Ethan ja noch gar nichts über unser Treffen in Herzhofen erzählt habe. Aber Ethan scheint sich darüber nicht zu ärgern, dass er in der Nähe ist. Wir haben ja nicht gerade schöne Erinnerungen an die Zeit mit John und das ist noch untertrieben. Ich reibe mir die Augen und gähne einmal ausgiebig. Offensichtlich finden Ethan und John das lustig, denn sie fangen an zu lachen. Dabei werde ich rot, weil ich irgendwie nicht weiß, was daran so lustig sein soll. "Ach, sag mal, Yarelle... was war eigentlich los gewesen? Du hast einen Alptraum gehabt und irgendwas von einem Giratina erzählt." Sagt Ethan dann. Jetzt fällt es mir wieder ein. Giratina! Ich habe von dem Augenblick seiner Bestrafung geträumt. Ich weiß zwar immer noch nicht, was genau er getan hat, aber es muss etwas sehr schlimmes gewesen sein. Sein Vater hat ihn in eine andere Welt verbannt... Ob das die Welt ist, von der ich am Anfang geträumt habe? Diese schreckliche, finstere, kalte Welt. Er wird nie wieder einen Menschen zu Gesicht bekommen, hat sein Vater gesagt. Aber das heißt ja dann, dass er in dieser Welt gefangen ist! Und deshalb weiß auch niemand etwas über Giratina! Er wurde komplett gelöscht! Alle haben ihn vergessen! In meiner Brust breitet sich ein beklemmendes Gefühl aus. Dialgas Worte hallen in meinen Ohren nach. Er wollte Giratina helfen, aber wusste, dass er nichts tun kann. Und deshalb hat er sich selbst deswegen Vorwürfe gemacht. Palkia schien die ganze Zeit immer eine Zwischenrolle zu spielen. Sie war für ihre Brüder da gewesen, hat aber nicht gesehen, was sie tief in ihrem Herzen verborgen haben. "Yarelle? Was ist denn?" Reißt mich Ethan aus meinen Gedanken. "Entschuldigt. Ich habe nur nach gedacht. Ich habe wieder von ihm geträumt." Sage ich lächelnd zu Ethan und John. "Wie von deinem Aufenthalt in der Zelle?" Fragt John. "Nicht direkt. Aber der Traum gehört dazu. Diesmal stand ich Vater gegenüber. Er hat mich bestraft, für das, was ich getan habe." "Wovon ist hier gerade die rede?" Schaltet sich Ethan ein. Stimmt ja. Ich habe Ethan noch nichts von den Träumen erzählt! Ich erkläre ihm also alle Träume nochmal und ende dann bei dem letzten. "Das ist ja ziemlich heftig!" Entfährt es ihm dann.

"Also ihr zwei. Wir sehen uns vielleicht mal wieder. Passt auf euch auf! Besonders du, Yarelle." Winkt John uns zum Abschied. "Bist du mir jetzt böse, Ethan?" Frage ich nach einer Weile. Die ganze Zeit über haben Ethan und John sich nett miteinander unterhalten, was ich erstaunlich fand. Ethan ist normalerweise nicht gut auf John zu sprechen gewesen und hat das Thema lieber unter den Tisch gekehrt. "Wieso sollte ich? Du hast doch von uns beiden immer am meisten unter ihm gelitten. Also, wenn du ihm verziehen hast, kann ich ja nicht mehr auf ihn sauer sein." Antwortet Ethan. Ich muss lächeln und lege meinen Kopf an seine Schulter. Genau deshalb ist Ethan schon immer der Beste gewesen!

Pokemon Platinum - In Memories of a FriendshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt