James
Die Wärme des Wasser ist entspannend und hilft mir meine angestauten Gedanken zu ordnen, die in der letzten Zeit nur noch um eine Person kreisen. Clark. Wie kann er es wagen so aufzutauchen als wären wir uns nie begegnet. Ich will gar nicht wissen wie Tysan reagiert, wenn er ihn trifft. Fuck, dadurch wird alles wieder so kompliziert!
Frustriert steige ich aus der Dusche und greife nach meinem geliebten Avengers Handtuch. Ich bin zwar Anfang zwanzig, aber die Avengers sind einfach zeitlos. Während ich mich im Spiegel betrachte, wickle ich mir das Tuch um die Hüfte und streiche durch meine blonden Haare.
Schließlich verlasse ich mit einem tiefen Seufzen das Bad, noch immer in Gedanken versunken. Ich durchquere den hell gestrichenen Flur, betrachte die aus Holz geschnitzten Masken an den Wänden.
Ich bin so weggetreten, dass ich überhaupt nicht merke, wie mir jemand entgegen kommt. Erst als dieser hart an meiner Brust abprallt und nach hinten taumelt, reagiere ich blitzschnell und bekomme noch das Handgelenk des mir unbekannten Typen zu fassen, bevor er fällt.
Der Mann ist ein Stück kleiner als ich, seine schwarzen Haare verstecken kleine silberne Strähnen, die die selbe Farbe haben wie seine Augen. Diese sind wie hypnotisiert auf meinen nackten Oberkörper gerichtet, auf dem sich einige Tropfen den Weg nach unten bahnen.
Ihn stört es überhaupt nicht das der Saft, aus den zwei Gläsern in seiner Hand, über sein Hemd geschüttet ist. Amüsiert hake ich meine Finger unter sein markantes Kinn und hebe es an, damit er mir in die Augen sieht.
„Meine Augen sind auch ganz schön", kommentiere ich meine Aktion und bemerke wie mein Gegenüber zart rot wird. Süß. Als ich ihn genauer betrachte fällt mir ein das ich ihn bereits vom Parkplatz vor Kyles Villa kenne. „Sydney stimmt's?" , frage ich sicherheitshalber nochmal nach. Sydney nickt nur verdattert mit dem Kopf und sein Blick huscht immer wieder an mir herunter.
Allerdings macht mich das ein wenig unruhig, was wohl an meinem ewig langen sexlosen Leben liegt.
„Du solltest diese Blicke sein lassen oder willst du mich anspringen?", meine ich belustigt und hebe eine Braue. Sydney zwinkert mir verschmitzt zu.„Ich glaube nicht das du viel dagegen hättest, James. Und wer könnte es mir bei den Muskeln verübeln", grinst er und fährt mit seinen nun freien Händen über meine Brust hinunter zu meinem Bauch, um seine Aussage zu unter malen. Ich lecke mir über die Lippen und beobachte für ein Moment seine Finger auf meiner Haut. Gefährlich nahe am Bund des Handtuches.
„Komm mit, ich leihe dir ein Hemd von mir", wechsele ich schnell das Thema und drehe mich ruckartig von ihm weg. Ich höre das er mir folgt und führe ihn zu meinem spärlich eingerichteten Zimmer.
„Das ist also dein Weg mich auszuziehen. Interessant." , meint er, knöpft aber dennoch sein Hemd auf. Ich versuche ihn nicht ganz so offensichtlich anzuschauen und ziehe stattdessen ein beliebiges Hemd aus meinem Schrank.
Als ich mich umdrehe, präsentiert mir Sydney eine einwandfreie Aussicht auf seine tätowierte Brust. Ich spüre, dass mir gefällt, was sich sehe. Meine Finger zucken mit dem Drang die Linien seiner Tattoos nachzuzeichnen.
„Wer will wen jetzt anspringen, James?", wirft er mir belustigt an den Kopf und seine Augen blitzen mich auffordernd an. Ich erwidere sein Blick ohne Hemmungen. Langsam gehe ich auf ihn zu, während ich mit meiner rechten Hand durch mein blondes Haar fahre.
Ich verringere den Abstand zwischen uns, sodass sich unsere Nasenspitzen fast berühren. Gefährlich ruhig platziere ich eine Hand flach auf Sydneys Brust. Darunter kann ich sein angenehmen, schnellen Herzschlag spüren. Ich sehe ihm dabei durchgehend in die Augen, um zu sehen ob er nicht will, dass ich ihn berühre. Aber alles, was ich sehe ist Neugierde und Interesse.
Mit mehr Kraft wandere ich herunter zu seinen definierten Bauchmuskeln und ein Schmunzeln bildet sich auf meinen Lippen. Auch Sydneys Mundwinkel zuckt, als ich ihn an den Fenstersims hinter ihm presse.
Unsere Augen verlassen einander nicht, bis ich an seiner Taille angelangt bin.
Jetzt fahre ich mit meinen Augen die schwarzen Linien seiner Tattoos nach. Eins von ihnen ergibt ein Paar Engelsflügel. Darunter steht in geschwungener Schrift: Never stop reaching for stars,'cause they make you shine even more. Unwillkürlich muss ich bei diesem wunderschönen Satz lächeln und streiche zart über diese Worte.
Die sexuelle Anziehung zwischen uns ist elektrisierend und deutlich, aber da ist auch etwas anderes. Ein unbekanntes Gefühl. Die Wärme, die mich umgibt ist auf einmal so viel intensiver, wirbelt mein Verstand durcheinander und lässt mein Herz rasend zurück.
Unsere Gesichter sind nur Millimeter voneinander entfernt. Mein Atem geht flach, vermischt sich mit Sydneys. Die dunklen Wimpern umrahmen seine schönen Augen und lassen seinen Blick noch dunkler wirken. Eine silberne Strähne hängt verloren in seiner Stirn, küsst seine glatte Haut. Sanft löse ich meine Hände von seiner Brust und umfasse leicht seine Taille. Überrascht schaut er mich an und versucht aus meinem Sinneswandel schlau zu werden, aber ich verstehe es selbst nicht so richtig. Trotzdem erwidere ich seinen verwirrten Blick und gleite mit meiner Hand in seine. Sachte hebe ich sie an und hauche ein federleichten Kuss auf seinen Handrücken. Bevor ich mich komplett löse, streifen meine Lippen noch ein weiteres Mal über seine warme Haut. Er starrt mich nur sprachlos an, als ich ihm mein Hemd in die Hand drücke.
Ich bin froh, als es in diesem Moment klingelt, damit ich aus meinem Zimmer flüchten kann.Unten reiße ich die Tür förmlich auf, weil ich irgendwie ein schlechtes Gefühl in meiner unteren Bauchgegend verspüre. Und natürlich steht Clark vor mir. Wie kann ich vergessen, dass er Sydneys bester Freund ist?
Sowie wie er auch mal meiner war.
Sydney und Ty sind inzwischen auch an der Tür. Leider sehe ich ein bisschen Freude in Ty's Augen, als er den Braunhaarigen entdeckt, wahrscheinlich weiß er nicht mal wer Clark überhaupt ist. Aber das ganze ist auch schon neun Jahre her, da war Ty gerade mal acht.
„Komm rein, Clark" , sagt Sydney ein wenig trocken und ich hebe fragend eine Augenbraue, er weicht meinem Blick allerdings nur aus und zieht Clark am Saum seines Ärmels hinter sich her. Anscheinend will er alleine mit ihm reden.
Bevor sie um die Ecke verschwinden, lasse ich mein Blick flüchtig über Sydney wandern. Mein Hemd schmiegt sich wie angegossen an sein Oberkörper, sodass man das Muskelspiel darunter gut verfolgen kann.
Er sollte öfter meine Kleidung tragen.
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I Will Rescue You
Romance-WIRD ÜBERARBEITET- Der Braunhaarige trägt eine lange Hose, Boots geschmückt mit Nieten, ein langes schwarzes Hemd, dazu passende Lederhandschuhe. Und das im SOMMER. Eins steht fest: Der Mann hat Geheimnisse. Schmerzhafte, Brutale wer weiß? ICH weiß...