Für die Vergangenheit ✔️

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James

„Geht es dir wirklich besser, Ty?" Besorgt mustere ich das verfärbte Auge und seinen Arm, der in einer Schlinge positioniert ist. „Ja, James mir geht es wirklich besser, besonders nachdem Clark dieses Arschloch laut deinen Angaben auch zugerichtet hat." , grinst er und schaut zu dem Braunhaarigen, welcher noch immer ohnmächtig ist.

„Das hätte auch schlimmer ausgehen können, Ty! Clark hatte sich wirklich nicht mehr unter Kontrolle." , weise ich ihn zurecht. „Ich weiß, aber du warst ja da. Unser Beschützer!" Den Stolz in seiner Stimme kann man nur schwer überhören. „Dich konnte ich nicht beschützen kleiner Bruder, also bin ich in meinem Job wohl doch nicht so gut."

Kaum habe ich das ausgesprochen, erhalte ich ein Schlag auf den Arm. „Hör auf so ein Unsinn zu reden James. Darüber haben wir schon mal geredet. Ich liebe dich, aber auch ich muss Erfahrung alleine machen, ob gut oder schlecht." Lächelnd erhebe ich mich von meinem Stuhl. „Ich liebe dich auch und ja ich weiß das, aber es ist schwer zu akzeptieren." , sage ich und küsse ihn auf die Stirn.

Als die Tür hinter mir aufgeht, drehe ich mich um und sehe in das Gesicht einer sympathisch wirkenden Krankenschwester. „Entschuldigen sie für die Störung Mr. Ryder, aber ihr Bruder müsste jetzt an den Rippen untersucht werden und sein Arm muss eingegipst werden." informiert sie mich. „Kein Problem, na dann Ty auf geht's! Ich warte hier."

Er zieht eine Schnute lässt sich, aber von der Krankenschwester gestützt herausführen.

„Ihr beiden seit echt ekelhaft süß!" , grummelt Clark schläfrig und schmunzelnd drehe ich mich zu ihm. „Als du dich an mich gekuschelt hast, hast du mir besser gefallen!"

Ertappt beißt er sich auf die Lippen und seine Wangen werden leicht Rosa. „ Ich war nicht ganz bei mir." , versucht er sich zu verteidigen, als ich mich auf seiner Bettkante niederlasse.
Der Geruch von Desinfektionsmittel und Krankenhaus ist präsent und macht dieses Gebäude wenig einladend. Doch wer findet ein Krankenhaus schon einladend.

„Du warst ziemlich wütend vorhin.." l beginne ich leise, aber er unterbricht mich.
„Brutal, Aggressiv und ein Monster" l,haucht er. „Das bin ich und weiß ich."
Seufzend nehme ich vorsichtig seine Hand, weswegen er zusammen zuckt. Tja, bei Tysan funktioniert es einwandfrei mit dem berühren. Von Knutschflecken verstecken, weiß Clark nicht so viel, wie ich gemerkt habe.

„Clark, du hast unkontrollierbare Wutanfälle und in diesem Fall auch berechtigt, denn dabei hätte auch ich so reagiert." Er blickt mich an, als könnte er nicht verstehen warum ich sein Verhalten rechtfertige. „Ich würde dich gerade echt gerne umarmen Clark, aber.."

Ohne mich mal wieder aussprechen zulassen, schlingt er seine Arme, um mich. Überrascht erwidere ich seine Umarmung und lache leise an seiner Schulter. „Bist du wieder nicht ganz bei dir." „Halt die Klappe!"

Grinsend löse ich mich und blicke in seine eisblauen Augen. Ich kann verstehen, was Tysan so an ihnen findet. Clark legt zögerlich seine Hand auf meine Wange und, als ich mir überfordert auf die Lippe beiße, richten sich seine Augen auf sie.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, aber irgendwann haucht er. „Kannst du mich küssen?"
Geschockt sehe ich ihn an. „Bitte..." In seinen Augen glänzt eine Verletzlichkeit, die ich bei Clark zum ersten Mal sehe und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es wichtig ist auf seine Bitte einzugehen.

Ich nicke langsam und platziere eine Hand in seinem Nacken. Von mir selbst überrascht nähre ich mich Clark und schließe meine Augen, als ich meine Lippen mit einem sanften Druck auf seine sinken lasse. Seine Lippen sind warm und erstaunlich weich. Und ja ich fühle etwas und in dem Moment weiß ich, dass ich mit jemandem reden muss. Mit jemandem ganz bestimmten.

Lächelnd löse ich mich von dem Braunhaarigen, der mich dankbar anblickt. „Danke, James! Ich habe das Gefühl, dass ich das brauchte, um vollständig mit Andy und auch dir abzuschließen." Ich streiche ihm über die Wange und murmle. „Nennen wir es ein Kuss für die Vergangenheit, Clark." Er lächelt ebenfalls zurück. Zwar ein wenig unbeholfen, aber ich weiß er ist auf dem richtigen Weg.

„Ich muss mit jemandem reden, könntest du Ty sagen, dass ich gleich zurück bin." „Ich werde ihm das hier erzählen, James." Verwundert sehe ich ihn an. „Er verdient die Wahrheit, auch die über Andy's früheren Gefühle, denn wie du gesagt hast. Es ist Vergangenheit. So vieles hat sich geändert und das weiß Tysan auch."

„ Tu, was du tuen muss, Clark." , ermutige ich ihn, als ich aufstehe. „Nur verletze ihn nicht, aber ich bin mir sicher du hast gelernt." Ohne auf seine Antwort zu warten, verlasse ich das Zimmer und gehe durch den Flur. Pfleger tauschen Akten aus, reden mit Eltern oder führen Patienten aus oder in ihr Zimmer. Ich ziele den Wartebereich an und schaue mich um.

Schnell habe ich den Schwarzhaarigen entdeckt und ziehe ihn mit in eine etwas ruhigere Ecke. „James alles gut? Ist etwas mit Clark oder Ty?" , fragt er leicht panisch, aber ich lege ihm mein Zeigefinger auf seine Lippen. „Clark hat mich darum gebeten ihn zu küssen." , komme ich sofort auf den Punkt.

Er schluckt schwer. „Und, was hast du getan?" , hakt er leise nach. Ich lecke mir über die Lippen und lege meine Hand an seine Wange. „Ich habe ihm die Bitte erfüllt, Syd." , beichte ich und in seinen Augen kann ich Eifersucht ausmachen. „Aber weißt du für uns beide war es ein Kuss für die Vergangenheit." , erkläre ich und er hebt verwirrt eine Augenbraue.
„Was willst du damit sagen, James?"

„Ich will damit sagen das, dass hier" , beginne ich und presse meine Lippen auf seine und genieße dieses prickelnde Gefühl, dass jede noch so kleinste Berührung von ihm auslöst.
Mit flatterndem Herzen entferne ich mich ein Stück. „Küsse für die Zukunft sind Syd."
Ich habe das Gefühl gleich zu explodieren, als mich sein Blick gefüllt mit purer Liebe mustert. Ich kenne diesen Jungen erst seit knapp zwei Wochen, doch es ist die wahr, was ich jetzt sage.

„Ich habe mich immer gefragt, warum Ty in mir den Beschützer sieht. Es gab so viele Momente, wo ich aufgeben wollte. Doch jetzt weiß ich, dass jeder seinen Beschützer hat und ich bin mir sicher meinen gefunden zu haben, Syd."

Kaum habe ich geendete zieht er mich auch schon in einen leidenschaftlichen Kuss.
„Das war mir Abstand, die schönste Liebeserklärung, die ich je zuhören bekommen habe. Ignorieren wir einfach das es die erste ist, okay?" , grinst er an meinem Mund und bringt mich zum Lachen.

Dieser Junge ist das beste, was mir passieren konnte und ich bin froh ihn jetzt getroffen zu haben. Besonders jetzt brauche ich einfach jemandem, der auch mich mal stützt. Jemanden den ich liebe und das mit jeder Faser meines Körpers.

Syd ist einfach perfekt.

Viele würden sagen: Niemand ist perfekt.

Aber er ist perfekt. Für mich.

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Sorry, wegen dem Kuss zwischen James und Clark, aber es musste sein🤭😅
Meinung..?

Ich hoffe ihr seit trotzdem zufrieden mit dem Kapitel❣️
Thx for Reading😘

~Ini.Sun♥️

I Will Rescue YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt