Die Reise durch den Ewigenwald

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Wir sind schon eine Weile im Ewigenwald unterwegs und haben viele Käfer Pokemon gesehen. Isy sitzt immer noch auf meiner Schulter und kuschelt sich wieder leicht an meinen Hals. *Kreisch* höre ich eine Frauenstimme hinter mir, die mich aus meinen Gedanken reißt. Ich seufze. "Was ist denn jetzt schon wieder, Raisa?!" Entfährt es mir, als ich mich zu der Frau umdrehe. "Da ist irgendwas im Gebüsch!" Kreischt sie weiter. "Das ist nur ein wildes Pokemon, Raisa. Die gibt es in einem Wald nun mal." Sage ich etwas genervt. Raisa und ich haben uns am Eingang getroffen. Sie wollte auch durch den Ewigenwald, hat sich aber nicht getraut, weil sie immer Panik im Dunkeln bekommt. Deshalb gehen wir jetzt zusammen durch den Wald. Es stimmt schon, dass es hier ziemlich dunkel ist, aber deswegen so ein Theater zu machen... Ich darf mich aber nicht darüber beschweren, weil ich ja früher auch so war. Wenn ich Ethan wieder sehe, muss ich ihm unbedingt sagen, wie sehr ich ihn bewundere! Wie konnte er DAS bloß so lange mit mir aushalten?! Wieder kreischt Raisa. "Da ist eine Spinne auf meinem Rücken!" Ruft sie panisch. "Das ist nur ein Blatt, Raisa. NUR ein Blatt!" "Bist du sicher?!" "Ja, ich bin sicher! Dreh dich um, dann beweise ich es dir!" Sage ich und sie dreht sich langsam um. ACH DU HEILIGE!! Auf Raisas Rücken sitzt tatsächlich ein Webarak! Und was für ein großes! Ich nehme es schnell von ihrem Rücken und werfe es vorsichtig ins Gebüsch zurück. "Siehst du?! NUR ein Blatt! Habe ich ja gesagt." Sage ich, um sie zu beruhigen und sie atmet erleichtert auf. "Jetzt komm. Wir müssen weiter." Kaum habe ich den Satz beendet, klammert sich Raisa zittrig an meinem Arm fest. Sie ist einen Kopf größer als ich und sieht auch noch ziemlich jung aus. Vielleicht so um die 20, würde ich schätzen. Wenn ich daran denke, dass ich mit einer fremden Frau durch einen dunklen Wald spaziere, werde ich wieder etwas deprimiert. Ich wollte eigentlich immer mit einem Mädchen spazieren gehen, dass sich an mich klammert weil sie mich mag und nicht, weil sie sich im Wald fürchtet. Tja, man kann halt nicht alles haben. Wahrscheinlich wird sie auch die einzige bleiben, die sich an mich klammert, denn die Mädchen aus Zweiblattdorf haben sich eher über mich lustig gemacht, als sich mir an den Hals zu werfen. Ja, ich wurde früher von Mädchen runter gemacht. Auch die Jungs haben mir das Leben nicht sonderlich leicht gemacht und mich immer ausgelacht, weil ich kaum etwas gesagt habe. Als sie dann auch noch angefangen haben, mich immer öfter in den Dreck zu schubsen, ist irgendwann Ethan aufgetaucht und hat mir geholfen.

Endlich haben wir den Ausgang des Waldes erreicht. Als wir dann draußen stehen, umarmt Raisa mich herzlich. "Danke, Yarelle. Ohne dich hätte ich es nie durch diesen finsteren Wald geschafft. Nanu? Wieso bist du denn so rot?" Fragt sie belustigt, als sie sich von mir löst. Schweigend schaue ich zu Boden. Ich bin es nur gewohnt von Mama oder Ethan umarmt zu werden. Sie lächelt mich sanft an und nimmt dann meine Hand. "Ich danke dir wirklich sehr, Yarelle. Hoffentlich sehen wir uns irgendwann wieder." Mit diesen Worten verabschiedet sie sich von mir. Nach einem kurzen Fußmarsch sehe ich dann auch schon den Eingang von Ewigenau und steuere sofort das PC an.

Pokemon Platinum - In Memories of a FriendshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt